192 Sitzung am 14 Maier: Meine Herren! Ich Antrag des Herrn Stadtv. Panſchow abzulehnen. Die Angelegenheit iſt in der Hochbaudeputation und im Ausſchuß eingehend beſprochen worden, und ich glaubte, daß der Herr Stadtv. Panſchow durch die Verhandlungen über die Sachlage vollſtändig unterrichtet wäre. Nach den Ausführungen, die er heute gemacht hat, ſehe ich allerdings, daß das nicht der Fall iſt. In den Verhandlungen der Hochbaudeputation iſt ausdrück⸗ lich mitgeteilt worden, auf welchen Betrag ſich die Koſten, die überhaupt für die dreijährige Periode entſtehen, beſchränken. Das ſind umma ummarum 10 000 ℳ. Dieſe Beſchränkung iſt vertraglich mit dem künftigen Ratskellerpächter feſtgelegt uorden, und damit iſt die Angelegenheit nach meinem Dafür⸗ halten in jeder Beziehung geklärr. Irgendu elche Geheimniſſe, die uns erwa noch blühen könnten, ſind damit ausgeſchloſſen. Bürgermeiſter Drn nöchte Sie bitten, den Stadtv. Panſchow: Meine Herren! Auch menn dieſer Einſpruch meinerſeits gar keinen Wert hätte, ſo iſt es doch für die Stadt und die Bürgerſchaft von außerordentlich großem Intereſſe, hier in der Stadtwerordnetenwerſammlung feſtgeſtellt zu ehen, daß nicht das von der Stadt verlangt weroen kann, was in dem Vertrage feſtgeſetzt iſt, ſondern nur das, was der Herr Bürgermeiſter mit dem Herrn Chriſt durch beſonderen Vertrag abgemacht hat, daß alſo nicht Renovierungsarbeiten in dem Umfange vorge⸗ nommen werden ſollen, wie ſie nach dem hier abge⸗ druckten Vertrage zurecht von Herrn Chriſt bean⸗ ſprucht werden könnten. Vorſteher Dr Frentzel: Sie halten Ihren An⸗ trag aufrecht? Stadtv. Panſchow: Jal) Stadtv. Dr Buk: Im Namen meiner Freunde möchte ich auch den Antrag des Herrn Kollegen Panſchow und ſeiner Freunde unterſtützen. Die Mitteilung, die uns heute gemacht worden iſt, daß ſo große Aufwendungen für die Renovierung der Räume erfolgen ſollen, iſt uns ganz neu. Im Aus⸗ ſchuß iſt uns davon nichts geſagt worden. Wenn wir inbetracht ziehen, welche geringe Pachtſumme wir für die ganze Zeit erhalten, ſo ſteht das mit den großen geplanten Aufwendungen ſo wenig im Einklang, daß wir meines Erachtens die Pflicht haben, noch einmal die Sachlage genau zu prüfen, eventuell zu verlangen, daß die Pachtſumme erhöht wird. 8 Stadtv. Dr Borchardt: Meine Herren! Mir iſt die Sachlage nicht vollſtändig klar. Ich bitte doch noch um eine Aufklärung. Soweit ich aus den Aus⸗ führungen des Herrn Kollegen Panſchow und des Herrn I)r Byk entnommen habe, handelt es ſich da⸗ rum, daß im Ratskeller Renovierungsarbeiten vor⸗ zunehmen ſind. Nun iſt mir nicht recht klar, in⸗ wieweit dieſe Renovierungsarbeiten in Verbindung mit dem zu ſchließenden Pachtvertrage zu ſetzen ſind. Ich will einmal annehmen, daß dieſer Pachtvertrag gar nicht zuſtande kommt. Jetzt läuft der Vertrag des gegenwärtigen Ratskellerpächters ab. nun der Ratskeller auf Grund des früher geſchloſſe⸗ nen Vertrages ſo wie ſo auf Koſten der Stadtge⸗ meinde in den richtigen Stand wieder zu ſetzen oder iſt dazu der Pächter irgendwie heranzuziehen? Eine — 7 Iſt denn .November 191 nur dann einen Sinn zu haben, wenn tatſächlich nach dem Vertrage