98 leiſtet ſein, daß die Abſchlüſſe nicht bloß auf dem Papier bleiben, (Sehr richtig!) ſondern daß nachher auch ihre Ausführung, und zwar durch rechtzeitige Bereitſtellung der Zufuhren, ermöglicht wird. Auch das muß unſere dringende Sorge ſein, und Sie werden uns in dieſer Bezieh⸗ ung im Magiſtrat in der Beachtung der Ausfüh⸗ rungen, die der Herr Vorredner gemacht hat, durch⸗ aus auf Ihrer Seite finden. Ich darf weiter mitteilen, daß ſich der Vor⸗ ſtand des Deutſchen Städtetages bereits am nächſten Samſtag, den 5. Mai, mit dieſer Frage beſchäftigen wird. Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages ſieht es als eine außerordentlich dringliche Aufgabe der Städte an, ſich nach dieſem, ich kann wohl ſagen, ſchauderhaften Winter zu verſichern, daß derartige Zuſtände nach Möglichkeit nicht wiederkehren. Ich ſelbſt habe dort die Anregung gegeben — konform den Ausführungen, die ich eben gemacht habe einmal ſchon jetzt mit aller Dringlichkeit, am liebſten durch eine Kommiſſton, die vielleicht den Herrn Handelsminiſter aufſucht, dahin vorſtellig zu werden, daß uns Abſchlüſſe zur Zeit ſchon ermöglicht werden, und zweitens Vorſorge dahin zu treffen, daß dieſe Abſchlüſſe, auch ſoweit die Transporte in Frage kommen, tatſächlich vor dem Winter ausgeführt werden können. Sie ſehen, meine Herren, daß der Magiſtrat be⸗ reits alles getan hat, was in ſeiner Macht ſtand. Er wird aber auch, wie ich hinzuſetzen darf, alles Weitere tun, um, ſoweit es in menſchlicher Möglich⸗ keit ſteht, dafür mit ſorgen zu helfen, daß die not⸗ wendigen Brennmaterialien im nächſten Winter zur Verteilung an die Charlottenburger Bürger zur Ver⸗ fügung ſtehen. Wir werden ſogar inſofern noch Sitzung am 2. Mai 1917 weiter gehen, als wir, unſerm Beſchluſſe gemäß, auf unſeren Lagerplätzen in Charlottenburg ein größeres Quantum zu lagern verſuchen werden, um die minderbemittelte Bevölkerung damit einzudecken. Aler die Hauptſache wird ſein, bei den Reichs⸗ und Staatsſtellen mit möglichſtem Nachdruck dafür einzu⸗ treten, daß uns überhaupt die Vorbedingungen fur eine ſolche Aktion gegeben werden. Das in (emein⸗ ſchaft mit Ihnen, meine Herren, zu tun, iſt der Magiſtrat, wie ich hier nochmals eindringlich ver⸗ ſichern kann, durchaus bereit. Stadtv. Wöllmer: Aus den Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters geht ja erfteulicherweiſe hervor, daß der Magiſtrat bereits energiſche Schritte in der Richtung des Antrags getan hat. Wir können dem Magiſtrat gewiß nur dankbar dafür ſein und wollen alle hoffen, daß aus dem Antrage wirklich etwas Erſprießliches herauskommt. Zur weiteren Behandlung der Angelegenheit erlaube ich mir, im Namen meiner Fraktion den Antrag zu ſtellen, einen Ausſchuß einzuſetzen, da der Herr Oberbürgermeiſter ſelbſt ſchon andeutungsweiſe erklärt hat, daß er das für wünſchenswert hält. Ich beantrage alſo die Ein⸗ ſetzung eines Ausſchuſſes von 15 Mitgliedern. (Die Verſammlung beſchließt die Ueberweiſung des Antrags Brode und Gen. an einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern, beſtehend aus den Stadtv. Brode, Dr Byk, Dr Frentzel, Friedrich, Gebert, Haack, Jo⸗ lenberg, Kantzenbach, Karenſtein, Dr Liepmann, Marzahn, Rackwitz, Scharnberg, Wöllmer und Zielenziger.) Vorſteher Dr Frentzel: Ich ſchließe die öffent⸗ liche Sitzung. (Schluß 7 Uhr 30 Minuten.)