89 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten-Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 2. Mai 1917 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben vom Magiſtrat. Tagesordnung: Scite Geſchäftliche Mitteilungen. 89, 93 Mitteilung betr. unvermutete Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen am 24. März 1917 90 9. Wahl des Vorſteher⸗Stellvertreters Vorlage betr. Wahl eines Stellvertreters des Vorſitzenden des Gewerbegerichts Vorlage betr. Aef der Mittel 1 Brennſtoffe 2 2 Vorlage betr. Verſtärkung des Haushaltsplan⸗ anſatzes Ordentl. Verwaltung 4 X—4— 8 für 1916 Vorlage betr. Erhöhung nich dar verſicherungswerte 42 Vorlage betr. Uebertragung der Auigaben Der Schulſchweſtern auf die Schulhelferinnen Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Neugeſtaltung der 4 teuerungszulagen Bericht des Ausſchuſſes über g1e Vorlage dert. 90 90 90 90 90 91 Uebernahme der Müllabfuhr in den ſtädtiſchen Betrieb 93 Vorlage betr. Annahme eines Bermächmiſſes 95 Vorlage betr. zahnärztliche Verſ ſormmng der 5 Kriegerfamilien Bericht des Ausſchuſſes über die Fert. Kriegsfamilienunterſtützungen Antrag des Stadtv. Brode u. Gen. betr. Ver. ſorgung der mit Nea, material , 36 Rednerliſte: Scit⸗ Brode 2, 30 Dr. Frentzel 89, 91 Hirſch 90, 95 Jolenberg „ 98 Katzenſtein 93 Kaufmann 90 Meyer 91 1 28. 2 92 r. olz Wöllmer 98 Beginn der Sitzung 6 Uhr 18 Minuten. Vorſteher Dr. Frentzel: Ich eröffne die Sitzung⸗ Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadtbauräte Bredtſchneider, Seeling, Kämmerer Scholtz, Stadträte Dr Gottſtein, Goeritz. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herren Dunck und Dr Genzmer. Herr Stadtv. Dr Genzmer führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtv. Herren Berg⸗ mann, Dr. Crüger, Funke, Granitza, Jachmann, Jaſtrow, Neukranz, Neumann, Rackwitz, Richter, Ruß, Wagner, Wenig, Wenzke, Wolffenſtein, zacen und Zander. Ausgelegt werden 2 Einbürgerungsgeſuche und zu Tagesordnung Nr. 8 und 9 ein Schreiben des Charlottenburger Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1903 betr. Teuerungszulagen und Müllabfuhr. Meine Herren Kollegen! Auch heute muß ich unſere gemeinſamen Beratungen wieder mit einer Trauerbotſchaft eröffnen. (Die Verſammlung erhebt ſich.) Am 27. April iſt unſer lieber Kollege Vogel ge⸗ ſtorben. Am geſtrigen Tage haben wir ihm das letzte Geleit gegeben. Herr Vogel war ſeit dem 8. Januar 1902 — das iſt mehr als 15 Jahre — Mit⸗ glied dieſer Verſammlung, und er hat ſein Arbeits⸗ gebiet hauptſächlich geſucht und gefunden in all den⸗ jenigen Fragen, die die Kranken⸗ und jede Art Wohlfahrtspflege betrafen. Auf dieſem Gebiete hat er außerordentlich emſig und tätig gearbeitet und ſich deswegen große Verdienſte um die Bürgerſchaft er⸗ worben. Sie alle kennen ſeine Energie und die zähe Beharrlichkeit, mit der er ſtets für dasjenige eintrat, was er für recht, gut und nötig hielt, auch dann, wenn er ſich ſelbſt ſagen konnte, daß ſeine Bemühungen zunächſt keinen Erfolg haben würden. Aber dieſe ſeine Art und Weiſe entſprach und war vollkommen im Einklang mit ſeiner von einem hof⸗ fenden und glaubenden Idealismus getragenen Welt⸗ und Lebensanſchauung, zu der er ſich ſchon in jungen Jahren bekannt hatte, für die er als Mann