Altersvorſteher Kaufmann (den Vorſitz über⸗ nehmend): Als das älteſte Mitglied dieſer Ver⸗ ſammlung ich bin am 27. April 1837 geboren — liegt es mir ob, die Wahl des Vorſtehers zu leiten. Bevor wie in die Wahlhandlung eintreten, bin ich überzeugt in Ihrer aller Sinne zu handeln, wenn ich unſerm bisherigen verehrten Vorſteher, Herrn Dr. Frentzel, namens der Verſammlung den auf⸗ richtigen Dank ausſpreche für die Umſicht und Un⸗ parteilichkeit, mit denen er die Geſchäfte der Ver⸗ ſammlung auch im vorigen Jahre geleitet hat. (Allſeitiges Brano.) Wir kommen nun zur Wahl des Vorſtehers. Ich bitte, die Stimmzettel, die auf Ihren Plätzen liegen, auszufüllen, und erſuche die Boten, ſie einzuſammeln. (Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Das Ergebnis der Wahl iſt folgendes. Es ſind 43 Stimmzettel abgegeben worden. Davon waren 2 unbeſchrieben. Es bleiben alſo 41 gültige Stimmzettel, die ſämtlich auf den Namen des Herrn Ir Frentzel lauten, der hiermit gewählt iſt. (Wiederholtes Bravo.) Ich bitte Herrn Dr Frentzel, ſich über die An⸗ nahme der Wahl zu erklären. Stadto. Dr Frentzel: Ich nehme die Wahl als einen neuen Beweis Ihres Vertrauens, meine Herren, dankend an. Vorſteher D. Frentzel (den Vorſitz überneh⸗ mend): Wir kommen jetzt zur Wahl des Vorſteher⸗Stellvertreters. Ich bitte, die Stimmzettel zu beſchreiben und einzuſammeln. (Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Das Ergebnis der Wahl iſt folgendes. Es ſind 45 Stimmzettel abgegeben, die ſämtlich be⸗ ſchrieben und gültig ſind und auf den Namen I)r Hubatſch lauten. (Bravo!) Herr I). Hubatſch, der leider infolge ſtellt iſt, daß er heute bereits unſerer Sitzung bei⸗ wohnen kann, hat mich — wohl zu Ihrer aller Freude — ermächtigt, zu erklären, daß er die Wahl gern annimmt, und er ſür ausſprechen. Er hofft, bereits in der nächſt ꝛn Sißung wieder in unſerer Mitte erſcheinen In Ich glaube, meine Herren, daß dieſes ſeltene Reſultat Sie alle mit beſonderer Genngtnung be⸗ rühren wird, da wir 11 4 Tagen Veranlaſſung een Sunſc in dan hatten, des verehrten K uns vorhielt, ſtets mit einem feiner, menſchlich warmer Liebenswürdigkeit und geiſtvollen Humors zu umwinden, daß wir alle ſei⸗ Dankbarkeit ge⸗ lauſcht haben. Wir haben in dieſem Augenblick kei⸗ ſeiner neuerlichen Erkrankung noch nicht ſoweit herge⸗ läßt Ihnen ſeinen Dank da⸗ ordnetenverſamiung, an mich gerichtet, als Dank ( Sitzung am 10. Jannar 1917 beſonderer Wärme zu gedenken. Sie alle wiſſen, daß vor wenigen Tagen, am 6. d. Mts., 25 Jahre verfloſſen waren, ſeitdem Herr Kollege Hubatſch in dieſe Verſammlung eingetreten iſt, der er von jenem Tage an ununterbrochen angehört hat. Infolge der erwähnlen Umſtände war es uns ieider nicht mög⸗ lich, ihm unſern Dant und unſere Glückwünſche an dieſem Tage perſönlich zu übermitteln; es iſt ihm die Adreſſe, die Sie alle ſo freundlich waren mit Ihrer Namensunterſchrift zu verſehen, überreicht worden. Ich glaube aber, es geziemt ſich, daß wir hier heute vor der Oefſentlichkeit und vor der Bür⸗ gerfhaft ihm noch einmal unſern Glückwunſch und unſern Dank ſagen für alles das, was er in dieſem Vierteljahrhundert für unſere Stadt und unſere Bürgerſchaft geleiſtet hat. Sie alle wiſſen, insbeſondere diejenigen, die am längſten mit ihm zuſammenarbeiten durften, mit welcher Genauigkeit und Gewiſſenhaftigkeit er ſeinen Pflichten als Stadtverordneter nachgekom⸗ men iſt. Sie wiſſen, daß er ſeine reichen Erfah⸗ rungen, ſeine ganze Arbeitskraft und ſeine volle charakterfeſte Perſönlichkeit ſtets ohne Rückſicht auf ſein Wohl in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt hat. In erſter Linie war natürlich ſeine Arbeit dem Schulweſen unſerer Stadt in ſeiner ganzen Aus⸗ dehnung gewidmet, und Sie wiſſen alle, daß er auf dieſem Gebiete dank ſeiner reichen Erfahrungen, dan ſeines weitausſchauenden Blickes, vor allen Dingen dank der hohen, idealen Auffaſſung, die er von ſeinem Schulamt und ſeinem Beruſe hatte, Großes für unſere Stadt und unſere Ingend gelei⸗ ſtet hat. Aber auch auf allen anderen (Gebieten hat er ſtets in erſter Linie der Arbeiter und Kämpfer geſtanden und ſich während des ganzen Zeitraums ſeiner Tätigkeit der beſonderen Wertſchätzung ſeiner Kollegen erfreut, was unter anderm dadurch zum Ausdruck gekommen iſt, daß Sie ihn ſeit dem Jahre 1907 ununterbrochen zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden dieſer Verſammlung gewählt haben. Es iſt Ihnen allen bekannt, mit welcher ausgezeichneten Tüchtigkeit und welcher Würde er ſtets dieſes Amtes gewaltet hat. Aber die Wertſchätzung, die wir ihm darge⸗ bracht haben, galt nicht allein dem fleißigen und — —, tüchtigen Arbeiter, ſondern ſie galt ebenſo auch dem warmherzigen, wohlwollenden und liebenswürdigen Menſchen, der mit ſeiner abgeklärten Lebensauf⸗ faſſung zu uns ſtets in der freundlichſten, liebens⸗ würdigſten und überzeugendſten Weiſe geſprochen hat. Wenn er gelegentlich, ſei es hier als Vor⸗ ſteher, ſei es als Mitalied der Verſammlung, ſei es auch, was häufiger vorkam, außerhalb unſerer eigent⸗ lichen Tätigkeit im Freundeskreiſe das Wort nahm und Dinge beſprach, die ſeiner Meinung nach viel⸗ gänglich waren, 2 nen Worten mit Entzücken und nen andern Wunſch, als daß uns dieſer treffliche Mann und ſeine Arbeit noch lange Zeit erhalten 2 bleiben möge. 4 ene⸗ e), Von Herrn I). Hubatſch iſt an die Stadmwe ſeicht einer gewiſſen Aenderung ader Beſſerung zu⸗ ſo wußte er den Spiegel, den er o anmutigen Rahmen