116 gute kommen werden. Wir dürfen aber ferner auch hoffen und wünſchen, daß die gegenſeitige Verquickung und Durchdringung Ihres Berufes und Ihres neuen Ehrenamts Ihnen diejenige Freude und Befriedigung geben wird, ohne die ein gedeih⸗ liches Arbeiten niemals möglich iſt. Mit ganz beſonderer Freude, Herr Bauinſpektor Gerhardt, begrüßen wir Ihre heutige Anweſen⸗ heit. Sie gehören, wenn ich ſo ſagen darf, durch Wahlverwandtſchaft uns ſchon dreiviertel Jahr an, ohne daß es bisher möglich geweſen wäre, Ihre Ein⸗ führung zu bewerkſtelligen. Das hatte aber den für] Sie ſehr ehrenvollen Grund, daß Sie in feldgrauem Gewand, in dem Sie heute auch in unſere Mitte treten, draußen in unſerm herrlichen Heere für unſer Vaterland kämpften. Sie erſcheinen heute hier, an⸗ getan mit den höchſten kriegeriſchen Ehrenzeichen, ge⸗ ſchmückt mit beiden Eiſernen Kreuzen. Sie herzlich als Vertreter unſeres glorreichen Heeres, und wir bitten Sie, wenn Sie wieder hinausgehen, unſern Gruß, den Gruß der Heimat, an die tapferen Kämpfer draußen mitzunehmen und ihnen zu ſagen, daß die Bewunderung, mit der wir ſtets ihre Helden⸗ taten verfolgt haben, durch die Ereigniſſe der letzten Monate ins Außerordentliche geſteigert worden iſt. Wir bitten Sie, ihnen aber auch zu ſagen, daß wir hier in der Heimat, wie ſie draußen, mit allen Kräf⸗ ten verſuchen, durchzuhalten und unſerm Vaterlande den Platz zu ſichern, den es unter den Völkern in der Welt verdient. In dieſer Hoffnung und mit dieſem Wunſche, meine Herren, darf ich Sie alle zur gemeinſchaft⸗ lichen Arkeit hier willkommen heißen. Ich darf Sie bitten, mir durch Handſchlag treue und gewiſſen⸗ hafte Führung Ihres Ehrenamtes geloben zu wollen. (Geſchieht.) Vorſteher Dr. Frentzel: Meine Herren Kollegen! Geſtatten Sie mir, daß ich als Vorſteher der Ver⸗ ſammlung Sie nunmehr auch im Namen derſelben herzlich willkommen heiße. Sie haben alle bereits eine an Erfolgen und Anerkennung reiche Lebens⸗ arbeit hinter ſich. Sie haben es verſtanden, ſich durch Ihre Leiſtungen und durch Ihr Wirken unter Ihren Berufskollegen eine hochangeſehene und ſehr geachtete Stellung zu ſchaffen. Wir begrüßen es deswegen mit ganz beſonderer Freude, daß Sie gewillt ſind, jetzt einen Teil Ihrer Arbeit dem Beſten unſerer Stadt, in der Sie leben und wohnen, zu widmen, und wir hoffen, daß die reichen Erfahrungen, die Sie ge⸗ ſammelt haben, die ausgezeichneten Kenntniſſe des Lebens und der Lebensverhältniſſe der gemeinſamen Arbeit für die Kommune und die Selbſtverwaltung zum Segen gereichen werden, insbeſondere das in einer Zeit, wo die Städte in ihrer Selbſtverwaltung der Mitwirkung und der Hilfe der Beſten ihrer Bürger weniger denn je entraten können. Einen beſonderen Gruß darf ich auch Ihnen, Herr Landlauinſpektor, noch zurufen. Sie werden ſich zunächſt an unſeren Arbeiten nicht beteiligen können, weil Sie in wichtigeren und ſehr ehrenvollen anderen Dingen vorläufig noch berufen ſind. Wir alle hegen aber die Hoffnung, daß Sie ſehr bald im Friedenskleide nach glorreich errungenem endlichen Frieden hier mit uns arbeiten und ſchaffen können, und wir hoffen, daß dieſer Zeitpunkt in ſehr kurze Nähe gerückt ſein wird. Ich begrüße Sie nochmals namens der Stadtverwaltung. Wir begrüßen Sizung am 27. Juni 1917 Ehe wir fortfahren, möchte ich Ihnen mitteilen, daß eine Anfrage von den Herren Bade, Dr Bor⸗ chardt, Getert, Hirſch, Hofer, Katzenſtein, Klick, Leu⸗ pold, Peeſch, Richter, Scharnberg, Wilk und Zaein eingegangen iſt, die folgendermaßen lautet: Welche Maßnahmen gedenkt der Magiſtrat zu ergreifen, um der in weitem Umfange von Seiten der Hausbeſitzer eingeleiteten Steige⸗ rung der Mieten und der Gefahr einer dadurch künſtlich geſteigerten Wohnungsnot entgegen⸗ zuwirken? 2 1 Ich möchte an den Herrn Oberbürgermeiſter die Frage richten, ob die Beantwortung dieſer Anfrage in der heutigen Sitzung geſchehen kann. Oberbürgermeiſter Dr. Scholz: Meine Herren! Der Magiſtrat hat ſich allerdings mit dieſer Ange⸗ legenheit noch nicht befaßt. Trotzdem glaube ich mit Rückſicht auf die Geſchäftslage dieſes Hauſes, das bekanntlich heute in die Ferien zu gehen gedenkt, richtig zu handeln, wenn ich mich bereit erkläre, die Anfrage alsbald zu beantworten. Vorſteher Dr. Frentzel: Dann werden wir die Anfrage am Schluſſe der öffentlichen Sitzung als letzten Punkt der Tagesordnung behandeln. Wir kommen zu Punkt 2: Vorlage betr. Nachbewilligung für die Armen⸗ verwaltung. — Druckſache 81. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, folgende Nummern der Ord. Verwaltung Ka⸗ pitel v für 1916 aus laufenden Mitteln um die angegebenen Beträge zu verſtärken: 1. v—3—9b — Unterbringung von Perſonen in nichtſtädti⸗ ſchen Krankenanſtalten —. . 3341,04 % Vv—5—4 — Ausgaben infolge des Fürſorgeerziehungs⸗ Ge⸗ ſetzes —., 2 1162,08 „ zuſammen 4503,12%) Punkt 3: Vorlage betr. Einrichtung von engliſchem Unterricht an der Eliſabethſchule. Druckſache 82. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. An der Eliſabethſchule wird von Michaelis 1917 ab verſuchsweiſe Unterricht im Eng⸗ liſchen eingeführt. Die Teilnahme iſt fakul⸗ tativ, die Zulaſſung von der geiſtigen und körperlichen Tüchtigkeit abhängig. Zu dem Unterricht können auch beſonders tüchtige Schülerinnen der A-Klaſſen zuge⸗ laſſen werden. Die Koſten für das laufende Haushaltsjahr in Höhe von 250 ℳ ſind aus dem Dehf ⸗ tionsfonds zu entnehmen.) 0