18 hätte die Firma den ſtehenden Satz der ſteht ja wahrſcheinlich, da es ſich zum großen Teil um Ta⸗ bellen handelt — an eine andere Firma, die wir ihr bezeichneten, ausliefern müſſen. Auf dieſe Weiſe hätten wir ohne Frage unſere Druckſachen pünkt⸗ lich erhalten. Hat aber der Magiſtrat alle Sorgfalt vergeblich aufgewendet, wie er es darſtellt, ſo wird die Kon⸗ ſequenz der Tat7ache, daß wir keine Exemplare des Etats haben, die ſein, Sitzung vertagen und ſo lange warten, bis wir die gedruckten Exemplare haben. Ich halte es für ganz ausgeſchloſſen, daß die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung in die Beratung des Etats eintritt, ohne daß jeder Stadtverordnete in der Lage geweſen iſt, ſich 47 dem Material auf das Eingehendſte vertraut zu machen. Meine Herren, gerade dieſer Etat iſt ja von ganz beſonderer Wichtigkeit. Abgeſehen davon, daß es ja eigentlich doch das einzig wirkliche Recht iſt, das den Stadtverordneten zuſteht, den Etat feſtzu⸗ ſtellen, und daß wir uns dieſes Recht grundſätzlich nach keiner Richtung hin ſchmälern und beeinträch⸗ tigen laſſen können, hat der diesmalige Etat noch eine ganz beſondere Wichtigkeit. Wir werden uns nach meiner perſönlichen Auffaſſung wenigſtens — dieſen Etat ganz beſonders daraufhin anſehen müſſen, inwieweit die Anträge des Magiſtrats, die im vori⸗ en Jahre an uns herangetreten ſind und denen die Stadtverordnetenverſammlung ſchließlich gefolgt iſt, gerechtigt waren. Wenn wir das tun wollen, ſo iſt gerade diesmal ein ſehr genaues Studium des Etats nötig, und es iſt deshalb nach meiner Meinung ganz ausgeſchloſſen, daß die Beratung dieſes Etats ohne dieſes Studium eintritt. Der Magiſtrat kann ſich ja an ſich darauf be⸗ rufen, daß er nach der Städteordnung — ich glaube, es iſt § 66 nur verpflichtet iſt, den Etat offen⸗ zulegen. Allerdings iſt ja dort auch ſchon die Offen⸗ legung für die ganze Stadt vorgeſeren, und man wird ja wohl zugeben, daß die Verhältniſſe im Juhre 1853 weſentlich anders geweſen ſind als im Jahre Wenn heute an verſchiedenen Stellen der Stadt der Etat nur ausgelegt werden ſollte, ſo würden dazu ſchon nicht weniger Exemplare not⸗ wendig ſein, als wir nur für die ganze Stadtver⸗ 1917. ordnetenverſammlung brauchen. Ich muß ſagen, daß ich die ganze Sache nicht verſtehe, und ich bitte zunächſt, bevor wir weiter über die Angelegenheit ſprechen, freundlichſt einmal dar⸗ über Mitteilung zu machen, was der Magiſtrat nach der Richtung hin getan hat, um den Drucker zur Erfüllung des Vertrages anzuhalten, und was er zu tun gedenkt, wenn der Drucker weiter auf dem Standpunkt beharrt, daß er ſeinen Vertrag nicht er⸗ füllen will, falls er einen ſolchen Standpunkt über⸗ haupt eingenommen hat. Ich möchte nur darauf aufmerkſam machen, daß in Berlin der Etat gedruckt wird, daß der Berliner Magiſtrat mit gewohnter Pünktlichkeit an ſeine Stadtverordnetenverſammlung mit dem Etat herantritt. Ich ſehe nicht ein, warum Charlottenburg das nicht möglich ſein ſoll, was Berlin (Oberbürgermeiſter Dr Scholz: Wo iſt die ge⸗ wohnte Pünktlichkeit! — Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Acht Tage im Märgl)/ Situng am daß wir uns in der nächſten daß ſlen, ote s. was es walk Jel ruar 1017 — Dann iſt eben eben die gewohnte Pünttlichteit des Berliner Magiſtrats die — Unpünktlichkeit. (Heiterkeit.) e Ich habe ja alſolut nichts dagegen: ſeien Sie auch unpünktlich, aber liefern Sie uns die Vorlage ge⸗ druckt. