134 unmöglich und ganz ausgeſchloſſen iſt, daß ein anderer Ort ſich nicht finden laſſen wird, daß eine Zuſammenlegung mit anderen Inſtituten nicht an⸗ gängig iſt, und zwar aus Gründen, die ich ſpäter noch anfuhren werde, und es wird weiter nichts erreicht, als ein weiterer Verluſt von Monaten. Nun war in der geſtrigen Ausſchußſitzung, wie der Herr Berichterſtatter hervorgehoben hat, nur in bezug auf zwei Punkte eine Oppoſition gegen die Voriage. Die Herren hoben hervor, es ſolle erwogen werden, ob nicht doch irgendein Ausweg beſtände, um den Neubau des Pathologiſchen Inſtituts mit dem des Unterſuchungsamts zu vereinigen. Sie waren aber keineswegs in der Lage, wie Herr Panſchow, der mit einem Wenn ſeine Ausſuhrungen begann und ſchloß, ein Mittel anzugeben, wie die Durchführung oes vlanes in die Tar umgeſetzt werden tonnte. Die Herren waren weiter der Memung, wir könnten die Sache hinausſchieben. Angenommen, die Herren hätten mit ihren Einwendungen recht, was der Herr Hochbaurat veſtritten hat, ſo habe ich niemals ocut⸗ licher die Richtigteit oes Satzes geſehen, Laß oa8 Beſſere der §ennd des Guten iſt. Weit dieſem Vor⸗ geyen verlieren Sie unumganglich notwendige Zeit, und ich ſchließe mich den Ausfüyrungen des Herrn Berichterſtatters an, der ſagte, daß die ſchleunige us⸗ fuhrung des Baues ein ganz dringendes Erſordernis iſt, das durch die Kriegsereigniſſe ſchon einen untieb⸗ ſamen Aufſchub erfahren hat. Wir tragen die Verant⸗ wortung bewußt, wenn wir dafür tämpſen, daß kein weiterer Auſſchub auf uns genommen werden tann, und vitten Sie, ſich unſeren Ausführungen und den Abſtimmungen der Deputattonen ſur die Geſundheits⸗ pflege und die Krankenhausverwaltung anzuſchließen, 4% beren Verhanolungen zu unfang die gielchen Gründe geltend gemacht wurden wie in der Hoch⸗ baudeputation, wo aber ſchließlich das Endergebnis dahin ging, daß ein einſtimmiger Beſchluß erzielt wurde, für dieſe Vorlage einzutreten. Meine Herren, übernehmen Sie durch Annahme des Antrages Panſchow nicht die Verantwortung für einen Aufſchub, der ein anderes Ergebnis nicht haben tann und der uns bis zur Vollendung des Baues ein ganzes Jahr Verluſt bringen könnte. Die Verhält⸗ niſſe liegen ſo, wie es Herr Ur. Landsberger aus⸗ geführt hat, daß der augenblickliche Zuſtand nicht länger beſtehen kann und ein Neubau dringend er⸗ forderlich iſt. Stadtv. Heidenreich: Meine Dringlichteit und Notwendigteit dieſes Neubaus ſind von keiner Seite angezweifelt worden; auch ich will darüber tein Wort verlteren. Es haben ſich nur ver⸗ ſchiedene Anſichten über die Löſung der Bauaufgabe herausgeſtellt. Ich muß ſagen, daß ich mit Herrn Baurat Seeling vollſtändig einig war, als er ſagte: „Der Bau auf dieſem Platze erſchien mir zunachſt eine Ungeheuerlichkeit“, — das ſind die Worte des Herrn Baurats Seeling. Ich habe vor acht Tagen die Pläne zu Gefcht bekommen und bis jetzt dieſen Eindruck noch nicht überwunden. Ich halte es für verfehlt, ein ſo kleines Haus, das nur 75 000 ℳ Bautoſten verurfacht, in die Mitte des großen Platzes zu ſtellen. Es iſt meine Pflicht, gegen die Anlage zu ſtimmen und meine Bedenken geltend zu machen. Ich bedaure ſehr, wenn dadurch eine Verzögerung eintreten ſollte; das erſcheint mir aber gar nicht not⸗ wendig. Denn wenn der Magiſtrat davon überzeugt iſt, daß kein anderer Ausweg gefunden wird, dann