N T 172 Sitzung am 1. Dann iſt damals in der Vorlage geſagt worden: „Sollten während des ſtärkſten Betriebes, alſo im Sommer, Ausbeſſerungen erforderlich werden, ſo ſtehen mit Pferden zu beſpannende Waſchmaſchinen für dieſen Notfall zur Verfügung“. In dieſer Vor⸗ lage heißt es: „Solange eine Reſervemaſchine nicht da iſt, wird eine Vernachläſſigung der Straßenreini⸗ gung für die in Frage kommenden Bezirke unvermeid⸗ lich ſein“. Jetzt iſt alſo nichts mehr von den mit Pferden beſpannten Maſchinen die Rede, und nichts davon iſt erwähnt, daß die bei den außer Betrieb geſetzten Ma⸗ ſchinen freigewordenen Mannſchaften in anderer Weiſe tätig ſein und unſere Straßenreinigung even⸗ tuell in der Nacht vornehmen könnten. Nichts iſt auch davon erwähnt, daß wir, wenn wir auch 25 mit Pferden beſpannte Straßenmaſch⸗ maſchinen verkauft haben, noch immen 15 zur Verfü⸗ gung haben. Weiter iſt in der vorigen Vorlage hervorgehoben, daß die älteren Maſchinen durch unbedeutende Um⸗ bauten im fahrtechniſchen Teile dahin gebracht wer⸗ den können, daß ſie den neueren nicht nachſtehen. In dieſer Vorlage heißt es, daß der Umbau län⸗ gere Zeit in Anſpruch nehmen wird. Was nun die Programmänderung be⸗ trifft, ſo war nach den damaligen ausführlichen Dar⸗ legungen zu erwarten, daß weniaſtens während des Krieges eine Erweiterung des Programms nicht ſtatt⸗ finden würde. Wir halten es nicht für richtig, das Programm nach ſo kurzer Zeit — und namentlich während des Krieges und während des Etatsjahres — zu ändern. Wennn ich behaupte, daß wir gar nicht in der Lage ſind, alle Straßenwaſchmaſchinen mit Mann⸗ ſchaften zu beſetzen, ſo möchte ich anführen, daß win in letzter Zeit, wo zahlreiche Fahrer der Straßen⸗ waſchmaſchinen gerade bei Ausbruch des rumäniſchen Krieges eingezogen worden ſind, gar nicht alle Straßenwaſchmaſchinen mit Mannſchaften zu beſetzen vermochten, und daß das Mädchen für alles, die Frau, die ja heute die Männer in allen Betrieben erſetzen ſoll, nicht auf die elektriſchen Straßenwaſchmaſchinen heraufzubringen war. Wenn ich weiter behaupte, daß wir ein gutes Geſchäft mit der Anſchaffung dieſer elften Maſchine nicht machen, ſo kann ich dafür anführen, daß es ſich um eine alte gebrauchte Maſchine handelt, die ſchon abgenutzt iſt. Mindeſtens zwei Saiſons iſt ſie im Gange ge⸗ weſen, erſtens ſeit dem 1. April bei uns (und da im Winter die Straßenwaſchmaſchinen doch nur ganz ausnahmsweiſe in Anſpruch genommen werden, ſo handelt es ſich eigentlich um ein volles Jahr), und als wir die Maſchine am 1. April bekommen hatten, war ſie auch ſchon in Gebrauch geweſen. Sie war wenig⸗ ſtens ſchon ein Jahr im Gebrauch, ſo daß mindeſtens 1n einer zweijährigen Abnutzung geſprochen werden ann. Wenn wir uns daran erinnern, daß in der vori⸗ gen Vorlage geſagt war, daß die elektriſchen Straßen⸗ waſchmaſchinen, die wir anſchaffen wollten oder ſchon angeſchafft haben, nur etwa ein Alter von 5 Jahren haben, und bedenken, daß dieſe Maſchine ſchon zwei Jahre in Benutzung war, ſo hat ſie doch mindeſtens einen Minderwert von 40%. Da in dieſer Vorlage geſagt iſt, daß die Maſchine einen Wert von etwa 12 000 ℳ hat, ſo wäre der jetzige Wert, wenn wir 40%, alſo 4800 ℳ abrechnen, tatſächlich nur 7200 d. November 1916 Tazu