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß hier gar feine Ene vorliegt, wir können den Etat ruhig acht Tage ſpäter bekommen und ihn dann beraten. Ich glaube, auf dieſer Mittellinie können wir uns mit dem Magiſtrat durchaus einigen. Wenn der Ma⸗ giſtrat ebenfalls kein Gewicht auf die eilige Beratung legt, dann werden wir uns ja ſehr ſchnell über dieſe Frage einigen. Vorſteher Dr. Frentzel: Ich möchte bezüglich des Termins, zu dem der Etat verabſchiedet ſein muß, bemerken, daß das der 20. März iſt. Das iſt für Berlin anders. Am 20. März findet die letzte Sitzung des Bezirksausſchuſſes ſtatt, in welchem die Ge⸗ bühren genehmigt ſein müſſen. Wir haben uns im vorigen Jahre des Langen und Breiten darüber aus⸗ geſprochen, daß es mißlich iſt, die Gebühren vorweg zu beraten. Indeſſen ſtelle ich anheim, ob die Ver⸗ ſammlung in die Prüfung dieſer Frage nochmals ein⸗ treten will. Wenn das beſchloſſen iſt, hätten wir allerdings Zeit. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Herren! Mit Rückſicht auf die letzten Ausführungen des Herrn ſt] Stadtv. Bernhard möchte ich ſagen: vor Tiſche hörte man es anders. Ich erinnere Sie daran, daß gerade dieſe ſelbe Stadtverordnetenverſammlung, mit der wir heute hier verhandeln, dem Magiſtrat im letzten Jahre die bitterſten Vorwürfe darüber gemacht hat, der Etat nicht früh genug an ſie gekommen wäre, und nun hören wir mit einem Mal von dem Herrn Stadtw. Bernhard, daß es genügt, wenn er im März kommt. (Zuruf: Das iſt doch jetzt etwas anderes!) Nun iſt der Herr Stadtw. Bernhard ja nicht die Stadt⸗ verordnetenverſammlung, das gebe ich zu; ich weiß auch nicht, ob er im Sinne der Stadtverordneten⸗ verſammlung geſprochen hat. Aler wenn die Herren in Zukunft den Etat erſt Mitte März haben wollen, wird der Magiſtrat ihn pünktlich vorlegen. Was nun die Frage anbetrifft, ob der Magiſtrat alles getan hat, was er tun konnte, ſo könnte ich dieſe Frage nur kurz bejahen. Seit Oktober ver⸗ Handeln wir bereits wegen des Druckes mit der Firma, ſeit Oktober monieren wir und treten wir telepho⸗ niſch, ſchriftlich und mündlich. Ich perſönlich habe mit dem Inhaber der Firma ebenfalls verhandelt. Wir haben ihn in den letzten Tagen nochmals ſehr energiſch ſchriftlich angetrieben, indem wir die Wen⸗ dung gebraucht haben, daß wir uns wegen unſerer ſpäteren Stellungnahme, auch nach dem Krieae, alles weitere vorbehielten, wenn er uns ſo weiter bediente. Der Herr antwortet in der liebenswürdigſten Weiſe, ſtellt alles in Ausſicht, aber ſagt: ultra posse nemo obligatur. 2 Nun hat Herr Stadtv. Bernhard ausgeführt, der Magiſtrat hätte dem Drucker die Irage vorlegen zeu 112 amene e e und wenn er geſagt hätte: nein, damn hätte der Magiſtrat zu ſevem Mreiſe den Etat imnendwo in Berlin drucken laſſen Ich frage unſere