28 Allein 150 000 ℳ ſind bis⸗ her aus der Darlehnskaſſe Hausbeſitzern gewährt wor⸗ den, die ſich in beſonderer Notlage befanden. Es wird vielleicht der Verſammlung intereſſant ſein, bei dieſem Punkte zu erfahren, wie ſich die Zahlen der Kriegsausgaben zum Jahresſchluß 1916 — alſo 31. März 1917 — ſtellen würden. Wenn die Entwicklung ſo weitergeht, wie bisher, wenn ſich nichts Außergewöhnliches ereignet, würde ſich die Zahl der Kriegsausgaben auf 38,2 Millionen ℳ be⸗ laufen, und rechnen wir die Erſtattung mit 24,8 Mil⸗ lionen ab, würde die Stadt eine endgültige Laſt von rund 13½% Millionen zu tragen haben. Allerdings ſteckt hierin, wie ich bemerken will, nicht die Ver⸗ zinſung der geſamten Mittel. Wir ſtehen im Ma⸗ giſtrat mit den Vertretern des Deutſchen Städtetags auf dem Standpunkt, daß die Zinſen für die veraus⸗ lagten Gelder für die Reichsſätze den Städten vom Reich erſtatten werden müſſen. (Sehr richtig!) Ich glaube, wir haben darauf einen berechtigten An⸗ ſpruch; denn wenn wir Auslagen gemacht haben, ſo muß man auch darauf die Verzinſung rechnen, die dafür aufgewandt worden iſt. Das ſind bis Jahres⸗ ſchluß auch 1½ Millionen ℳ. Wenn man die hin⸗ zuſchlägt, ſo würden wir, falls Staat und Reich ſie nicht erſtatteten, auf eine Geſamtlaſt von 15 Millio⸗ nen ℳ kommen. Wir rechnen aber, wie geſagt, einſt⸗ weilen damit, daß das Reich dieſem berechtigten Ver⸗ langen der Städte nachkommen wird. Erwähnen möchte ich noch, daß ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich der Anſatz für die Lebensmittelkonten außer⸗ halb dieſer Zahlen bewegt. Wie gewaltig der Um⸗ ſchlag in dieſer Richtung iſt, welche koloſſale Arbeit von den einzelnen Organen der Stadtgemeinde in den verſchiedenſten Inſtanzen geleiſtet werden muß, das können die Herren und die Bürgerſchaft daran erkennen, daß zurzeit bereits eine Summe von rund 100 Millionen ℳ. umgeſchlagen iſt. Daraus ergibt ſich meines Erachtens ein richtiges Bild der Arbeit, die von dem ſtark verringerten Beamtenperſonal zu leiſten iſt. beſitz umgeſtaltet haben. (Sehr richtig!) Wenn ich dann auf den laufenden Haushalts⸗ plan für 1917 eingehe, ſo ſagte ich ſchon, daß die Unterlagen ziemlich unſicher ſind, daß wir mit Opti⸗ mismus on die Aufſtellung der Einnahmen heran⸗ gegangen ſind. Ich darf ferner betonen, daß die beiden Krundlagen des Haushaltsplanes eigentlich umge⸗ kehrt ſind, als es ſonſt der Fall war. Die ſtetige Fort⸗ entwicklung unſerer Werke hat uns im Stich gelaſſen; auf der andern Seite ſchnellen die Einnahmen der Steuern nach unſerer zuverſichtlichen Erwartung hoch. Das iſt gewiſſermaßen das Leitmotiv des ganzen Haushaltsplans. Als Begleitung kommt daneben eine Teuerung, die ſich durch fämtliche Verwaltungszweige wie ein roter Faden hindurchzieht. Ich möchte zu⸗ nächſt mit ein paar Worten noch auf unſere Werke eingehen, und zwar darauf, wie ſie ſich vorausſichtlich im Jahre 1917 geſtalten werden. Bei der Gasanſtalt haben ſich die Schwankungen beſonders lebhaft gezeigt. Unſere Gasanſtalt war unſere größte Einnahmequelle bis zum Jahre 1913. Wir konnten mit 2% Millionen ℳ Einnahmen rechnen. Das Jahr 1914 brachte einen plötzlichen Sitzung am 21. Februar 1917 Sturz in der Gasabgabe von 