186 Sitzung am 20 bildung geeignet ſind, einer von anderer Seite ge⸗ ſchaffenen Wohlfahrtsſchule zur Verfügung zu ſtellen. Der Magiſtrat hat, wie wir annehmen, mit Recht geglaubt, nicht fremde Inſtanzen in unſerm Hauſe als Herren ſchalten zu laſſen und lieber die Schule in eigene Hand zu nehmen. Aus allen dieſen Gründen glauben wir Ihnen die Annahme der Magiſtratsvorlage empfehlen zu können unter Erweiterung des Punktes 2: Es bleibt weiterer Prüfung vorbehalten, ob eine Benutzung bereits vorhandener ähn⸗ licher Einrichtungen, insbeſondere des Vereins Jugendheim e. V., oder eine Verbindung mit dieſem zweckmäßig iſt. Hierbei iſt nur das Jugendheim aus einer Reihe von Einrichtungen, die in Charlottenburg be⸗ ſtehen, herausgegriffen. Ich habe ſchon darauf hin⸗ gewieſen, daß auch die Vereinigung der Wohlfahrts⸗ beſtrebungen dazu gehört. Der Magiſtratsvertre⸗ ter hat dies auch zugeſtanden. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Der Erichtung einer Wohfahrtsſchule für Für⸗ ſorgerinnen vom 1. April 1917 ab wird zuge⸗ ſtimmt. 2. Für den Unterricht werden die vorhandenen ſtädtiſchen Anſtalten und Einrichtungen zur Verfügung geſtellt. Es bleibt weiterer Prüfung vorbehalten, ob eine Benutzung bereits vorhandener ähn⸗ licher Einrichtungen, insbeſondere des Vereins Jugendheim E. V., oder eine Verbindung mit dieſen zweckmäßig iſt. 3. Zur Verwaltung und Unterhaltung der Schule, namentlich zur Erledigung der Verwaltungs⸗ geſchäfte wird für die Vorbereitungen eine Summe von 2000 %%ℳ aus dem Dispoſttions⸗ fonds für 1916 und für das Jahr 1917 ein Zu⸗ ſchuß bis zu 4000 ℳ bewilligt. Dieſe Summe iſt in den Haushaltsplan für 1917 einzuſtellen.) Vorſteher Dr Frentzel: Meine Herren! Wir müßten jetzt eigentlich zu Punkt 7 der Tagesord⸗ nung übergehen, nämlich zu der Wahl eines beſol⸗ deten Magiſtratsmitglieds. Da indeſſen noch 10 Minuten an der hierfür feſtgeſetzten Zeit fehlen und der Referent für Punkt §, Herr Stadtv. Meyer, noch nicht anweſend iſt, werde ich mir erlauben, zunächſt den unter Punkt 10 aufgeführten: Bericht über die Geſchäftsführung der Verſammlung im Jahre 1916 zu erſtatten. Zu Beginn des Geſchäftsjahres konte die Ver⸗ ſammlung nach Einführung der wieder⸗ und neuge⸗ wählten Stadtverordneten ihre Tätigkeit vollzählig mit 78 Mitgliedern aufnehmen. Im Laufe des Jahres ſchieden 3 Stadtverordnete aus und 2 traten neu ein, ſo daß am Jahresſchluſſe 77 Mitglieder vor⸗ handen ſind. Es wurden 18 Vollſitzungen und 33 Ausſchuß⸗ ſitungen abgehalten. Zur Beratung lagen der Verwaltung 480 Sachen vor. Unerledigt blieben Dezember 1916 die Vorlage betr. Feſtſetzung neuer Grundfätze für die Ernennung zu ungeprüften Sekre⸗ tären, die Vorlage betr. Prüfung der Gültigkeit einer Stadtverordnetenwahl, etwa heute nicht verabſchiedeten Gegen⸗ ſtände — das kann aber kaum einer ſein — ſowie einige Wahl⸗ und Petitionsſachen. An ſämtlichen Sitzungen des Jahres haben 14 Mitglieder teilgenommen, und zwar die Herren Braune, Brode, Dr. Frentzel, Friedrich, Imberg, Jolenberg, Kantzenbach, Leupold, Meyer, Mosgau, Mottek, Rieſenberg, Dr Rothholz und Vogel. Wir können dann noch Punkt 9 fertigſtellen: die Feſtſetzung des erſten Sitzungstages im Jahre 1917. Ich ſchlage der Verſammlung vor, Mittwoch, den 10. Januar als erſten Sitzungstag feſtzuſetzen. — Es iſt ſo beſchloſſen worden. Ich erteile nunmehr das Wort Herrn Kollegen Meyer zu ſeinem Referat über Punkt 8: Bericht des Ausſchuſſes über den Antrag der Stadtv. Bollmann und Gen. betr. Teuerungszulage und über die Vorlage betr. Gewährung eines Kriegs⸗ lohnzuſchlages und einer einmaligen Kriegs⸗ teuerungszulage. — Druckſachen 125, 132. Berichterſtatter Stadtv. Meyer: Meine Herren! Der Ausſchuß, dem Sie den von ſämtlichen Frak⸗ tionen unterſtützten Antrag des Herrn Kollegen Bollmann überwieſen haben, hatte, wie Sie wiſſen, nicht nur den Zweck, dieſen Antrag zu beraten — waren doch alle Mitglieder unſerer Verſammlung über die Notwendigkeit einig, den ſtädtiſchen Beam⸗ ten, Privatdienſtangeſtellten, Lehrern und Arbeitern eine beſondere Teuerungszulage zu gewähren ſondern er war vor allen Dingen dazu auserſehen, eine von uns erwartete Magiſtratsvorlage über die (Gewährung von Teurungszulagen zu prüfen. In der Tat iſt dem Ausſchuß eine ſolche Magiſtratsvor⸗ lage zugegangen, derzufolge unter Beibehaltung der bisherigen Teuerungszulagen eine beſon⸗ dere Teuerungszulage gewährt werden ſoll. und zwar den Beamten, Lehrperſonen und auf Pri⸗ vatdienſtvertrag Angeſtellten in Geſtalt einer ein⸗ maligen Beihilfe, den Arbeitern — nicht nur den Betriebsarbeitern, ſondern ſämtlichen ſtädtiſchen Arbeitern — auf dem Wege eines Kriegslohnzu⸗ ſchlags. Was zunächſt das Letztere anlangt, ſo war der Ausſchuß durchaus damit einverſtanden, daß ſämt⸗ lichen ſtädtiſchen Arbeitern eine Zulage von 10 Pf. zu ihrem Stundenlohn zuteil wird. Es lag dem Ausſchuß eine Eingabe der Feuer wehr⸗ männer vor, die den Wunſch äußerte, die Ar⸗ beitszeit ſolle für die Zahlung der Teuerungszulage anders berechnet werden, als es jetzt geſchieht. Der Ausſchuß war der Meinung, daß dieſe Sache vorerſt von dem Magiſtrat oder der zuſtändigen Deputa⸗ tion zu erörtern ſei, und er hat vom Magiſtrat die Zuſicherung erhalten, daß dieſer, gegebenenfalls unter Zuziehung der Deputation, in eine Prüfung ein⸗ treten werde. Ich habe als Berichterſtatter alſo der Vorlage, inſoweit ſie ſich auf die Arbeiter erſtreckt, nichts hinzuzufügen, als daß der Ausſchuß dem