144 Sitzung am 22 Die mächtigſten und ſtärkſten Intereſſenten ſitzen im Kohlenſyndikat, und in derjenigen Stelle im Reich, die am weſentlichſten bei der Kohlenverſorgung mit⸗ zuſprechen hatte, hat bis vor kurzem einer der Hauptdirektoren des Kohlenſyndikats die mächtigſte und ausſchlaggebende Rolle geſpielt. (Hört, hört! bei den Sozialdemokraten) daß zu ganz unſinnigen Preiſen in meines Erachtens viel zu erheblicher Menge im Intereſſe des Kohlenſyndikats Kohlen ins Ausland gegangen ſind, die nicht zu dieſen billigen Preiſen, wahrſcheinlich aber auch nicht in dieſer großen Menge, hätten hinausgehen dürfen. Wenn da nicht Remedur geſchaffen wird, wenn man jetzt nicht da⸗ can geht, den Kohlenhandel in die Hand des Staa⸗ tes zu legen, ſo läßt man damit eine Maßnahme aus der Hand, die meines Erachtens ſowieſo nach So iſt es gekommen, dem Kriege notwendig ſein wird, denn wir werden ein Kohlenhandelsmonopol bekommen müſſen. Jetzt wäre der gegebene Zeitpunkt, wo die geſamte Bevölkerung es geradezu als Erlöſung be⸗ trachten würde, wenn endlich der freie Kohlenhandel in die Hand des Staates gelegt oder wenigſtens ſtark vom Staate überwacht würde. Ich bitte die Vertreter des Magiſtrats und des Stadtverordneten⸗Kollegiums, ſoweit ſie an den Auguſt 1917 kommenden Beratungen teilnehmen, dringend, unter dieſen Geſichtspunkten in die Verhandlungen ein⸗ zutreten. Es kann gar nicht früh genug darauf auf⸗ merkſam gemacht werden, daß hier ein Uebel vor⸗ liegt, das außerordentlich ſcharfe Wirkung übt und für das es in der Tat ein wirkſames Heilmittel gibt, dem in der Bevölkerung nur durch eine kleine Schar — die hier wirklich ſehr klein ſein dürfte — Gegnerſchaft bereitet werden würde. (Bravol) Vorſteher D. Frentzel: Das Wort iſt nicht weiter verlangt; ich ſchließe die Ausſprache. Wir kommen zur Abſtimmung. Ich bitte die Herren, die den Antrag der Stadtv. Otto und Gen. annehmen wollen, die Hand zu er⸗ heben. (Geſchieht.) Das iſt einſtimmig. Das Protokoll der Sitzung vollziehen heute die Herren Ruß, Schwarz und Schwaß. Ich ſchließe die Sitzung. (Schluß 7 Uhr 12 Minuten.)