notwendig iſt, das ſo ſchnell wie möglich in Angriff zu nehmen. Wenn es ſich herausſtellt, daß dieſe Maßnahmen, die zunächſt gar nichts koſten, ver⸗ früht waren oder daß ſie gar nicht notwendig ge⸗ weſen ſind, wenn ſich hinterher die Dinge beſſer ſtellen, dann iſt es gewiß gut. Aber zeigt es ſich, daß ſie ſich ſo ſtellen, wie manche unter uns be⸗ fürchten, dann müſſen wir uns unter allen Um⸗ ſtänden ſagen können, daß wir nichts verſäumt haben. (Bravo!) Stadto. Kaufmann: Meine Herren! Ich ſtimme mit dem Herrn Kollegen Bernhard im weſentlichen darin überein, daß man mit den Beratungen nicht warten kann, bis der Friede, ſo Gott will, da ſein wird, ſondern daß man je früher deſto beſſer an die Vorbereitung der Dinge geht, und ich glaube, daß, wenn ſich in Ausführung des Antrages, den die Libe⸗ rale Fraktion geſtellt hat, der Magiſtrat mit den (Gemeinden Groß⸗Berlins in Verbindung ſetzt, er dann das Grundprogramm haben muß, praktiſche Arbeit zu leiſten und nicht theoretiſch zu beraten. Wie wird ſich das geſtalten? Praktiſche Arbeit nenne ich es, daß man, wenn eine prinzipielle Uebereinſtimmung her⸗ beigeführt iſt, je eher deſto beſſer daran geht, die Sache in die Wirklichkeit zu übertragen, und meiner Anſicht nach laſſen ſich alle Schwwierigkeiten, die man theoretiſch hier kon⸗ ſtruiert: „Die Baukoſten ließen ſich nicht über⸗ ſehen, es ließ ſich dies und jenes nicht überſehen,“ in Anbetracht der großen Zahl — ich will ſie mal ſo nennen — von Terraingeſellſchaften, die in Groß⸗ Berlin beſtehen, wohl beſeitigen. Meiner Anicht nach liegt bei ihnen der dringende Wunſch vor, zu rea iſieren. Die Schwierigkeit der Realiſation wird ſich, wenn ein großer Verband herauskommt, der ſich der Sache annimmt, überwinden laſſen. Sie läßt ſich dadurch überwinden, daß man ſolche Geſell⸗ ſchaften veranlaßt, ihrerſeits auch Baugeſellſchaften zu werden, ſo daß ſie die Bauten, die man nötig hat, ausführen. Es läßt ſich heute zwar eine Rente nicht aufſtellen, aber es laſſen ſich wohl Unter agen ſchaffen, wenn die Gemeinden alle zuſammen ein⸗ ſehen, daß eine Notwendigkeit vorliegt, dieſer Woh⸗ nungsnot beizeiten zu ſteuern, und da find die Gründe, die befonders Herr Kollege Bernhard an⸗ geführt hat, ſo durchſchlagend, daß man wohl darin zuſammenkommen könnte. Es mwürde ſich darum handein, ſolchen Bauge⸗ noſſenſchaften, wenn ſie ſich aus den Terraingeſell⸗ ſchaften ſelber bilden, eine ausreichende Beleihung dieſer Bauten zu mäßigen Zinsſätzen zu gewähren, und wenn die Gemeinden untereinander gemein⸗ ſchaftlich arbeiten wollten, ſo ließe ſich wohl ratier⸗ lich die Garantie für eine ſolche Verzinſung — und darum würde es ſich handeln — beſchaffen; es wird auch Hypothekenbanken uſw. dafür geben. Es läßt ſich alſo praktiſch auf dieſem Gebiete arbeiten. Nun hat Herr Kollege Meyer geäußert, es mürde ſich die Notwendigkeit herausſtellen, vielleicht diejenigen Gemeinden, die ſolche Bauten errichten, zu entſchädigen. Meine Herren, ich bin ganz ande⸗ rer Anſicht. Wir haben nicht nötig, der Wohnungs⸗ not zu ſteuern und ſolche Arbeiterwohnungen, wie ich ſie mal nennen will, in Charlottenburg 311. ers ichten. Es ſind in Groß⸗Berlin in manchen Ort⸗ ſchaften — ich will Ihnen beiſpielsweiſe hier Weißen⸗ , 7 Sitzung am 12. Dezember 1917 die über dieſe