müſſen, um zu verhindern, wird. Ich will auf die Vorſchläge, Vielleicht bietet ſich im Laufe der Debatte gearbeitet hat, ſich zu einem 2 haben. Die Wohnungsdeputation hat dieſes Jahres ſehr eingehend mit der Sie iſt zu dem Ergebnis gekommen, Wohnungsnot zu Beginn rage befaßt. n daß ein Mangel an Kleinwohnungen vorhanden iſt und daß unbedingt Maßnahmen getroffen werden daß das Uebel noch größe die die Wohnung⸗ deputation gemacht hat, im einzelnen nicht eingehen. noch Ge⸗ legenheit dazu. Ich möchte mich nur dahin zuſammen⸗ faſſen, daß die Vorſchläge, die die Deputation aus⸗ Programm verdichten und daß, wenn dieſes Programm verwirklicht wird, wir ſehr viel zur Förderung des Wohnungsweſens in unſerer Stadt erreichen können. Aber leider ſind die Vorſchläge, die hier gemacht ſind, noch nicht ſpruch⸗ reif, ſondern die weitere Behandlung Dder Sache ſoll erſt noch erfolgen, und zwar in der Weiſe, daß die Vorſchläge der Deputation zunächſt den beteiligten Verwaltungen mitgeteilt werden ſollen und daß dann eine gemeinſchaftliche Beſprechung der beteiligten De⸗ gernenten unter dem Vorſitz des Herrn Oberbürger⸗ meiſters ſtattfindet. Das iſt die Mitteilung, die uns am 14. April d. I. zugegangen iſt. Ich weiß nicht, wie weit die Angelegenheit gediehen iſt; ich weiß 7 nicht, ob eine Beſprechung der Dezernenten bereits ſtattgefunden hat. Jedenfalls wäre es uns erwünſcht, wenn wir heute eine genaue Auskunft darüber be⸗ kämen. Meine Herren, es fragt ſich nun, was geſchehen ſoll. Wir haben zu unterſcheiden zwiſchen dem, was 99 1/ für die nächſte Zeit zu geſchehen hat, und den Maß⸗ nahmen, die erſt in einer ſpäteren Zukunft getroffen werden können, weil wir an ihrer Ausführung aus Gründen, für die wir nicht verantwortlich ſind, augen⸗ blicklich verhindert ſind. In bezug auf das, was zunächſt zu geſchehen hat, ſind ja vor kurzem durch die zuſtändigen Mi⸗ 1 ſind, die Befürchtung eines nifter einige Vorſchläge gemacht worden, mit denen wir uns allerdings nicht, wenigſtens nicht in vollem Umfange, einverſtanden erklären können. Es handelt ſich um den Erlaß des Miniſters der öffentlichen Ar⸗ beiten und des Miniſters des Innern, der beſagt, daf nach dem Ergebnis der ſtatiſtiſchen Ermittlungen und nach den Feſtſtellungen, welche in einzelnen größeren Stadtgemeinden und Induſtriegegenden getroffen bedenklichen Mangels an mittleren, beſonders aber kleinen Wohnungen bei Friedensſchluß nicht mehr von der Hand gewieſen werden kann. Sie ſehen alſo, daß hier wieder eine amtliche Stelle auf dem Standpunkt ſteht, daß wir mit einem Wohnungsmangel zu rechnen hoben. Hier ſind keine Städte beſonders aufgeführt, Groß⸗Berlin wird nicht beſonders genannt, aber ich glaube, daß dieſer Erlaß ganz ſicher auch auf Groß⸗Berlin und ſpeziell auf Charlottenburg zutrifft. Der Erlaß regt Ant Erhebungen über die Zahl der leerſtehenden ohnungen an. Solche Erhebungen haben ja in Groß⸗Berlin ſtattgefunden, und das Ergebnis iſt auch bekannt geworden. tößt. Es fragt ſich, ob er urg überhaupt durchzuführen n älteren Häuſern größexe ht in mehrere kleine Woh⸗ durch deren Zerlegung der Sitzung am 12 Dezemder 1917 * V 205 Hauswirt auf ſeine Koſten kommt. Vielleicht ſchlägt er dabei noch mehr heraus als heute, wo die großen Wohnungen ja an ſich nicht ſo leicht zu vermieten ſind. Aber