178 Sitzung am 6. Fragen der Nahrungsmittelverſorgung umdüſtert iſt, aber andererſeits erhellt wird durch die glänzenden Erfolge, die unſere herrlichen Truppen auf dem Bal⸗ kan erfechten, Erfolge, die das Herz jedes Deutſchen höher ſchlagen laſſen und die zeigen, daß der alte deutſche Angriffsgeiſt, der kuror tentonicus, auch in 2%ijähriger Kriegsdauer nicht erſtorben, ſondern noch lebendig iſt wie je zuvor. In ſolcher Zeit, meine Herren, brauchen wir zu jeder Arbeit, beſonders aber zu der ſich immer ſchwie⸗ riger geſtaltenden Gemeindearbeit, Männer, die nicht nur guten Willens ſind, ſondern die auch durch die Kraft ihrer geſamten Perſönlichkeit die Bürgſchaft für den Erfolg in ſich tragen. Sie, verehrter Herr Hofer, haben ſich bereits als erwählter Vertreter des preußiſchen Volkes einen weithin bekannten Namen gemacht. In Ihrer Dop⸗ peleigenſchaft als Agrarier und als Vertreter der Ar⸗ beiterintereſſen verkörpern Sie gewiſſermaßen in Ihrer Pe ſon den Gedanken der Einheit, der unſer ganzes Volk in dieſer Kriegszeit zuſammengeſchweißt hat. Sie, mein verehrter Herr Geheimrat Brix, mir perſönlich ſeit vielen Jahren bekannt, haben auf dem Geliete des Städteb ues' und insbeſondere der Tief⸗ bauverwaltung in der Proxis als Gemeindebeamter und in der Induſtrie, in der Theorie auf dem Lehr⸗ ſtuhl unſerer größten techniſchen Hochſchule Hervor⸗ ragendes geleiſtet un) ſich außerordentliche Verdienſte erworben. Ich ſehe ſchon unſern Kollegen Bredt⸗ ſchneider erbleichen bei dem Gedanken, daß ſeine Vorlagen künftig von ſo autoritativer Stelle nachge⸗ prüft werden könnten. (Heiterkeit.) Meine Her en, es ſind, wie Sie ſehen, große Hoffnungen, die ſich an Ihren Eintritt in dieſe Ver⸗ ſammlung knüpfen. Daß dieſe Hoffnungen reſtlos erfüllt werden möchten, Ihnen und uns zur Befriedi⸗ gung, das iſt der herzliche Wunſch, mit dem ich Sie heute in unſerer Mitte willkommen heiße. Ich darf Sie litten, mir du ch Handſchlag an Eides Statt treue und gewiſſenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten geloben zu wollen. Vorſteher Dr. Frentzel: Meine ſehr geehrten Herren Kollegen geſtatten Sie, daß ich Sie als Vor⸗ ſteher dieſer Verſammlung im Namen derſellen bei Ihrem Eintritt herzlich begrüße. Der Herr Ober⸗ bürgermeiſter hat bereits darauf hingewieſen, welche eigenartigen Aufgaben jetzt unſere Städte zu erfüllen haben, und wenn es auch faſt erſcheinen könnte, als ob dasjenige, was wir zu leiſten und zu tun halen, im Augenblick hinter demjenigen zurücktritt, was wir in Friedens eiten zu bewältigen hatten, ſo iſt das doch eben nur ſcheinb r; es iſt eine Fülle von neuen und ganz ande en eigenartigen Aufgaben an uns herangetreter. Aler beſonders wichtig werden die Aufgaben der deutſchen Städte dann werden, wenn es in hoffentlich nicht zu langer Zeit gilt, aus der Kriegswirtſchaft durch die Uebergangswirtſchaft ſich zu normalen, hoffentlich blühenden und geſunden Zeiten für die deutſchen Städte hindurchzuarbeiten, und in ſolcher Zeit können die Städte der Mitwir⸗ kung ihrer beſten und tüchtigſten Bürger nicht ent⸗ raten. Meine Heuen, Sie treten an die Stelle von zwei Kollegen, die mit ganz beſonderem Erfolge inſ dieſer Stadtverordneten⸗Verſammlung tätig geweſen Dezember 1916 ſind. Sie, Herr Kollege Hofer, an die Stelle des Herrn Ahrens, der nach großen Erfolgen, die er hier als Stadtverordneter erzielt hat, auf Vorſchlag ſeiner Freunde zu unſerer ganz leſonderen Freude in den Magiſtrat gewählt worden iſt, und Sie, Herr Kollege Brix, an die Stelle eines Mannes, der mehr als drei Menſchenalter als Stadtverordneter tätig geweſen iſt und mit ganz beſonderem Eifer und auch dement⸗ ſprechend ganz beſonderen Erfolgen hier unter uns gewirkt hat, den aber der Too us unſerer Mitte geriſſen hat. Ich wünſche Ihnen beiden, meine Herren, daß Ihre Arbeiten von dem gleichen Erfolge begleitet ſein und Ihnen auch die gleiche Befriedi⸗ gung gewähren mögen, wie es bei den beiden Herren der Fall war, an deren Stelle Sie treten. Ich be⸗ grüße Sie noch einmal herzlichſt. Wir fahren in unſerer Tagesordnung fort. Punkt 2: Mitteilung betr. Jahresabſchluß für 1915. — Druckſache 115. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 3: Vorlage betr. Nachbewilligungen beim Haushaltsplan der Krankenanſtalten. — Druckſache 116. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Bei der ordentlichen Verweltung des Hauptpans Kapitel vI für 1916 werden die in der nuf Seite 180 der Vorlagen abgedruck⸗ ten Nachweiſung aufgeftihrten Ausgaben⸗ nummern um zuſammen 205 200 ℳ aus lau⸗ fenden Mitteln verſtärkt.) Punkt 4: 7 Vorlage betr. Nachbewilligung für Kapitel IX Feuerlöſch⸗ und Straßenreinigungsweſen für 1916. — Druckſache 117. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: — Zur Verſtärkung des Haushaltsplanan⸗ ſatzes Kapitel IX Abſchnitt 1 Nr. 12 2a für 1916 — Betriebsſtoffe für die benzinautomo⸗ bilen Fahrzeuge der Feuerwehr — werden 1500 %ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt.) Punkt 5: Vorlage betr. Austauſch einer Grundſtücksfläche. — Druckſache 118. (Die Verfammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtr ts, 4 4 den Austauſch der zum ſtädtiſchen Grundſtück Ban) 201 Blatt 6830 (Straßenland) gehöri⸗ gen Parzelle Nr Ein vom Kartenblatt 9 der Gemarkung Charlottenburg in einer Größe von 25 am gegen die gleich große Parzelle Kartenblatt 9 Nr. — des eiſenbahnfiskali⸗ ſchen Grundſtücks Band 95 Blatt 3608 nach Maßgabe des abgedruckten Vertragsentwurfs zu genehmigen.)