14 Sitzung am wohnungsfrage über den Rahmen Gemeinde bei weitem hinausgehen. beſonders für Groß⸗Berlin, und es gilt beſonders dann, wenn die Aufaabe ſo geſtellt wird, wie das Herr Stadtv. Katzenſtein in ſeinen ausführlichen Darlegungen vom Januar 1916 getan hat, nämlich nicht nur die Schaffung neuer Kleinwohnungen um jeden Preis ins Auge zu faſſen, ſondern zugleich auf eine Reform des Kleinwohnungsweſens, auf eine Reform des Kleinſiedlungsweſens überhaupt, bedacht gu ſein. Die Ausführungen des Herrn Stadtv. Katzenſtein vom 19. Januar vorigen Jahres dar⸗ über, was andere Städte in dieſer Beziehung ge⸗ leiſtet haben, nahm in ſeiner Rede einen weiten Raum ein. Gerade nach dieſer Richtung hin müſſen aber die Vorausſetzungen des ganzen Siedlungs⸗ weſens in Groß⸗Berlin, beſonders in Charlottenburg, erſt völlig umgeſtaltet werden, um derartige Siedlun⸗ gen ſchaffen zu können. Es liegt auf der Hand, daß dazu ein entſprechender Bebauungsplan gehört. Bis⸗ her beſtand ein Bebauungsplan für das Kleinſied⸗ lungsweſen in Charlottenburg nicht. Dazu gehört vuch eine entſprechende „Umge taltung der Bauor⸗ nung. Die bisherige Bauordnung, die derartige Siedlungsmöglichkeiten nicht vorgeſehen hat, war auf ganz andere Formen zugeſchnitten. Der Magiſtrat ar⸗ beitet ſeit Jahr und Tag daran, um Die öffentlich⸗recht⸗ lichen Grundlagen für dieſe neue Siedlungsmöglich⸗ keit zu gewinnen. Sie wiſſen aber, meine Herren, worauf ich auch ſchon im vorigen Jahre hingewieſen habe, daß die Löſung aller ſolcher Aufgaben in Groß⸗Berlin auf ganz beſondere Schwierigkeiten ſtößt, weil die Gemeinden nicht über die Baupoli⸗ zei verfügen und die Arbeiten — zum Schaden der Sache — auf dieſem Gebiete dadurch außerordent⸗ lich erſchwert werden, daß die verſchiedenſten Be⸗ hörden, teils kommunale, teils ſtaatliche, dabei mit⸗ zuwirken haben. Ich wiederhole, wie bereits in der Mitteilung angeführt iſt, daß die Stadtverwaltung von Charlottenburg fortaeſetzt bei den zuſtändigen ſtaatlichen Stellen auf Löſung dieſer Aufgabe und auf Beſchleunigung in den erforderlichen Ent⸗ ſchließungen gedrängt hat, um ſo die neuen öffent⸗ lichrechtlichen Unterlagen zu gewinnen. Soweit es angeſichts der Unklarheit der Verhältniſſe und mit Rückſicht auf den Perſonalmangel möglich war, innerhalb der Stadtbauverwaltung an dem Bebau⸗ ungsplan zu arbeiten, iſt das geſchehen und ge⸗ ſchieht es. Meine Herren, ich brauche ja im übrigen nur der einzelnen auf die dem Lantage vorliegenden Geſetzentwürfe hinzuweiſen, auf das Wohnungsgeſetz mit ſeinem Artikel 6, auf das Bürgſchaftsſicherungsgeſetz, ganz zu ſchweigen von dem Schätzungsamts⸗ und dem Stadtſchaftsgeſetz, die es als ihre Aufgabe betrach⸗ ten, neue Finanzierungsmöglichkeiten zu ſchaffen, und zwar in der Erkenntnis, daß die bisherigen Finanzierungsmöglichkeiten nicht ausreichen, um dieſe Frage durchgreifend zu löſen, wenn wirk⸗ lich ſo unangenehme Geſtalt annehmen ſollte, wie man befürcht⸗t, und in der Borausſetzung, daß die I Mittel der Gemeinden hierfür nicht aus⸗ Daß der fee Kaa keine geſetzliche Zuſtän⸗ digkeit in dieſer Frage hat, iſt ja guta & adtv. Katzenſtein ſchon von einem der Hereen Vorredner erwivert worden. Daß Anträge von Charlottenburg an den Zweckverband in dieſer Sache etwas ändern Das gilt ganz 3 gar nicht weit zurückliegen, F eprur 1917 dazu ergreifen würde, um die Zuſtändigteit des weckverbandes zu erweitern — ſei es durch Geſeß dder durch fre willige Vereinbarung —, ein folcher Vorgehen viel Gegenliebe finden würde. 