Herren! Die lingen ſollte, Situng am 28. Juni 1916 iſt es ſeine Pflicht und auch mein Wunſch, daß er weiter arbeitet und unſere Zuſtimmung zu den Plänen ſpäter einholt. Herr Baurat Seeling ſagt, daß das Grundſtück 105 0)0 ℳ roſtet. Ich habe ſolgendes ausgerechnet. Das Geſamtgrundſtück ſteht zu Buch mit 1 259000 ℳ; das ſind etwa 3800 ℳ. pro Quadratrute. Den Vorgarten müſſen wir mitrechnen, da wir ihn mit⸗ bezahlt haben. Ich habe ſo einen Grundſtückswert von ungefähr 200 000 ℳ herausbekommen. Es iſt in der heutigen Zeit nicht leicht, eine ſo große Summe zu bewilligen. Das Pathologiſche Inſtitut dürfte mindeſtens ſo teuer werden, wie es in der An⸗ leihe vorgeſehen iſt. Es ſind dafür einſchließlich Unter⸗ ſuchungsamt 260 000 ℳ in Ausſicht genommen. Ich bin der Ueberzeugung, daß dieſe 260 000 ℳ nach den gezeichneten Dimenſionen für den Erweiterungs⸗ bau des Pathologiſchen Inſtituts allein nicht aus⸗ reichen werden. Deswegen bilden die 180 000 ℳ, die jetzt bewilligt werden ſollen, eine neue Summe, für die wir keine Mittel haben. Dazu kommt noch, daß wir uns ca. 200 000 %% für das Grundſtück anrechnen müſſen. Alſo koſtet uns das Unter⸗ ſuchungsamt 380 000 % mehr, als wenn es uns ge⸗ wie es anfangs geplant war, die er⸗ weiterung des Pathologiſchen Inſtituts mit dem Neubau des Unterſuchungsamts zu vereinigen. Daß wir den alten Plan aufgeben und uns 380 000 % an neuen Koſten auferlegen, iſt ein ſo ſchwerer Ent⸗ ſchluß, daß man ſich damit nicht in acht Tagen ab⸗ finden kann. Deswegen bin ich für den Antrag Pan⸗ ſchow und hoffe, daß es uns gelingen wird, unſern erſten Plan durchzuführen. Der erſte Plan iſt das weiß ich als Architekt in den meiſten Fällen der nachſtliegende, der einfachſte und auch der beſte. Deswegen kann ich mich vorläufig nicht damit einverſtanden erklären, daß wir dieſes kleine Häus⸗ chen auf einen ſo großen Platz ſtellen und dadurch die weitere Verwendung des großen Grundſtücks am Neuen Fürſtenbrunner Weg außerordentlich beſchrän⸗ ten. Wenn der Magiſtrat Recht behalten ſollte, iſt ja die Unterbrechung der Arbeit kein ſo großer Ver⸗ luſt; denn zwei Jahre ſind an Bauzeit vorgeſehen. Sollte die Vorlage angenommen werden, bin ich für den zweigeſchoſſigen Bau, weil erfahrungsgemäß ſehr bald Raummangel eintritt. Vorſteher Or. Frentzel: Herr Kollege Heidenreich, Sie haben bei Beginn Ihrer Ausführungen dem Magiſtrat einen Rat gegeben, gegen den ich mich als Wahrer der Rechte dieſer Verſammlung doch einiger⸗ maßen wenden muß. Ich glaube auch kaum, daß Sie im Namen der ganzen Verſammlung geſprochen haben, wenn Sie dem Magiſtrat anrieten, immer luſtig darauf los zu bauen und ſich ſchließlich die Genehmigung nachher einzuholen. Im allgemeinen möchte ich Sie daran erinnern, daß dieſe Verſamm⸗ lung mit Recht ſtets peinlich darauf gehalten hat, daß alle Dinge, die der Magiſtrat vornimmt und unternimmt, vorher der Genehmigung der Verſamm⸗ lung zu unterliegen haben, und daß, wenn einmal Ausnahmen vorgekommen ſind und auch das hat ſich ereignet —, wir es ſtets als nicht ſehr angenehm empfunden haben, wenn wir vor eine vollendete Tat⸗ ſache, was man früher kait accompli genannt hat, geſtellt wurden. Ich glaube, daß Sie auch wohl in dieſem Sinne Ihre Ausführungen nicht gemeint haben; aber es könnte ſo gedeutet werden, und des⸗ wegen ſehe ich mich veranlaßt, das hier richtig zu ſtellen.