182 Annahme gefunden. Ich will bemerken, daß bei uns die Münzgasmeſſer nicht erhöht werden; ſie bekom⸗ men nach wie vor für 10 § 625 Liter Gas geliefert, was dem alten Preis von 16 § pro ehm entſpricht. Die Werke in der Siemensſtadt, mit denen wir lau⸗ fende Verträge haben, zahlen 1,5 5 mehr, um die Kohlen⸗ und Verkehrsſteuern auszugleichen. Es war uns ein Antrag eingebracht worden, nach dem für die Treppenbeleuchtung ein beſonderer Tarif eingeführt werden ſollte, ähnlich wie es bei den Elektrizitätswerken der Fall iſt, ſo daß die Hausbefitzer die Treppenbeleuchtung zu dem ſeit⸗ herigen Preiſe von 16 § pro ebm gehabt hätten. Es iſt eingehend darüber beraten worden. Dieſer Antrag wurde aber abgelehnt, und zwar einmal in Rückſicht darauf, daß der Ausfall, den die Stadt an der Treppenbeleuchtung erleiden würde, über 200 000 ℳ im Jahre ausmacht, und zweitens wurde geltend gemacht, daß jetzt keine Veranlaſſung vor⸗ läge, den Treppentarif billiger zu geſtalten, da ja die Häuſer ſchon um 9 Uhr geſchloſſen werden und bei den geringeren Anſprüchen an Licht doch jeder Hausbeſitzer in der Lage iſt, durch kleinere Brenner uſw. an Gas zu ſparen. Der Gaspreis von 20 wurde alſo einſtimmig im Ausſchuß angenommen. Ebenſo wurde der Elektrizitätstarif einſtimmig angenommen, ſogar ohne irgendwelche Erörterungen. Ich empfehle Ihnen alſo, meine Herren, die Vorlagen des Magiſtrats anzunehmen, nur bezüglich des Waſſers mit der Aenderung, die ich Ihnen vor⸗ getragen habe und die Sie gedruckt vorfinden. Stadtv. Dr Borchardt: Ich möchte nur eine Richtigſtellung an dem Vortrage des Herrn Bericht⸗ erſtatters vornehmen. Er hat ausgeführt, für die Automaten träte keine Verteuerung ein. Das iſt wohl ein falſcher Zungenſchlag geweſen. Auch das Automatengas wird jetzt in derſelben Weiſe ver⸗ teuert; aber das iſt gegenüber der Lichtverteuerung, die in Berlin ſtattgefunden hat, keine Ueberſchreitung der Preiſe; denn bei der letzten Verteuerung des Gaspreiſes ſind die Automaten auch berückſichtigt worden, und deswegen iſt das diesmal unterblieben. Berichterſtatter Stadtv. Dunck: Es iſt richtig, daß das vorige Mal der Pieis für Automatengas auch abgeändert worden iſt, wodurch er auf 16 5 pro ehm feſtgeſetzt wurde. Aber diesmal haben wir ihn nicht geändert, während wir den allgemeinen Gaspreis erhöht haben. Dadurch ſchneiden die kleinen Verbraucher beſſer ab. Berlin iſt dazu über⸗ gegangen, auf die Münzgasmeſſer noch 2 § pro chm zu erheben. Wir haben aber davon Abſtand genom⸗ men und den alten Preis beſtehen laſſen. Stadtv. Dr Byk: Meine Herren! Der Herr Berichterſtatter hat davon geſprochen, daß im Aus⸗ ſchuß der Antrag eingebracht worden war, bei der Treppenbeleuchtung für Gas denſelben Preis zu nehmen wie bisher, alſo 16 § pro cbhm. Der Herr Berichterſtatter hat auch mitgeteilt, daß dieſer Antrag abgelehnt worden iſt. Trotzdem möchte ich ihn in der Vollverſammlung nochmals einbringen. Es wird immer wieder zugegeben, daß die Lage der Hausbeſitzer keine günſtige iſt. Hier könnten Sie ein Aequivalent dadurch ſchaffen, daß die Aus⸗ gaben der Hausbeſitzer nicht mehr, als es dringend notwendig iſt, erhöht