7 en ao, Ich brauche da nur auf gewiſſe Vorgänge, die noch hinzuweiſen. 13 Meine Herren, auch das iſt leider unrichtig, was Herr Stadtv. Katzenſtein ausgeführt hat, daß nämlich die Stadt Charlottenburg über umfang⸗ reiches Gelände zur Löſung der Kleinwohnungs⸗ frage verfüge. Insbeſondere iſt mir nichts von einem umfangreichen ſtädtiſchen Grundbeſitz an der Jung⸗ fernheide betannt, der zur Errichtung eines Villen⸗ biertels beſtimmt ſei: von dem daꝛn gehbdrigen ſtädtiſchen Lande weiß ich wenigſtens nichts. Ich glaube, damit in wenigen Worten genug geſagt zu haben, um den Magiſtrat gegen den Ver⸗ dacht zu verteidigen, daß er in dieſer Sache während des letzten Jahres — es iſt bedauerlich, daß dar⸗ über bereits 13 Monate verfloſſen ſind nicht⸗ ge⸗ tan habe. Es wäre aber ſehr erwünſcht, die Frage beantwortet zu ſehen, was er hätte tun ſollen. Ich wiederhole: die Sache wird fortgeſetzt bearbeitet, ſo⸗ weit das zur Zeit überhaupt möglich 1 Ich auch kein Hehl daraus machen, was ich bereits b der vorjährigen Verhandlung hervorgehoben jabe, daß ich perſönlich eher zu der Anſicht neige, daß in Berlin und insbeſondere in Charlottenburg nack dem Kriege ein empfindlicher Mangel an Kleinwoh nungen zu erwarten ſein wird. Aber mit dieſer An⸗ ſicht hervorzutreten und daran praktiſche Schlußfol⸗ gerungen zu knüpfen, ſolange man nicht in der Lage ift, dieſe Anſicht ſtatiſtiſch zu beweiſen, das wäre⸗, glaube ich, verfrüht geweſen. 4 3 Meine Herren, ich weiß auch nicht, ob es zweckmäßig geweſen wäre, die zuſtändige Deputation ſedialich mit der Mitteilung des Zahlenergebniſſes zu befaſſen; ich weiß nicht, ob die bloße Inempfang⸗ nahme dieſer Mitteilung es gerechtfertigt hätte, die Deputation zuſammenzuberufen. Im übrigen liegt die Sache ſo, daß das Problem ſo weitſchichtig iſt, daß es mindeſtens zweifelhaft ſein kann, welche De⸗ putation eigentlich zuſtändig iſt. Der Schwerpunkt der Fragen, die hier zu löſen ſind, liegt wahrſckein⸗ lich auf dem Gebiete der Tiefbanberwaltung. Aber es iſt Vorſorge getroffen, daß die nächſte Sitzung auch dieſer genannten Deputation ſich mit der An⸗ aelegenheit befaſſen wird. Wenn insbeſondere Herr Stadtv. Wöllmer bemängelt hat, daß dieſe MRittei⸗ lung an die Stadtverordnetenverſammlun gelangt iſt, bevor die Deputtion mit der Sache befaßt worden iſt, ſo möchte ich mir zu bemerken erlauben, daß wir von uns aus keine Mitteilung an die Stadtverord⸗ netenverſammlung haben gelangen laſſen, ſondern wir haben auf eine Anfraae des Cerrn Sted werntd netenvorſtehers dieſe Antwort erteilt, der ſeinerſeits dann dieſe Angelenenheit der Stadtverordnetenver⸗ 2511 allen iſt, ſo hat der giſtrat das ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben. 2l. Mag K 1 10 nehmen können, uns ſckon eher ſeine Stellunanhm 2 e, e e n e ordnetenverſammlung gefaßten mitzu en.