59½ Millionen hm in 1913 auf 56 Millionen ehm in 1914. Der Ge⸗ winn ging durch den Ausbruch des Krieges um, rund 800 000 ℳ zurück, d. h. von 2 650 000 ℳ. auf 1 800 000 %ℳ. Eine allmähliche Erholung trat im Jahre 1915 ein. Die Gasabgabe betrug wieder 58½ Millionen cbm; aber der Gewinn ging auf noch nicht 1 Million ℳ zurück, nämlich auf 900 000 %¼. Wollen Sie, bitte, im Auge behalten, welch gewaltige Schwantung das in zwei Jahren für einen Haus⸗ haltsplan iſt! Im Jahre 1913 noch 2 Millionen Mark, im Jahre 1915 noch nicht 1 Million ! Von 1916 kann ich Ihnen nichts ſagen. Wir hoffen, daß der Abſchluß der Gasanſtalt nicht zu ſchlecht werden wird. Wir haben bereits bei den vorjährigen Be⸗ ratungen nach allen möglichen Vorſichtsmaßregeln dem Rechnung getragen. Für 1917 rechnen wir mit einer weſentlich höheren Abgabe, nämlich mit 62 Mil⸗ lionen cbm. Selbſt dann würde bei den jetzigen Preiſen nur ein Ertrag von 1,3 Millionen %ꝰ aus der Gasanſtalt herausſpringen ein weſentlicher Abſchlag gegen die früheren guten Jahre. Stetiger entwickelt ſich das Elektrizitätswerk, weil es bezüglich ſeiner Einnahmen ja nicht ſo ab⸗ hängig iſt von ſo vielen Faktoren wie die Gasanſtalt. Wir haben zwar auch bei dem Elektrizitätswerk einen Abgang in der Anzahl der abgegebenen Kilowatt⸗ ſtunden gehabt, haben aber immerhin im Jahre 1914 noch eine Einnahme von über 2 Millionen gehabt. Seitdem iſt die Abgabe des Stromes auf 30 Millio⸗ nen Kilowattſtunden geſtiegen. Wir rechnen auch für 1917 mit derſelben Summe von 30 Millionen Kilo⸗ wattſtunden Erzeugung und mit einem Ertrag von 1,9 Millionen ℳ. Für 1916 kann ich beim Elek⸗ trizitätswerk eher als bei den anderen Verwaltungs⸗ zweigen bezüglich des Abſchluſſes etwas vorherſagen. Die Verwaltung glaubt dem Anſatz des Haushalts⸗ plans bis auf einen Minderertrag von Million nahezukommen, natürlich auch unter gewiſſen Vor⸗ behalten. Ich ſagte ſchon bezüglich des Waſſerwerkes, daß dort die Verhältniſſe ebenfalls nicht günſtig liegen. Während dieſes Werk uns ſonſt immer 150 000 bis 200 000 ℳ Ertrag brachte, wird es 1916 vorausſichtlich ertraglos bleiben. Für 1917 haben wir es mit einem Ertrag von 125 000 angeſetzt. , Wir glauben im Magiſtrat, daß alle dieſe Ein⸗ nahmen aus den Werken noch günſtig angeſetzt ſind, günſtig vor allen Dingen deshalb, weil man ſich dar⸗ über klar ſein muß, daß für alle ſtädtiſchen Werke, insbeſondere die ſtädtiſche Gasanſtalt, die fetten Zeiten vorüber ſind. Die Teuerung in den Kohlen wird vielleicht in dem Maße nicht anhalten, wie ſie gegenwärtig iſt; niemals aber werden wir die Zeiten wiederſehen, wo wir für die Gasanſtalt Kohlen mit 14 und 15 gekauft haben. (Sehr richtigl) Dieſe Zeiten werden ſchon deshalb nicht wieder⸗ kommen können, weil nach dem, was man munkelt, das Reich ſeine Steuerhand auch auf die Kohlen⸗ förderung legen wird. Das iſt ein Faktor, mit dem alle Städte bei der Aufſtellung ihrer zukünftigen Haushaltspläne werden rechnen müſſen.— Bezüglich der Steuern befinden wir uns, wie ich Ihnen ſchon ſagte, in einer angenehmeren Lage. Die Zuverſicht, mit der wir da vorgegangen ſind, ſpiegelt ſich in dem Anſatz des Haushaltsplans wieder. Wir haben da ein Mehr von 2 800 000 ℳ insgeſamt vor⸗