Erwägungen hinauszukommen. Klge Bernhard hat bereits darauf hingewieſen, 213 ſee nennen — alle Vorledingungen für die Entwick⸗ lung der Induſtrie gegeben, und es ſind dort gerade ſehr potente Baugeſellſchaften vorhanden, die gern ihre Terrains verwerten, dabei aber wiederum durch die geſetzlichen Beſtimmungen geſchädigt ſind; es kommen da Umſatzſteuern, Abgaben für Kriegsge⸗ winne uſw. in Betracht. Ich bitte um Entſchuldi⸗ gung, meine Herren, wenn ich das anführe; aber ich möchte ſchon gern praktiſche Hinweiſe geben. Man müßte vorſehen, daß in ſolchen Fällen kontrahiert wird, — ich nehme an, daß Groß⸗Berlin einig iſt, ſolche Bauten zu errichten. Man fordert dann die Baugeſellſchaften, die hier beſtehen und viele Ter⸗ rains haben, auf: ſtellt uns zu ſolchen gemeinnützi⸗ gen Bauten euer Gelände zur Verfügung und fordert einen Preis für die Errichtung der Bauten; wir wer⸗ den euch zugeſtehen, dann in eurem Intereſſe da⸗ rüber zu verhandeln, daß euch gewiſſe Abgaben, Um⸗ ſatzſteuern, Gewinnſteuern uſw. erlaſſen werden müſſen, immer vorausgeſetzt, daß der billige Preis dazu reizen kann, und ich weiß aus der Praris, daß Sie da wohl zum Ziele kommen würden. Es würde ſich nur darum handeln, die Summe „ für den Erwerb des Grundſtücks und die Ausführung des Baues zu verzinſen, daß das Kapital dazu her⸗ gegeben wird, und nur die Garantie der Zinſen würden die Groß⸗Berliner Gemeinden auf ſich neh⸗ men müſſen, wenn ſie durch den Staat nicht zu er⸗ reichen iſt; vielleicht äßt ſich beides kombinieren. Das würde unbedingt dazu führen, daß ſich ſchon vor Beendigung des. Krieges ein praktiſches Ergeb⸗ nis zur Vorbeugung einer ſolchen Not herausſtellt. Es bedarf nur, wenn der Grundgedanke akzeptiert iſt, der Verhandlung mit den vorhandenen Faktoren. Ich empfehle daher dem Magiſtrat, die Frage einer Beſprechung mit den Groß⸗Berliner Gemeinden beſchleunigt, d. h. kurzerhand, in die Wege zu leiten, ſei es, daß ſich ein Verband ad hoc bi det, ſei es, daß der Zweckverband, der nun ſchon einmal beſteht, die Dinge in die Hand nimmt. Kommen wir grund⸗ ſätzlich zu einer Verſtändigung, ſo wird ſich die praktſche Ausführung ſehr ſchnell in die Wirklichkeit überſetzen laſſen. Vorſteher Dr Frentzel: Geſchäftsordnungsmäßig möchte ich noch, ehe ich das Schlußwort erteile und ehe die Herren fortgehen, mitteilen, daß das Proto⸗ koll der heutigen Sitzung die Herren Bade, Brix und I)r. Byk vollziehen. Stadtv. Katzenſtein Herren! dem Schatze ſeiner reichen Erfahrungen verſchiedene praktiſche Vorſchläge gemacht, die zweifellos als eine ernſthafte Grundlage für die praktiſche Arbeit ange⸗ ſehen werden können. Im übrigen ſind wir ja heute, wie Herr Stadtſundikus Sembritzki bereits erwähnt hat, nicht in der Lage geweſen, dieſe Frage, die nun leider eine ſo alte iſt, von neuen Geſichtspunkten her (Schlußwort): Meine vetrachten zu können, ſondern wir haben die vor⸗ handene Not, die ja für den gegenwärtigen Zcit⸗ zunkt wohl von niemand beſtritten wird, wiederum feſtgeſtellt und uns erneut gefragt, was geſchehen könne, um ihr abzuhelfen. Aber es iſt an der Zeit, Herr⸗ Daß jeden Augenblick die Notlage eintreten und ein ſ lches Zuſtrömen von Maſſen in die Großſtadte und nach Groß⸗Berlin und Charlottenburg ſtattfin⸗ Der verehrte Herr Vorredner hat uns aus