Sitzung am 5. zu beſchäftigen haben, die wir durch dieſe putation an den Kohlenverband zur Berückſichti⸗ gung werden leiten können. Ich glaube, daß es doch zweckmäßig iſt, ſchon je machen, damit nicht etwa ähnliche verſteckte Vor⸗ würfe, wie ſie gegen die Tätigkeit der Lebensmittel⸗ deputation heute erhoben worden ſind, auch gegen die Kohlendeputation erhoben werden. Ihr Tätigkeits⸗ feld iſt beſchränkt; aber wir glauben trotzdem, daß ſie zweckmäßige Arbeit leiſten kann, allein nach der Richtung, daß die örtlichen Verhältniſſe Charlotten⸗ burgs in ihr vo Charlottenburgs im Kohlenverband Groß⸗Berlin richtig und verſtändig inſtruiert wird. Im übrigen darf ich mir vielleicht bei dieſer Gelegenheit formell die Anregung erlauben — ſo hat das auch wohl der Herr Berichterſtatter aufge⸗ faßt — daß der Antrag Otto und Gen. durch die Einſetzung dieſer Deputation als erledigt gilt. Ich darf vielleicht gleichzeitig die Anregung geben, daß auch der bisher immer noch beſtehende Kohlenaus⸗ ſchuß der Stadtverordnetenverſammlung bei dieſer Gelegenheit ſein rühmliches Ende findet. 158 Stadtv. Kaufmann: Ich möchte mich dagegen verwahren, daß ich etwa der Deputation zur Bera⸗ tung von Maßregeln gegen die Lebensmittelteuerung Vorwürfe gemacht habe. Ich habe nur der neuen Deputation mehr Befugniſſe gewünſcht. Denn wenn die Lebensmitteldeputation, der anzugehören ich die Ehre habe, nicht mehr hat erreichen können, ſo liegt das daran, wie ich mich mal in der Deputation äußerte, daß ſie eigentlich nur war eine Deputation zur Kenntnisnahme der an anderer Stelle getroffe⸗ nen Maßregeln. (Heiterteit.) Stadto. Dr Borchardt: Meine Herren! Meine Freunde waren von vornherein überzeugt, daß die hier geplante Deputation einen großen Umfang in ihrer Tätigkeit nicht weſentliches Merkmal für ſie ſein wird, daß ein großer Teil der Unzufriedenheit und auch der Er⸗ ditterung, die ſich über die Weiterentwicklung der Verhältniſſe in den nächſten Monaten in der Be⸗ völkerung anſammeln wird, dann a dieſer Deputation, auch auf die gewählten Vertreter der Bürgerſchaft, abgeladen werden ſoll. Meine Freunde ſind ſich von vornherein klar darüber ge⸗ weſen, daß die tation ſehr eng ſein werden, wie ſie der Herr Ober⸗ bürgermeiſter hier ja auch gekennzeichnet hat, und daß die Deputation eben einen Teil der Verant⸗ wortung für die Dinge, für die ſie nichts kann und an denen ſie nichts wird ämdern können, mittragen muß. Nichtsdeſtoweniger ſind meine Freunde bereit, in dieſer Deputation mitzuwirken, und zwar in dem Umfange, in dem dort eine Kontrolle, oder, wie es der Herr Oberbürgermeiſter ausgedrückt hat, eine Vorberatung der rein örtlichen Verhältniſſe und auf Grund der Beratung eine Informierung unſerer Vertreter im. Kohlenverband Groß⸗Berlin ſtattfin⸗ den ſoll. Hoffentlich wird ans der Tätigkeit der Deputation Erſprießlicheres herausbekommen, als meine Freunde gegenwärtig zu glauben geneigt find. etadto. Bernhard Meine. Herrent. Herr Kol⸗ lege Brode hat auf die Mißhelligkeiten hingewieſen, die du ch die augenblicklichen Inſtände entſtehen, und tzt darauf aufmerkſam zu rberaten werden und der Vertreter wird enwickeln können, daß ein uf die Schultern Grenzen der Tätigkeit dieſer Depu⸗ September 1917 insbeſondere auf die Streitigteiten zwiſchen Mieter und Vermieter. Dieſe Streitigkeiten