kommt, daß die Maſchine, die wir ankau⸗ fen ſollen, äußerlich ziemlich namponiert iſt, ſo daß ſehr bald eine neue Lackierung vorgenommen werden muß, die bei den heutigen Preiſen einige hundert Mar“ koſten wird. Ferner möchte ich darauf hinweiſen, daß der Preis der elektriſchen Straßenwaſchmaſchinen vor dem Kriege weſentlich niedriger geweſen iſt als jetzt. Wir haben noch nach Ausbruch des Krieges ein oder zwei Straßenwaſchmaſchinen angeſchafft, und damals war der Preis für vollkommen neue und gute Straßenwaſchmaſchinen 11 500 ℳ. Rechnen wir hiervon den Preis für die Batterie ab, die dieſe Maſchine nicht hat, alſo 1600 ℳ, und nehmen wir weiter an, daß die Straßenwaſchmaſchine damals eine Gummibereifung gehabt hat, die doch auch einen Wert von etwa 300 ℳ repräſentiert, ſo kommt ein Wert von etwa 9600 ℳ für eine neue Maſchine heraus. Dann meine ich, daß die Hanſa⸗Lloyd⸗Werke, wenn ſie glauben würden, daß dieſe Maſchine weſent⸗ lich mehr wert als 7000 ℳ iſt, ſie nicht an uns, ſon⸗ dern anderswohin verkaufen würden, wo ſie einen höheren Preis erzielten. Ich bin auch der Anſicht, daß der Kauf der Ma⸗ ſchine nicht beantragt worden wäre, wenn wir nicht jetzt die mit Pferden beſpannten Maſchinen verkauft und dafür einige 20 000 ℳ eingenommen hätten. Wir ſagen aber, daß wir keinen Gelegenheitskauf machen, ſondern, wenn es nötig wird, nach dem Kriege eine neue Maſchine anſchaffen wollen. Wir wollen abwarten, wie dann die Verhältniſſe ſein werden. Jetzt wollen wir die 7000 ℳ ſparen. Wie ſich auch die Finanzen dieſes Jahres geſtalten werden, mögen ſie einen Ueberſchuß oder einen Fehlbetrag bringen, es wird nicht von Uebel ſein, wenn wir die 7000 ℳ in unſerm Säckel behalten. Stadtbaurat Bredtſchneider: Meine Herren! Alles, was zu der Vorlage zu ſagen iſt, ſteht bereits in der Begründung. Es iſt ja eine verhältnismäßig ſehr einfache Geſchichte. Die Waſchmaſchine iſt am Markt, wir können ſie kaufen. Sie iſt durchaus preiswert, wie wir in unſerer Vorlage nachgewieſen haben, und es iſt praktiſch, den Ankauf zu betätigen, mit Rückſicht darauf, daß man eine Maſchine zur Reſerve haben muß. Schließlich ſind die Mittel im Straßenbauetat vorhanden, weil wir zufällig, wie auch in der Vorlage ſteht, aus dem Verkauf von alten Maſchinen einige Einnahmen erzielt haben. Alle dieſe Umſtände ſprechen für den Ankauf der Maſchine. Der Herr Stadtv. Byk hat geſagt, wir wollten damit unſer Programm erweitern. Ich habe das nicht recht verſtanden, was er damit meint. Unſer Programm lautet, zehn Waſchmaſchinen zu betrei⸗ ben, und dieſes Programm wird aufrechterhalten. Nur werden dieſe Waſchmaſchinen ab und zu repara⸗ turbedürftig, namentlich die alten Waſchmaſchinen, die ſchon 5, 6 und mehr Jahre bei uns im Betriebe ſind. Die müſſen mal ausgebeſſert werden. Die Aus⸗ beſſerung wird auch mitten im Sommer notwendig werden. Wenn einmal eine Waſchmaſchine nicht in Tätigkeit ſein kann, muß die betreffende Straßen⸗ gegend, für die dieſe Waſchmaſchine beſtimmt iſt, dar⸗ unter leiden. Wir können auch nicht eine ſelbſtfahrende Straßenwaſchmaſchine durch eine mit Pferden be⸗ ſpannte Waſchmaſchine ergänzen oder erſetzen. Sie wiſſen, es laufen immer zwei Waſchmaſchinen hinter⸗ einander. Die mit Pferden beſpannte Waſchmaſchine