werden. Sitzung am 10. Oktoer 1917 Die Vertreter meiner Fraktion haben allen Vorlagen zugeſtimmt, ſie haben alſo die etwa 2 ½ Millionen Mark, die jetzt durch die Werke neu aufgebracht werden ſollen, bewilligt; aber wir bean⸗ tragen, daß an dieſer Stelle eine Reduzierung der Einnahmen eintritt. Ich glaube, Sie können dem Antrage getroſt beitreten. Die Schwächung der Ein⸗ nahmen iſt nicht ſo erheblich, daß ſie beſonders in Betracht käme. Es würde bis zum 31. März 1918 eine Schädigung der Finanzen um etwa 100 000 bis 125 000 ℳ eintreten, und ich glaube, daß ſie das vertragen können. Bei Annahme unſeres Antrages würde auch nur dasſelbe geſchehen, was bei denjenigen Häuſern der Fall iſt, die durch elektriſches Licht beleuchtet werden. Die Beſitzer dieſer Häuſer ſollen doch auch den Vor⸗ zug haben, daß ſie nur 40 § pro Kilowattſtunde zu zahlen haben gegenüber 50 5„, die im übrigen er⸗ hoben werden ſollen. Das iſt alſo dasſelbe Verhält⸗ nis, 40: 50 wie 16: 20. Es überraſchte mich, von dem Betriebsleiter der Gaswerke zu hören, daß ein Zehntel des ge⸗ ſamten Gaskonſums auf die Treppenbeleuchtung durch Gas kommt. Die Angabe muß natürlich als richtig angenommen werden. Immerhin macht die Annahme des Antrags für das halbe Jahr nicht mehr als 100 000 bis 125 000 ℳ aus. Dieſe Erſparnis würde für die Hausbeſitzer, die davon betroffen wer⸗ den, eine große Erleichterung ſein. Die Hausbeſitzer würden es Ihnen ſehr danken, wenn ihnen nicht wieder an dieſer Stelle eine neue Belaſtung aufer⸗ legt wird. Ich mache darauf aufmerkſam, daß in der Vor⸗ lage damit gerechnet wird, daß eigentlich nur ein Preis von 19½ℳ „ erhoben zu werden brauchte und daß die : § darüber berechnet werden, um ſchließ⸗ lich noch eine Ergänzung vorzunehmen. Dieſe 23 5 machen für die 34 Millionen Kubikmeter etwa 250 000 ℳ aus. Wenn nun dieſe 100 000 bis 125 000 ℳ weggenommen werden, ſo bleiben immer noch weit über 100 000 ℳ, die mehr erhoben wer⸗ den, als nach den vermehrten Ausgaben notwendig iſt. . Ich glaube, daß alle dieſe Gründe maßgebend ſind, um Sie zu beſtimmen, meinem Antrage ſtatt⸗ zugeben. Stadtv. Dr Borchardt: Meine Freunde haben ſich ſo wenig wie im Ausſchuß auch jetzt davon über⸗ zeugen können, daß die von dem Herrn Kollegen Byk angeführten Gründe durchſchlagend ſind; ſie werden daher gegen den Antrag des Herrn Dr. Byk ſtimmen. Was den vorhin von mir erwähnten Punkt be⸗ trifft, ſo bemerke ich noch einmal, daß der Ausſchuß uns empfiehlt, unter b zu beſchließen: „Mit der Er⸗ höhung des Gaspreiſes von 16 § auf 20 5 für 1 chm Gas erklärt ſich die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung einverſtanden.“ Irgendwelche Ausnahme zu⸗ gunſten der Automaten iſt nicht vorgeſchlagen und wird nicht Platz greifen. Wenn eine Aenderung der Automaten ſelbſt nicht in Ausſicht genommen iſt, ſo ändert das an dieſem Beſchluſſe gar nichts. Die paar Pfennige würden eben eventuell durch Rechnung nach⸗ zuerheben ſein. Stadtrat Caſſirer: Meine Herren! Ich muß die Angaben des Herrn Stadtv. Dr Borchardt be⸗ ſtätigen. Der Herr Berichterſtatter irrt ſich. Der Irrtum iſt wohl auf folgendes zurückzuführen. In