der Pächter mit heranzuziehen wäre⸗ Iſt dagegen die Stadtwerwaltung ſo wie ſo zur In⸗ ſtandſetzung des Ratskellers verpflichtet, dann vermag ich nicht recht einzuſehen, wie das mit dem neuen Pachtvertrage zuſammenhängen ſoll. (Sehr richtig 1 und warum die Sache noch einmal im Ausſchuß be⸗ handelt werden ſoll. Wie geſagt, der Zuſammen⸗ hang iſt mir nicht vollſtändig klar. Ich bitte des⸗ wegen noch um eine Auskunft. Bürgermeiſter Dr. Maier: Meine Herren! Die Ausführungen des Stadtv. Ir. Borchardt ſind durch⸗ aus zutreffend. Ich wollte mich auf eine derartig weil ich der Meinung war, daß die Feſtſtellung ge⸗ Vertrage verlangt werden können, den Betrag von 10 000 ℳ nicht überſteigen. Was notwendig iſt, um den Ratskeller in dem Zuſtande zu erhalten, daß er dauernd ſeiner Zweckbeſtimmung dienen kann, iſt eine Frage, die mit dem Pachtvertrage nicht das Mindeſte zu tun hat, ſondern eine Frage, die bei der Etatsberatung erledigt werden wird. Da hat die Stadtverordnetenverſammlung ihrerſeits durchaus die Möglichkeit, zu beſtimmen, ob ſie die Summe be⸗ willigen oder nicht bewilligen will. Es ſteht feſt, daß die Hochbauverwaltung zu⸗ nächſt brabſichtigte, eine Renovation des Ratskellers mit einem Aufwande von 25 000 ℳ voczunehmen. Ich erfuhr erſt nachträglich davon und habe erklärt: dieſe Renovationsarbeiten können wir keinesfalls als einen Vertragsanſpruch des neuen Pächters aner⸗ lennen. Wir haben⸗ ſofort, um jeden Zweifel aus⸗ zuſchließen, mit dem Pächter verhandelt, und er hat anerkannt, daß die Erneuerung, ſoweit er ſie bean⸗ ſpruchen kann, keinesfalls den Betrag von 10000 % überſchreiten ſoll. Damit iſt die Frage, ob etwa weitere Renovationen noch zu machen ſind oder nicht, aus der ganzen Vertragsangelegenheit ausgeſchieden. Meine Herren, die Sache iſt ſo klar, daß jede neue Verhandlung im Ausſchuß völlig zwecklos iſt, nur eine Verzögerung bedeutet. Der Pächter hat ein Intereſſe daran, daß die Sache nicht auf die lange Bank geſchoben wird, ſondern daß er weiß, ob er das Pachtobjekt bekommt oder nicht, weil er natur⸗ gemäß für den Fall der Ermietung des Ratskellers entſprechende Dispoſttionen treffen muß, die von langer Hand vorzubereiten ſind, um nicht vollſtändig ungerüſtet in das Pachtverhältnis hineinzugehen. Wir haben gar kein materielles Intereſſe daran, die Angelegenheit zu „vertagen. Wii haben die Koſten änf ein Minimum beſchränkt, ſo weit die vertraglichen Anſprüche des Pächters reichen. Die Inveſtitionen, die wir vornehmen, ſind nicht nur für die dreijährige Pachtzeit, ſondern teilweiſe fü: eine Dauer von 12 bis 15 Jahren bemeſſen; die können wir alſo nicht der Pachtzeit zur Laſt legen. Infolgedeſſen iſt es total irreführend, wenn man behauptet; in Verbindung mit dieſem Vertrage ent⸗ ſtehen die und, die Koſten. Nein, dieſe Koſten ent⸗ ſtehen mit Rückſicht darauf, daß der jetzige Pächter, 15 Jahre im Ratskeller geweſen iſt, nicht aus Anlaß des neuen Pachtverhältniſſes“ drückich ſeſtſtelen. 2 Zurückverweiſung an den Ausſchuß ſcheint mir doch, weitgehende Auseinanderſetzung hier nicht einlaſſen, nügt, daß die Geſamtaufwendungen, die nach dieſem Das möchte ich aus⸗