§ zdarauf, das hier feſtzuſtellen, weil uns das allein die Berechtigung gilt, uns hier mit dieſer Angelegen⸗ heit zu beſchäftigen. Antragſteller Stadtv. Wolffenſtein: Ich danke dem Herrn Stadtverordnetenvorſteher dafür, daß er meine Ausführungen noch nach dieſer Richtung hin ergänzt hat. Es iſt vielleicht von mir noch nicht genügend betont worden, daß die event. Schäden an den Gebänden ſchwerwiegender ſind, als die event. Verunſtaltungen. Was das von dem Herrn Stadtbaurat erwähnte verzinkte Eiſenblech betrifft, ſo hat mir Herr Klempnermeiſter Rettig von der Firma A. Puppel, der ſelber Sachverſtändiger bei dem Kriegsamt iſt, geſagt, daß verzinktes Eiſenblech auch nicht freige⸗ geben werden wird. Woraus ſollen wir dann die Rinnen herſtellen? Nun ſagt der Herr Stadtbau⸗ rat einfach: das iſt Kriegsrecht, dann müſſen wir eben das Waſſer herunterlaufen laſſen. Warum ſoll der Magiſtrat es nicht durch geeignete Schritte er⸗ möglichen können, daß uns das Kriegsamt Entgegen⸗ kommen bezeigt, ſo daß man in vernünftiger Weiſe den Umbau der Dachteile vornehmen kann! Die ganzen Kupfermengen werden doch nicht auf ein⸗ mal gebraucht, das iſt doch gar keine Frage, ſo daß das Entbehrliche zuerſt heruntergenommen werden fann, und vielleicht erſt ſpäter die für die Erhaltung der Gebäude unbedingt notwendigen Metallteile enteignet zu werden brauchen. Ich begrüße es aber mit Freude, daß der Herr Stadtbaurat geſagt hat, die Stadt ſelber wolle auch für die Prwathäuſer die notwendigen Vorarbeiten in die Hand nehmen. Ich bitte den Magiſtrat, der ganzen Angelegenheit fjſeine ernſteſte Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Stadtbaurat Seeling: Das wird im weſent⸗ lichen von Fall zu Fall geſchehen. Vor allen Dingen wird nicht eher abgenommen, ehe wir nicht die für uns notwendigen Erſatzmengen gemeldet haben. Die Kriegsamtsſtelle ſelbſt hat uns geſagt, daß das Metall zur Verfügung geſtellt wird, ohne ſich allerdings auf die ganze Menge keſonders feſtzulegen. Das konnten die Herren natürlich auch nicht, weil ſie zur Zeit noch gar nicht überſeßen können, wieviel im ganzen Deut⸗ ſchen Reich gebraucht wird. Mir iſt zugeſagt worden, daß die beſchlagnahmten Teile nicht eher abgenom⸗ men zu werden brauchen, ehe nicht der Beſcheid ein⸗ gegangen iſt, ob die betreffenden Mengen von Erſatz⸗ material geliefert werden können. Ich glaule alſo doch, daß, ſoweit es möglich iſt, jedenfalls Entgegen⸗ kommen gezeigt wird. Wir ſind uns allerdings auch chon darüber klar geworden, daß in den Fällen, wo nicht die genügenden Mengen verbleiten oder ver⸗ inkten Eiſenbleches zur Verfügung geſtellt werden können, auch einmal zwei Bretter und etwas Dach⸗ Sitzung am 18. April 1917 % , 87 pappe für die Rinnen herhalten müſſen. Jedenfalls geht die patriotiſche Pflicht der Schönheit unter allen Umſtänden voran: unter dieſen Geſichtspunkten werden wir von Stadt wegen dafür zu ſorgen ver⸗ ſuchen, daß wir auf ſeiten der Militärbehö lichſtes Entgegenkommen finden. Stadto. Wolffenſtein: Ich glaube danach den Herrn Stadtlaurat ſo verſtehen zu dürfen, daß die Eigentümer der Privatgebäude die Metallteile nicht eher abzunehmen haben, als bis die Sache von der Stadt aus geregelt iſt. rden mög⸗ Stadtbaurat Seeling: Das iſt uns ſpeziell für die Stadt zugeſagt worden; da wußte ich aber noch nichts von dieſem Antrage. Ich werde ſofort wie⸗ der hingehen und der Stelle melden, daß wir das einheitlich organiſteren wollen. Bei der Gelegen⸗ heit werde ich auch fragen, ob ſie ſich damit einver⸗ ſtanden erklärt, daß wir ſowohl die Arbeitskräfte wie auch das Metall einheitlich anfordern, ſo daß man in der Lage iſt, von Fall zu Fall entſprechend vorzugehen und die einzelnen Beſitzer dahin zu ver⸗ ſtändigen: jetzt iſt es notwendig, bei euch die Sache zu machen, die und die Teile müſſen unter allen Umſtänden abgenommen werden, die anderen können vielleicht bleiben. Darüber wird dann von Fall zu Fall verhandelt. Stadtv. Kaufmann: Die Erklärungen, die uns der Herr Stadtbaurat gegeben hat, ſind doch meiner Anſicht nach von ausſchlaggebender Bedeutung, aber zu gleicher Zeit auch geeignet, in der Sache ſelbſt eine gewiſſe Beruhigung hervorzurufen. Daß es patriotiſche Pflicht iſt und vor allen Dingen eine Notwendigkeit für dieſe Maßnahme vorliegt, wird in der heutigen Zeit niemand beſtreiten wollen. Das braucht uns aber nicht zu hindern, den Antrag des Herrn Kollegen Wolffenſtein anzunehmen, der den Magiſtrat erſucht, Schritte zu tun, die von ihm ja ſchon eingeleitet ſind. Von dieſem Geſichts⸗ punkt aus kann man den Antrag des Herrn Kollegen Wolffenſtein ruhig annehmen. (Die Verſammlung beſchließt mit aroßer Mehr⸗ heit entſprechend dem Antrage des Stadtv. Wolffen⸗ ſtein.) 7 Vorſteher Dr Frentzel: Das Pratokoll der heutigen Sitzung vollziehen die Stadtv. Marzahn, Meyer und Mottek. 42 Gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes ſind Einwendungen nicht erhoben worden. Ich ſchließe die öffentliche Situng. (Schluß 8 Uhr 14 Minuten.)