Slsung an 6. votlage berr. Anmietung weiterer Raume ſr den Arbeitsnachweis. Druckſache 119. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Der Anmietung einer Wohnung im ſtädti⸗ ſchen Hauſe Berliner Straße 81 zur Erweite⸗ rung des ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſes vom 1. April 1917 ab zum jährlichen Mietspreiſe von 1200 ℳ wird zugeſtimmt.) Das Protokoll vollziehen heute die Herren Stadtv. Brir, Haack und Jachmann. Punkt 7: Vorlage betr. Pachtermäßigung für den Pſerdemarkt am Königsdamm. — Druckſache 120. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Jahrespacht für das Gelände am Kö⸗ nigsdamm zur Abhaltung von Pferdemärkten wird bei Aufrechterhaltung des bisherigen Pachtvertrages vom 1. April 1917 ab bis zur Beendigung des Kriegszuſtandes um weitere 1500 ℳ, alſo von 3000 ℳ auf 1500 ℳ, er⸗ K mäßigt.) Punkt 8: Vorlage betr. Errichtung einer Wohlfahrtsſchule für Fürſorgerinnen. — Druckſache 121. Stadto. Bergmann: Meine Herren! Meine Freunde bringen der Vorlage und ihrer Begrün⸗ dung volles Verſtändnis entgegen; ſie reiht ſich all den Einrichtungen an, die in den letzten Jahren auf dem Gebiete der Geſundheitspflege und Ge⸗ ſundheitsfürſorge geſchaffen wurden. Immerhin wurden auch in unſerm Kreiſe Skimmen laut, die darauf hinwieſen, daß vor längerer Zeit der Be⸗ ſchluß gefaßt wurde, in Zukunft hinſichtlich ſozialer und hygieniſcher Neueinrichtungen ein etwas lang⸗ ſameres Tempo einzuſchlagen. Es wurde weiter bemerkt, daß derartige Wohlfahrtsſchulen, die nicht nur der Stadt, die ſie errichtet, ſondern der großen Allgemeinheit dienen, doch in erſter Reihe vom Staat ſellſt umterſtützt werden müßten. Ich will heute darauf verzichten, auf weitere Einzelheiten einzugehen, und zwar mit Rückſicht darauf, daß ich, um die Klärung der verſchiedenen Anſichten herbei⸗ zuführen, namens meiner Freunde die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 15 Mitgliedern beantragen werde. Ich bitte Sie, dieſem Antrage zuzuſtimmen. Stadto. Katzenſtein die Einſetzung eines nichts einzuwenden ſein; vornherein Veranlaſſung nehmen, die der Herr hat, ganz entſchieden entgegenzutreten. Die Zeit 1.— dazu angetan, in der Schaffung ſozialer Einrichtungen nicht nur keinen Stillſtand, ſondern ein eneraiſches Fortſchreiten zu betätigen. und gerude darum iſt eine Emrichtung, wie ſie hier vorgeſchla⸗ : Meine Herren! Gegen Ausſchuſſes wird ſicherlich dagegen möchte ich von der Begründung, Vorredner ſeinem Antrage gegeben Dezember 116 34179 gen iſt, eſonders zu begüßen. Ebenſo erſcheint es mir gerade als Aufgabe der Gemeinden, die hier in erſter Linie zum Vorangehen berufen ſind, bahn⸗ brechend auf dieſem Gebiete zu wirken und nicht zu warten, bis der Staat, wer weiß wann, vorgehen wird. Ich hoffe. daß ſich dieſe Tendenz im weiteren Verlaufe der Beratungen ſehr entſchieden durch⸗ ſetzen wird. Stadtv. Dr. Rothholz: Ich ſtehe vollſtändi⸗ auf dem Standpunkt des Herrn Kollegen Katzenſtein und wünſche auch, daß die Vorlage in der näcl ſten Sitzung glatt erledigt wird. Stadtv. Dr Liepmann: Nachdem Herr Kollege Bergmann die Bedenken zum Ausdruck gebracht hat, die auch in unſerer Mitte zum Teil geäußert worden ſind, brauche ich ſie hier nicht weiter auszuführen und erkläre mich im Namen unſerer Fraktion mit der Ausſchußberatung einverſtanden. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 15 Perſonen und wählt zu Ausſchußmitgliedern die Stadtv. Dr. Bauer, Bergmann, Dr. Crüger, Dr. Feilchenfeld, Dr Genzmer, Jürgenſen, Katzen⸗ ſtein, Dr. Landsberger, Leupold, Dr Liepmann, Meyer, Mottek, Panſchow, Dr Rothholz und Zaein.) Vorſteher Dr. Frentzel: Wir kommen zu Punkt 9 unſerer Tagesordnung: Vorlage betr. Erweiterung der Oſenanlage auf Gaswerk II. — Druckſache 122. 4 Stadtv. Dunck: Meine Herren! Es handelt ſich um eine Erweiterung der Gaswerke, wofür 510 000 M. aus Anleihemitteln angefordert werden. Bereits im vorigen Jahre hat ſich die Gasdepu⸗ tation mit der Erweiterung der Gaswerke beſchäftigt. Wir glaubten aber damals, das Projekt noch zurück⸗ ſtellen zu können, um es in ruhigeren Zeiten aus⸗ zuführen. Dieſe Hoffnung hat ſich leider nicht er⸗ füllt. Nachdem in dieſem Jahre die Betriebsleitung der Gaswerke erklärt hat, keinesfalls mehr die Ver⸗ antwortung dafür übernehmen zu können, ohne Ofenreſerve weiter zu arbeiten, iſt das Projekt nochmals eingehend durchgearbeitet worden. Auch in techniſcher Hinſicht hat eine eingelende Prüfung ſt ttgefunden. und die Deputation kam zu dem Re⸗ ſultat, bei dem ſeitherigen Syſtem der Schrägöfen zu bleiben, weil die Fundamente und Gebäude be⸗ reits vorhanden ſind und außerdem dieſes Suſtem beſſer geeignet iſt, verſchiedenartige Kohlen, auch minderwertige, vergaſen zu können. Nun könnte die Frage aufgeworfen werden, ob durch die Verordnung des Oberkommandos. die auf eine größere Erſparnis des Gaſes reſp. der Kohlen hinzielt, das Projekt nochmals hinausgeſchoben werden könnte. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß das nicht angängig iſt; denn die Verordnung des Oberkommandos iſt eine vorübergehende Kriegs⸗ maßregel, während die Erweiterung der Gaswerke gerade für den Frieden gedacht iſt, für die Zeit nach dem Kriege, wo ſich jedenfalls der Gaskonſum be⸗ deutend vergrößern wird. Auch iſt in Betrucht zu iehen, daß dieſe Neuanlage erſt im Herbſt nächſten Fahee. bet iebsfähig ſein wird. Wenn wir alſo⸗ mit der Möglichkeit rechnen, daß der Krieg im Herbſt *