170 Sitzung am 1. und zum Beſten des 22. Reſervekorps verwendet wird. Es iſt uns bekannt, daß gerade in dem 22. Re⸗ ſervekorps eine große Anzahl von Charlottenburgern und darüber hinaus von Märkern ihre Dienſtpflicht erfüllen. Das 22. Reſervekorps ſetzt ſich aus Truppen zuſammen, die teils vom Gardekorps, teils vom 111. Armeekorps überwieſen ſind. Aus dieſem Grunde halten wir es für recht und billig, daß auch ein Teil des Betrages von 20 000 ℳ dieſen anderen Formationen überwieſen wird. Die Höhe dieſer Ueberweiſung überlaſſen wir ganz dem Ermeſſen des Magiſtrats. Natürlich wird durch das Bedenken noch weiterer Truppenteile erreicht, daß der Anteil, der auf den einzelnen Kopf entfällt, entſprechend geringer wird. Aber wir halten es für richtiger, eine größere Anzahl von Soldaten, wenn auch mit kleineren Anteilen, mit Liebesgaben zu Weihnachten zu bedenken, als die Verteilung der in Ausſicht genommenen Beträge auf eine kleinere Anzahl von Soldaten, wenn auch mit größeren Einzelanteilen, vorzunehmen. Bürgermeiſter Dr. Maier: Meine Herren! Mit der Tendenz der Ausführungen des Herrn Vor⸗ redners kann ich mich namens des Magiſtrats durch⸗ aus einverſtanden erklären. Unſere Vorlage bezweckt nichts anderes. Wenn wir auch nur geſagt haben, daß wir die Liebesgaben für das III. Armeekorps erbitten, ſo haben wir damit gemeint — das geht auch aus dem Wortlaut der Vorlage deutlich hervor —, daß nicht nur das III. Armeekorps, ſondern alle mit ihm in Verbindung ſtehenden Formationen darunter verſtanden ſein ſollen. Ich kann leider aus militäri⸗ ſchen Gründen nicht mitteilen, welche Formationen das ſind. Ich kann aber beſtätigen, daß auch eine Diviſion des Armeekorps, die eben der Herr Vor⸗ redner genannt hat, unter dieſe Formationen fällt. Ich würde alſo bitten, wenn Sie dem Ausdruck geben wollen, was Herr Funke ausgeführt hat, nicht ſo zu beſchließen, ſondern einfach in dem Antrage des Ma⸗ giſtrats zu ſagen: „. . . für die Truppen unſerer Gar⸗ niſon, des 1I1. Armeekorps und der mit ihm in Ver⸗ bindung ſtehenden Formationen . .. Damit treffen wir alle diejenigen, die getroffen werden ſollen. Die Verteilung geſchieht durch den Territorialdelegierten der Provinz Brandenburg, der die Ueberweiſung der Mittel an das III. Armeekorps vornimmt. einige Worte geſtatten darf, ſo möchte ich bemerken, daß das 22. Reſervekorps ſich zuſammenſetzt aus der 43. und 44. Reſervediviſton, die meines Wiſſens beide aus denjenigen Truppenteilen hervorgegangen ſind, die ſonſt dem Gardekorps und dem III. Armeekorps angehört hätten. Stadtv. Leyſer: Ich habe den Antrag ſo ver⸗ ſtanden, daß wir nur über 35 000 ℳ zu Liebesgaben zu beſchließen haben. Das andere — die Verwen⸗ dung — ſteht nur in der Begründung, ſo daß was wir hier ſagen, meines Erachtens nur Anregungen ſind, die wir geben, und in dieſem Sinne bitte ich auch dasjenige aufzufaſſen, was ich hier ſage. Es ſoll nur eine Anregung ſein, von der ich hoffe, daß ſie ein ge⸗ neigtes Ohr finden wird. Wenn wir von 15 000 ℳ an die Eliſabether ſprechen, ſo ſind wir immer davon ausgegangen, daß nicht nur das Eliſabeth⸗Regiment gemeint iſt, ſon⸗ dern gleichzeitig alle diejenigen zahlreichen Forma⸗ November 1916 tionen — die ich aus denſelben Gründen wie der Herr Bürgermeiſter auch nicht nennen möchte —, die vom Eliſabeth⸗Regiment aufgeſtellt ſind. Wenn wir weiter ſprechen von 20 000 ℳ für das III. Armee⸗ korps und dabei das Reſervekorps 22 nennen, ſo iſt das etwas undeutlich ausgedrückt, weil das 22. Re⸗ ſervekorps ſowohl Formationen des III. Armeekorps als des Gardekorps umfaßt. Nach meinem Dafür⸗ halten würde ſich der Magiſtrat ein Verdienſt um die möglichſt gerechte Verteilung erwerben, wenn er ſagen würde: 15 000 ℳ für das Eliſabeth⸗Regiment ein⸗ ſchließlich der von ihm aufgeſtellten Formationen oder Truppenteile, wie man beſſer ſagt, 17 000 ℳ für das III. Armeekorps einſchließlich der Truppenteile, welche von dem III. Armeekorps für das 22. Reſerve⸗ korps aufgeſtellt ſind, und 3000 ℳ für das Garde⸗ korps, um auch diejenigen Truppenteile zu berückfich⸗ tigen, die vom Gardekorps für das 22. Reſewekorps aufgeſtellt ſind —, wobei ich auch wieder bemerken möchte, daß eins der Regimenter, welche zum 22. Re⸗ ſervekorps gehören, ein Tochterregiment des Regi⸗ ments Eliſabeth iſt, ſo daß es an ſich von dem Regi⸗ ment Eliſabeth beteiligt wird. Was ich hier vorgebracht habe, entſpricht einer Anregung, die mir aus militäriſchen Kreiſen geworden iſt und der ich hiermit Ausdruck gegeben haben möchte. Stadtv. Funke: Unſererſeits können wir uns nach den Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters 1 Antrage des Magiſtrats nur einverſtanden erklären. Vorſteher Dr. Frentzel: Das Wort wird nicht weiter verlangt. Ich darf wohl annehmen, daß die Herren, welche der Vorlage des Magiſtrats zu⸗ ſtimmen, alſo 35 000 ℳ zur Beſchaffung von Liebes⸗ gaben für die Truppen unſerer Garniſon und des III. Armeekorps bewilligen wollen, das in dem Sinne tun, wie ihn die ſämtlichen hier gefallenen Aeußerungen des Näheren dargelegt haben, womit ſich auch der Magiſtrat einverſtanden erklärt hat. Ich bitte alſo diejenigen Herren, die unter dieſer Vorausſetzung die Vorlage annehmen wollen, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) — Das iſt einſtimmig. Vorſteher Dr. Frentzel: Wenn ich mir dazu auch Wir kommen nunmehr zu Punkt 4: Beſchlußfaſſung über die Vorlage betr. Ablauf der Wahlzeit eines Magiſtratsmitgliedes. — Druck⸗ ſache 93. Der Ausſchuß empfiehlt folgende Beſchluß⸗ faſſung: Für den Fall der Wiederwahl des Stadt⸗ baurats Bredtſchneider wird das Gehalt des⸗ ſelben auf 16 500 .41 der bis⸗ herigen perſönlichen Gehaltszulage) belaſſen. 2 7. 2 4 9 e ſi 10 0 ge anſchlie wollen, die Hand zu erheben. 5 (Geſchicht) — Das iſt die große Mehrheit.