90 gekämpft und auch gelitten hat und der er bis zu ſeinem letzten Atemzuge treu geblieben iſt. Dieſe fand ihren Grund und zog die Wurzeln ihrer Kraft aus einer großen Güte und Liebe zu allen Men⸗ ſchen, die da wollte, daß alle zufrieden und glücklich hier auf dieſer Erde wandeln ſollten, und die ihn dazu trieb, ſeine ganze Kraft und ſeine ganze Fähig⸗ feit in erſter Linie einzuſetzen für alle diejenigen, die von der Not und dem Drange des Lebens am härteſten betroffen ſind. So haben wir ihn kennen gelernt, und ſo werden wir ſein Andenken in Ehren bewahren. Sie finden ferner auf Ihren Plätzen einen dringlichen Antrag vor, den ich nicht weiter zu ver⸗ leſen brauche. Ich muß aber feſtſtellen, ob von irgendeiner Seite Widerſpruch gegen die dringliche Beratung in der heutigen Sitzung erfolgt. — Das geſchieht nicht; Sie ſind mit der dringlichen Bera⸗ tung einverſtanden. Wir werden dieſen Punkt am Schluſſe der Tagesordnung behandeln. Vor Eintritt in die Tagesordnung gebe ich nunmehr noch das Wort Herrn Kollegen Kaufmann. Stadtv. Kaufmann: Meine Herren! Der Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung haben mich zu meinem 80. Geburtstage mit einem herzlichen Anſchreiben, begleitet von herrlichen Blumen, geehrt und erfreut. Ich kann es mir nicht verſagen, nochmals von dieſer Stelle aus meinen herslichſten Dank auszuſprechen. Ich erblicke in der Tatſache eine Aufmunterung, ferner auf meinem Poſten auszuharren. (Bravo!) Wenn es mein Alter geſtattet, möchte ich wohl noch mit teilnehmen an der Löſung der großen Aufgaben, die unſerer Stadtgemeinde, wenn Gott will, in nicht zu ferner Zeit eines Friedensſchluſſes bevorſtehen. (Allſeitiges Bravo.) Vorſteher Dr Frentzel: Wir treten in die Tages⸗ ordnung ein. Punkt 1: Mitteilung betr. unvermutete Prüfung der ſtädti⸗ ſchen Kaſſen am 24. März 1917. Die Mitteitung liegt aus. Das Wort wird nicht verlangt; ich ſtelle feſt, daß die Verſammlung von der Mitteilung Kenntnis genommen hat. „ Wir kommen zu Punkt 2: Wahl des Vorſteher⸗Stellvertreters. 4 Die Wahl erfolgt, wie Ihnen bekannt, durch Stimmzettel. Sie finden die Zettel auf Ihren Plätzen. Ich bitte, dieſelben zu beſchreiben. (Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Meine Herren, das Reſultat der Wahl iſt fol⸗ „gendes. Es ſind im ganzen abgegeben worden 42 Jettel. Von dieſen waren 2 unbeſchrieben, ungü tig. Einer lautete auf den Namen Mann, die ſämtlichen übrigen 39 ſind auf den Kollegen Hirſch gefallen. Herr Kollege Hirſch iſt ſomit zum Stadt⸗ berordnetenvorſteher⸗Stellvertreter gewählt. frage ihn, ob er die Wahl annimmt. alſo Ich S itzung am 2. Mai 1917 Sadtv. Hirſch: Ich danke Ihnen verbindlichſt für das mir erwieſene Vertrauen und erkläre mich zur Uebernahme des Amtes bereit. Es wird mein Beſtreben ſein, gewiſſenhaft in jeder Beziehung meine Pflicht zu erfüllen und ſtreng unparteiiſch des Amtes zu walten. (Bravo!) Vorſteher Dr Frentzel: Wir kommen zu Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Wahl eines Stellvertreters des Vor⸗ ſitzenden des Gewerbegerichts. — Druckſache 53. Stadtv. Otto: Ich ſchlage vor, Herrn Aſſeſſor Dr. Bruns⸗Wüſtefeld wiederzuwählen. Vorſteher Dr Frentzel: Ein anderer Vorſchlag erfolgt nicht. Ich ſtelle feſt, daß die Verſammlung dem Vorſchlage des Herrn Kollegen Otto zuſtimmt. Herr Aſſeſſor Dr Bruns⸗Wüſtefeld iſt demnach zum Stellvertreter des Vorſitzenden des Gewerbegerichts wiedergewählt. Punkt 4 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Mittel für Brenn⸗ ſtoffe. — Druckſache 54. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung des Haushaltsplanan⸗ ſatzes Ord. Verwaltung Kapitel VII 2—5 (Brennſtoffe) für 1916 werden 10 000 % aus laufenden Mitteln bewilligt.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung des Haushaltsplanan⸗ ſatzes Ordentl. Verwaltung Kapitel X—4—8 für 1916. — Druckſache 55. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung des Haushaltsplanan⸗ ſatzes der Ordentlichen Verwaltung Kapitel X —4— 8 für 1916 werden 1175 ℳiô aus. laufenden Mitteln bewilligt.) Punkt 6 der Tagesordnung: — Vorlage betr. Erhöhung ſtädtiſcher Feuerverſiche⸗ rungswerte. Druckſache 56. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 2 Zur Erhöhung des Feuerwerſicherungs⸗ wertes des Schillertheaters wird der Haus⸗ Koltungsanſatz Ord. Verwaltung Kapitel vII — 2 — 21 für 1917 um 2700 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 7: Vorlage betr. Uebertragung der Aufgaben der Schul⸗ ſchweſtern auf die Schulhelferinnen. Druck⸗ ſache 57. 4 —