160 von Arbeitskräften möglich wäre, die wir jetzt nicht haben. Gemacht werden muß aber die Arbeit doch: denn der Magiſtrat ſoll ja kontrollieren, ob jemand mehr verbraucht und dann der Zuſchlag von 50 Pfg. einzutreten hat oder nicht. Sie kann aber vielleicht durch Eintragung in die Bücher, ohne beſondere Karten im Gegenſatz zu den gewünſchten Formularen gemacht werden. Aber man wird im Laufe der Zeit doch dahin kommen, die Differenzen dahinterzuſchrei⸗ ben, um zu ſehen, ob die vorgeſchriebene Menge ein⸗ gehalten iſt. Es liegt im Intereſſe der Bürger, daß wir ihnen die Möglichkeit geben, ſich zu vergewiſſern, ob ſie zu viel verbnauchen oder nicht; wir müſſen ihnen da an die Hand gehen. Daher glaube ich, daß es doch möglich ſein wird, mindeſtens auf Antraa, ihnen entweder wenigſtens für die nächſte Zeit ⸗ wenn man es nicht gleich für das ganze Jahr machen will, was wiederum gegenüber einem vollſtändigen Auszug eine Erſparnis an Arbeitskraft bedeuten würde — dieſe Angaben zu machen, oder daß man mindeſtens die Revierinſpektionen, oder welche Stel⸗ len der Magiſtrat ſonſt beſtimmen will, in den Stand ſetzt, den Einwohnern, die ſich dort vergewiſſern wollen, Auskunft über die Sachlage zu geben. Einen anderen Weg ſehe ich nicht, um die Beunruhigung, die jetzt in vielen Kreiſen der Bevölkerung über die ganze Lage beſteht, aus der Welt zu ſchaffen. Oberbürgermeiſter Dr. Scholz: Meine Herren! Ich verſtehe durchaus, daß der Antrag aus einem Wunſche weiterer Kreiſe der Bevölkerung hervorgeht, verſtehe auch dieſen Wunſch als ſolchen: aber es wäre durchaus leichtfertig, wenn ich heute ohne nähere Prü⸗ fung des Sachverhalts zuſagen wollte, daß wir dieſem Wunſche Rechnung tragen können. Wenn Sie in der Sitzung am 5. September 1917 Lage wären, meine Herren, mir 30 Beamte zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, die ſich mit dieſem Aneſchreiben beſchäſtigen können, ſo würde ich Ihnen heute zu⸗ ſagen können, daß das ausgeführt werden kann. Da Sie aber alle wiſſen, wie ſehr wir zurzeit unter einem großen, faſt kataſtrophalen Mangel an Hilfskräften zu leiden haben, ſo werden Sie mir durchaus nachfühlen, daß ich dieſe bindende Zuſage nicht machen kann. Daß die Sache mit allem Wohlwollen geprüft wird, kann ich Ihnen zuſichern; aber es iſt unbedingt nötig, daß ſich die Gasverwaltung und die Gasdeputation zunächſt mit der Frage beſchäftigen. Wir werden dann in der Lage ſein, Ihnen nähere Auskunft zu geben. Stadtv. Wöllmer: Meine Herren! Es handelt ſich um eine Verwaltungsmaßregel, die ſorgfältig ge⸗ prüft werden muß, und nach den Erklärungen des Herrn Oberbürgermeiſters ſcheint es mir deshalb an⸗ gebracht zu ſein, den Antrag zu vertagen. Es wird ſich dann auch die Gasdeputation, die, wie ſchon heute erwähnt iſt, am nächſten Montag tagt, mit der Angelegenheit beſchäftigen können. Heute ſcheint es mir nicht angängig, daß die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung zu dieſem Antrag Stellung nimmt. Ich beantrage daher die Vertagung. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Stadtv. Wöllmer.) Vorſteher Dr Frentzel: Gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes ſind Einwendungen nicht erhoben. Damit iſt unſere Tagesordnung erſchöpft. Ich ſchließe die Sitzung. (Schluß 8 Uhr 7 Minuten.)