Amtlicher Bericht über die Verhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten-Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 28. März 1917 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen 52, 67, 69 Einführung des wiedergewählten Stadtbaurats Bredtſchneider , Vorlage betr. Elektrizitätstarif für das Ledigen⸗ heim . , 1 Antrag der Stadtv. Otto und Gen. betr. die Laſtenausgleichsplaage. 62 Antrag der Stadtv. Otto und Gen. betr. Neu⸗ geſtaltung der laufenden Kriegsteuerungs⸗ zuagen 6867 Rednerliſte: Bredtſchneider 2 7160 Dr. Frentzel 57, 60 Hirſch 6⁵ Meyer 62 Otto , , e, 7 Dr. Scholz . 57, 58, 59, 63, 68 Dr. Stadthagen 66 “.. ——— Beginn der Sitzung 6 Uhr 15 Minuten. Vorſteher Dr. Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Heren Stadträte Stendel, Ir Jaffe und Herr Stadtſyndikus Sembritzkti. Als Beiſitzer walten die Stadtv. Herren Dr. Genz⸗ un und Ruß. Herr Stadtv. Ruß führt die Redner⸗ iſte. Entſchuldigt ſind die Stadtv. Herren Bergmann, Bernhard, Bollmann, Dr Borchardt, Dr Feilchen⸗ feld, Funke, Granitza, Jaſtrow, Katzenſtein, Klick, Dr Liepmann, Mosgau, Neukranz, Rackwitz, Richter, Schwaß, Wagner, Weiſe, Wengke, Zaein, Zander. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. 4 und 5 liegen mit den Akten aus und vom Magiſtrat. gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluß der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner zwei Einbürgerungs⸗ geſuche. Meine lieben Kollegen! Ich habe ihnen eine tiefſchmerzliche Botſchaft zu übermitteln: heute früh iſt unſer allverehrter Kollege, der ſtellvertretende Vorfitzende dieſer Verſammlung, Herr Geheimer Studienrat Hubatſch, nach langem, mit unendlicher Geduld getragenen Leiden verſchieden. Sie wiſſen, daß erſt wenige Wochen verſtrichen ſind, ſeitdem wir Veranlaſſung hatten, uns mit dem Dahingeſchiedenen und ſeinem Wirken in dieſem Saale zu beſchäftigen, daß ich hier den Verſuch machen Durfte, ein Bild dieſes vortrefflichen, von Ihnen allen hochverehrten Mannes, dieſer vornehmen, aufrechten, zu wahrhaft menſchlicher Milde abgeklärten Perſönlichkeit zu zeichnen, daß ich Sie daran erinnern durfte, was unſere Jugend, was unſer Schulweſen und was unſere geſamte Bürgerſchaft den Gaben der Arbeits⸗ kraft und Treue dieſes Mannes vewankt. Das ge⸗ ſchah damals in der Freude darüber, daß wir ihn 25 Jahre den unſeren nennen durften, und das geſchah in der Hoffnung, daß wir ihn noch recht lange mitten unter uns würden ſehen können. Dieſe Freude iſt dahin, dieſe Hoffnung hat uns getrogen, und ſo bleibt nichts anderes übrig, als jetzt in dieſem ſchmerzlichen Augenblick noch einmal das Bild dieſes Mannes vor unſeren Seelen aufleben zu laſſen voll echter, tiefer, aber zugleich dankbarer Trauer und Wehmut darüber, daß wir ihn nicht mehr ſehen, ſeine Stimme nicht mehr hören werden. Aber wir neh⸗ men darum noch nicht Abſchied von dieſem Bild; denn wir wiſſen, das, was er geſchaffen und gewirkt hat, wird ſeine Taten überdauern, und er wird weiterleben in unſeren Herzen und in unſeren Ge⸗ 4 ſo, wie wir ihn gekannt, geſchätzt und geliebt aben. Oberbürgermeiſter Dr Scholz: Den herzlichen Worten der Trauer und Ergriffenheit, die Ihr ver⸗ ehrter Herr Vorſteher an Sie gerichtet hat, möchte ſich mich namens des Magiſtrats aus wärmſtem Herzen anſchließen. Auch die Verwaltung verliert viel in dieſem hervorragendem Manne. Er hat als