132 Ich kann nur betonen, daß unſere Vorſchläge nicht aus der Erwägung heraus entſtanden ſind: wir haben das neue Gelände und benutzen es, ſondern daß wir in Jahr und Tag ſehr reiflich über⸗ legt haben, was in Anbetracht der ganzen Sachlage zu tun und wie nun der Krankenhausverwaltung zu helfen iſt. Ich bin alſo nach wie vor der Meinung, daß wir mit Rückſicht darauf, daß auf dem alten Gelände jeder Quadratmeter für eine Erweiterung des Krankenhauſes notwendig iſt — es iſt das ein zwingendes Muß, meine Herren — auf dem neuen Gelände einen billigeren Bauplatz haben, als wir ihn dort hätten. Weiter wird geſagt: es würden für den Bauplatz 200 000 ℳ zu rechnen ſein. Auch das iſt nicht richtig. Wir haben für das geſamte Grundſtück von 21 912 qm 57,46 ℳ für den Quadratmeter aus⸗ gegeben; es ſteht uns alſo als reines Bauland am 1. April 1916 mit 1 259 063 ℳ zu Buch. Wir müſſen doch berückſichtigen, daß die am Güterbahnhof ent⸗ lang eingetragene Straße im ſtädtiſchen Bebauungs⸗ plan längſt vorgeſehen iſt, während die vorgeſehene Verbindungsſtraße es uns wieder auf der andern Seite hier ſowohl wir dort mög⸗ lich macht, Fronthäuſer dort zu errichten. Es ver⸗ hleiben an reinem Bauland für das Unterſuchungs⸗ amt und die Leichtbauten ſonach im ganzen 14 444 qm. Dies ergibt, in die Summe von 1 259 063 dividiert, für den Qundratmeter 86 . Wenn wir alſo nur das reine Bauland annehmen, ſo müſſen wir für das Unterſuchungsamt 105 000 %3 aufwenden; rechnen wir das Straßenland mit hinzu, ſo brauchen wir 132 000 ℳ. Alſo die Zahlen ſind nicht ſo arg, wie ſie geſchildert worden ſind. Für den Bau ſelbſt brauchen wir, wie Sie aus der Vorlage erſehen haben, 75 000 ℳ. Wir haben mit großen Terrainunterſchieden zu rechnen. und dieſe haben es ermöglicht, das ganze Untergeſchoß als zum dauernden Aufenthalt von Menſchen beſtimmt anordnen zu können. So erſcheint der Bau von der Straße aus nicht als zweigeſchoſſig, wie wir ihn auf dem alten Gelände unter allen Umſtänden bauen müßten, ſondern als eingeſchoſſig. Es wurde auch die Befürchtung ausgeſprochen, daß uns die koloſſalen Terrainunterſchiede zu koſt⸗ ſpieligen Terraſſenanlagen Veranlaſſung geben wür⸗ den. Das iſt nicht der Fall. Wir haben nachgewieſen, daß nichts anderes nötig iſt, als eine kleine, vom Gärtner auszuführende Böſchung anzulegen, ebenſo, wie wir es ähnlich bei der Puls ſchen Stiftung für die Küchenanlage ausgeführt haben. Ich kann nur noch einmal betonen: ich weiß nicht, was ich Ihnen Beſſeres vorſchlagen ſoll, und ich halte die Unterbringung des Gebäudes auf dem alten Gelände für eine vollſtändig verfehlte Sache. (Bravo!) Stadtv. Panſchow: Meine Herren! Darüber zu rechten, ob dieſe Vorlage notwendig iſt, wird in dieſem Gremium nicht erforderlich ſein. Wir ſind alle darüber einig, daß ſie kommen muß und daß auch die Anforderungen, die die Krankenhausverwal⸗ tung nach der Richtung hin ſtellt, voll befriedigt werden müſſen. Womit ich mich beſchäftigen will, iſt allein die Bauplatzfrage. Meine Herren, die Vorlage als ſolche war ganz eigenartig. Sie iſt an die Hochbaudeputation am vergangenen Mittwoch Vormittag zur Beratung ge⸗ Sitzung am 28. Juni 1916 kommen, und als ſich die Fachleute etwas näher mit der Vorlage beſchäftigt und ſich die Pläne angeſehen hatten, griff ſofort