ſind natürlich zum Teil darauf zurückzuführen, daß nicht geheizt und auch kein Warmwaſſer geliefert wird, aber zum Teil doch wohl darauf, daß ſehr große Unklarheit über die Frage herrſcht, inwieweit der Mieter, der fein Warmwaſſer und eventuell auch keine Zentral⸗ heizung geliefert bekommt, berechtigt und in der Lage iſt, A b züge von der Miete z u mach e n. Mir ſcheint doch dieſer Punkt nicht gang unwichtig zu ſein. Denn ſo, wie ich die Dinge bisher über⸗ ſchaue, wird auch dann, wenn Sie eine Regelung des techniſchen Heiz⸗ und Waſſerbelieferungsverfah⸗ ſrens einführen, der Streitpunkt des Mietabzugs nicht aus der Welt geſchafft. Dieſer iſt aber in der Tat ſondern vor allen Dingen nicht nur von juriſtiſcher, auch von ſehr großer praktiſcher Bedeutung. Denn wer bisher mit Kohlen geheizt und gefeuert hat, hat zwar die Unannehmlichteit, daß er eventuell weniger Kohlen geliefert bekommen kann und etwas friert; aber dem ſteht wenigſtens der Vorteil gegen⸗ über, daß er etwas an Kohlen ſpart, die er nicht kaufen kann, weil er ſie gar nicht bekommt. Da⸗ gegen iſt es bei demjenigen, der bisher Warmwaſſer⸗ verſorgung mit Zentralheizung hatte, nun umge⸗ kehrt: nicht nur, daß er vom Hauswirt weniger ge⸗ liefert bekommt als bisher, ſondern er muß aus der eigenen Taſche eventuell noch zugeben. Ich wäre dem Herrn Kollegen Brode außerordentlich dank⸗ bar dafür, wenn er hier mitteilen würde, welche Schritte er denn in ſeiner dankenswerten Tätigkeit als Verater des Kohlenverbandes nach der Richtung getan hat, um die Verhältniſſe für die Mieter eini⸗ germaßen erträglich zu geſtalten. Stadtv. Brode: Meine Herren! Nach dieſer Richtung hin ſind beim Oberkommando natürlich auch Beratungen gepflogen worden. Aber ſowohl das Oberkommando wie die Staatsbehörden haben ſich bisher geweigert, in die privatrechtlichen Ver⸗ hältniſſe der Mieter und Vermieter einzugreifen; ſie ſtehen auf dem Standpunkt, daß das der Mieter mit dem Vermieter ausfechten ſoll. Nun hat aber der Zentralheizungsverband — das iſt ein Verband der Hausbeſitzer mit Zentralheizung — von hervor⸗ ragenden Technikern auf dieſem Gebiete Gutachten darüber eingeholt — zunächſt iſt ja nur die rm⸗ waſſerverſorgung aktuell —, welche Rückvergütung der Mieter für die weniger gelieferte Warmwaſſer⸗ verſorgung zu erhalten hat, und da lag uns ein Gutachten vor, das darauf baſierte, daß im Durch⸗ ſchnitt in Groß⸗Berlin etwa 3% für die Warm⸗ waſſerverſorgung als in die Miete einbegriffen an⸗ zuſehen ſind, daß alſo bei gänzlicher Ausſetzung der Warmwaſſerverſorgung die Vergütung in voller Höhe, bei teilweiſer Ausſetzung in entſprechend ver⸗ minderter Höhe zu erfolgen hat. Bezüglich der Heizung, Herr Kollege, ſind nach dieſer Richtung hin noch keine Beſtimmungen ge⸗ troffen, und zwar aus dem Grunde, weil ja örtliche Heizkommiſſionen eingeſetzt werden, die Polizeibe⸗ fugnis haben und anordnen werden, in welchem Um⸗ fange in jeder Gemeinde die Heizung eingeſchränkt werden ſoll. Das wird ja auch von den Außentem⸗ peraturen und ferner davon abhängen, wie die Häufer bewohnt ſind, in welchem Umfange ſich über⸗ haupt die Heizung abſtellen läßt uſw. uſw. Alſo der Umfang dieſer Heizeinſchränkung ſteht noch nicht feſt, und deshalb hat der Hausbeſitzerverband n00 keine Veranlaſſung genommen, irgendwelche Schritte zu