namentlich in den neueren Häuſern ſind die größ⸗ ren Wohnungen ſo gebaut, daß eine Zerlegung in meh⸗ rere kleine Wohnungen ſchlechterdings unmöglich Iſt. Man kann nicht in den größeren Wohnungen mehrere Küchen ſchaffen, es fehlt auch an den nötigen Schorn⸗ ſteinen. Kurzum, die ganze Anlage iſt nicht darauf zugeſchnitten, daß wir mit einer Zerlegung in mehrere kleinere Wohnungen vorgehen können, gan) abgeſehen davon, daß auch die Hauswirte wohl kaum ihre Ein⸗ willigung dazu geben würden. 24 Es iſt weiter vorgeſchlagen worden, daß man Keller⸗ und Dachwohnungen vorübergehend benntzen könnte, um Menſchen unterzubringen. Das ſind alſo die Wohnungen, die zur menſchlichen Behauſung unn⸗ geeignet ſind; die ſollen jetzt verübergehend der Unter⸗ dringung von Menſchen dienen. Ich weiß nicht, wie⸗ viel Keller⸗ und Dachwohnungen wir hier in Char⸗ lottenburg haben. Ich weiß auch nicht, ob alle Keller⸗ und Dachwohnungen ſo geſund ſind, daß wir es wagen fönnen, ſie zur Bewohnung von Menſchen fieizugehen⸗ Das bedarf doch wohl erſt noch einer näheren Prü⸗ fung, deren Ergebniſſe vorläufig nicht vorliegen. An ſich habe ich große Bedenken dagegen, daß wir ſolche Räume, die bisher nicht bewohnt werden durften, unn für bewohnbar erklären, ohne daß wir die Garantie haben, daß ſie tatſächlich die (Geſundheit der Be⸗ wohner nicht gefährden. 5 Weiter wird in dem Erlaß angeregt, öffentliche Vebäude, Schulen, für die Aufnahme von Familien ſowie Turnhallen und Lagerhallen für die Aufnahme von Ledigen auszuwählen. Meine Herren, das, iſt eine Maßnahme, mit der wir uns, glaube ich, auf keinen Fall einverſtanden erklären können. Das würde ja im weſentlichen auf dasſelbe hinauszom⸗ men, als wenn wir Baracken errichteten, in deßen eine größere Anzahl von F milien untergebracht würde. So kann man der Wohnungsnot nicht ſteuern. Vor allen Dingen dürfen wir nich. Ber⸗ geſſen, daß durch den Aufenthalt in gemeinſamen Räumen, wie ſie hier geplant ſind, alles das ver⸗ loren geht, was das Familienleben erſt angenehm macht. Ich glaube alſo, wir dürfen zu ſolchen Maß⸗ nahmen nicht ſchreiten, wenn nicht die äaßerſte Kot dazu zwingt, und dieſe Nbt müſſen wir abwenden, dazu ſind wir verpflichtet. e e Nun iſt von den Herren von der Fraktion beantragt worden, daß wir uns mit. den („roß⸗Verliner Gemeinden in Gerbindung ſcten ſallen. Der Magiſtrat wird nach dem Antrag er⸗ ſucht, mit den Verwaltungen der anderen Groß⸗ Berliner Gemeinden unverzüglich in Berbindung zit kreten, um gemeinſame, die Bedürfniſſe des Heſamt⸗ gebietes berückſichtigende Maßnahmen zu treffen, da⸗ mit einem Mangel an kleinen Wohnungen in Groß⸗ Berlin vorgebeugt wird und insbeſondere die zurück⸗ kehrenden Kriegsteilnehmer vor Wohnungsnot be⸗ wahrt werden. Der Antrag ſieht auf den erſten Blick ſehr beſtechend aus. Aber wenn man weiß, wie lang⸗ ſam ſeit jeher gerade in Charlottenburg auf dem Ge⸗ biete des Wohnungsweſens gearbeitet worden iſt, wenn man ſich erinnert, daß wir eigentlich ununter⸗ C. beralen brochen ſchon ſeit dem Jahre 1900 über die Frage, wie einer Wohnungsnot vorzubeugen iſt, verhandeln, ohne daß etwas Greifbares geſchehen iſt, dann wird man zu dem Reſultat kommen, daß dieſer Antrag, ſo gut er von den Antragſtellern gemeint ſein mag⸗ doch in letzter Linie eine Verſchleppung der Frage