eine, ich möchte ſagen, etwas ge⸗ reizte Stimmung Platz, als gegen einzelne Punkte derſelben Ausſtellungen gemacht wurden. Ich be⸗ daure lebhaft, daß dieſe Vorlage ſo ſpät gekommen iſt. Sie mag im Magiſtrat mit der größten Sorgfalt und Akkurateſſe bearbeitet worden ſein; es hat aber zweifellos den Stadtwerordneten die Gelegenheit ge⸗ fehlt, ſich in ähnlich ausgiebiger Weiſe mit der Ange⸗ legenheit zu befaſſen. Die Vorlagen, die ſonſt an die Hochbaudeputation gekommen ſind, ſind wiederholt Ausſchüſſen überwieſen worden. Wir haben in dieſen Ausſchüſſen Gelegenheit gehabt, ſeitens der Fach⸗ leute manchmal auch recht anregende und bedeutende Aenderungen bei den Bauten und in ihrer Anord⸗ nung vornehmen zu ſehen, die der Stadt zweifellos nicht zum Schaden gereicht haben. Hier war das aber ausgeſchloſſen; denn wenn Sie dieſe Vorlage unter⸗ hreitet bekommen, werden Sie es keinem Architekten zumuten können, aus dem Handgelenk heraus zu ſagen: das kann ſo und ſo gemacht werden, namentlich bei einer Vorlage, die ſo auf ſich geſtellt iſt wie dieſe. Hier kommt in erſter Linie die Frage der Koſten des Bauplatzes an ſich in Betracht. Bei einer ſo geringen Bauſumme von 75 000 % für den Bau ſelbſt erſcheint mir der hier genannte Betrag als ſo hoch, daß ich mich nicht ſo ohne weiteres damit ein⸗ verſtanden erklären kann. Die anweſenden Archi⸗ tekten, ſoweit ſie nicht dem Magiſtrat angehörten, hatten in dieſer Beziehung in gleicher Weiſe Be⸗ denken. Wir haben geſagt, daß es möglich ſein muß, auf dem Gelände des alten Krankenhauſes unter Ausnutzung des vorhandenen Bauplatzes etwas zu ſchaffen, was den Anforderungen, die die Kranken⸗ hausverwaltung, das Pathologiſch⸗Anatomiſche In⸗ ſtitut und das Unterſuchungsamt als ſolches ſtellen, vollauf genügen müſſe. Nun iſt dieſe Frage nicht ſo ohne weiteres zu klären; aber mir als Laien will es nicht einleuchten, daß es bei einem ſo großen Platz, wie er dort vor⸗ handen iſt, nicht möglich ſein ſoll, Räume zu ſchaf⸗ fen, die allen Anforderungen genügen. Meine Her⸗ ren, die Krankenhauskapelle, die zurzeit dort ſteht, iſt bei dieſer ganzen Anlage etwas im Wege; das iſt zuzugeben. Aber es müßte doch an der Straßen⸗ front, wenn man nicht wieder den Bauplan in dieſer Weiſe verzettelt, wenn man nicht in jeden Winkel und auf jeden Platz, der frei wird, ſpäter eine Baracke hauen will, von der der Herr Baurat ſelbſt ſagt, daß ſie nicht genehmigt wird, ſondern wenn man daran geht, einen Plan nach dem, was an Gelände vorhan⸗ den iſt, aufzuſtellen und dieſes Gelände möglichſt auszunutzen, möglich ſein, den Anforderungen, die die Inſtitute ſtellen, gerecht zu werden. Wenn das ſeitens unſeres Hochbauamtes nicht möglich iſt, ſo würde ich doch vorſchlagen, eine Aus⸗ ſchreibung zu erlaſſen. Ich zweifle gar nicht daran, daß. für verhältnismäßig wenig Geld und in ſehr kurzer Zeit ſehr vernünftige Pläne zu Tage geför⸗ dert würden. Manchmal liegt einem eine Sache nicht, und es iſt möglich, daß ein anderer Architekt, der ſich damit befaßt, die Sache viel ſchneller und beſſer löſt. Daß es notwendig iſt, dieſes ſündhaft teure Terrain an der anderen Seite wieder mit einem ſo kleinen Häuschen zu bebauen, will mir nicht einleuchten, namentlich jetzt erſt recht nicht, nachdem der Herr Baurat ausgeführt hat, daß dort