2²6 Beamte, Lehrer und ſtädtiſche Arbeiter, einbezogen ſind, verſteht ſich von ſelbſt, wobei ich wegen der Lehrer nur herwvorheben will, daß für die Volks⸗ Ichullehrer ſtädtiſche Auſwendungen nicht nötig ſind, da für dieſe die einmalige Kriegsteuerungszu⸗ Iage durch den Staat gezahlt wird. Eine beſondere Regelung wird die Frage der Berückſichtigung der vielfachen Hilfskräfte, die wir zurzeit in unſerer Gemeinde beſchäftigen müſſen, zu erfahren haben. Wir ſind nicht der Meinung, um ein Beiſpiel hier herauszugreifen, daß eine Hilfs⸗ kraft, die vielleicht 14 Tage im Dienſte der Stadt ſich befindet und nach weiteren 14 Tagen den Dienſt der Sundt ſchon wieder verläßt, nun die einmalige Kriegsteu⸗rungszulage berommen ſollte. Es wird nötig ſein, hier ein gewiſſes Mindeſtmaß von zurück⸗ gelegter Beſchäftigungszeit durch den Magiſtrat feſt⸗ zuſetzen, alſo ein Maß von Beſchäftigungszeit, das in der Vergangenheit liegt, denn eine Regelung in die Zukunft hinein vorzunehmen, wird ſich nicht empfehlen. Schließlich wünſcht der Antrag, daß die er⸗ betene Vorlage ſchleunigſt eingebracht werde. Meine Herren, nachdem wir eben beſchloſſen haben, daß der nächſte Sitzungstag der 9. Januar ſein ſoll, wird es, da es ohne eine Magiſtratsvorlage nicht geht, auch nicht gut möglich fein, vor dem 9. Januar 1918 dieſe Frage zu behnndeln. Salbſt wenn dann die Magiſtratsvorlage ohne Ausſchußberatung ange⸗ mommen werden ſollte, was auch noch nicht ohne Wweiteres ſicher iſt, würde ſich natürlich die Auszah⸗ Iung der bewilligten Kriegsteuerungszulnge verzö⸗ gern. Aber auch im Reich und im Staat werden die einmaligen Kriegsteuerungszulagen vor Weihnichten Kicht mehr ausgezahlt. Das kann ſchon heute als ſeſtſtehend erachtet werden. Wenn ich die Stimmung in den beteiligten Kreiſen richtig beurteile, iſt es Jür dieſe zunächſt von größtem Werte, die G e wi ß⸗ heit zu haben, daß ihnen eine einmalige Kriegs⸗ teuerungszulage zugebilligt wird. Ich hoffe, daß durch eine zu erwartende Erklärung des Magiſtrats Die Ausſichten für dieſe Gewißheit wachſen. Wie meine Freunde einmütig hinter dem dring⸗ lichen Antrage ſtehen, ſo hoffe ich, daß auch die ganze Stadtverordnetenverſammlung, entſprechend ihren Gepflogenheiten in derartigen Fragen, dem Antrage einmütig zuſtimmen wird. Ich zweifle dann nicht daran, daß der Magiſtrat mit größtem Wohl⸗ wollen an die Prüfung des Antrages herantreten wird, und ich hoffe zuverſichtlich, daß er womöglich ſchon in ſeiner morgigen Sitzung grund ſätzl ich dem Antrage zuſt immen wird. Wenn dann recht bald eine entſprechende Preſſenotiz erfolgt, die Den Beteiligten von dieſer Stellungnahme des Magi⸗ Itrats Kenntnis gibt, ſo dürfen wir das erhebende wußtſein haben, unſererſeits dazu beigetragen zu haben, daß unſeren Beamten, Lehrern und Arbei⸗ iern eine Weihnachtsfreude bereitet worden iſt. Wenn dann die Auszahlung der einmaligen Kriegs⸗ keuerungszulage erfolgen wird, ſo dürfen wir weiter für uns in Anſpruch nehmen, nach unſeren Kräften Das wirtſchaftlich ſchwere Los der Beteiligten er⸗ leichtert zu haben. Wir dürfen hoffen, ihren Ent⸗ Ichluß, weiter ihre ganze Arbeitskraft in den Dienſt der Stadt zu ſtellen, zu ſtärken, und wir dürfen ſchließlich uns den Ausblick gönnen, daß auch dieſe Kreiſe erneut ſich entſchließen werden, in dieſer auf uns allen ſo ungeheuer ſchwer laſtenden Zeit durch⸗ 1 S tzung am 19. Dezember 1917 zuhalten bis zu einem lichen Ende. (Allſeitiges lebhaftes Bravo.) hoffentlich baldigen und glück⸗ 4 Bürgermeiſter Dr. Maier: Meine Herren! Der Magiſtrat hat von der ſtaatlichen Regelung, die ja bisher nur im Prinzip in Ausſicht genommen, aber noch nicht durchgeführt iſt, bereits in ſeiner letzten Sitzung Kenntnis genommen. Er hat es ſeinerſeits nicht für angezeigt erachtet, die Initiative in dieſer Sache zu ergreifen. Ihn haben dazu ſchwerwiegende Gründe beſtimmt. Dieſe Gründe lagen darin, daß der Staat, als er die letzten Sätze für die Teue⸗ rungszulage feſtſetzte, dieſe nach dem durchſchnitt⸗ lichen Lebensbedarf bemeſſen hat, der natürlich bei dem großen Staatsgebiet von Preußen vecht ver⸗ ſchioden war. Wir haben in unſerer Vorlage da⸗ mals zum Ausdruck gebuncht, daß dieſer Durch⸗ ſchnittsſatz auf die beſonderen Teuerungsverhältniſſe Charlottenburgs keine Rückſicht nimmt, und haben infolgedeſſen damals bereits einen laufenden Satz bewilligt, der weit über die ſtaatlichen Sätze hinaus⸗ ging. Bei der jetzt in Ausſicht genommenen einmali⸗ gen Teuerungszulage iſt die Staatsregierung von Inderen Geſichtspunkten ausgegangen; ſie hat unter Zuſtimmung des Abgeordnetenhauſes — in der Rede eines Zentrumsabgeordneten iſt das beſonders hervorgehoben worden nicht mehr den Durch⸗ ſchnittsſatz für die Lebenshaltung zugrunde gelegt, ſondern iſt davon ausgegangen, daß die Teuerungs⸗ zulage ſo bemeſſen werden muß, daß ſie auch in den Teuerungszentren ausreicht, und man hat dieſe Regelung in Kauf genommen, wie dieſer Abgeordnete mit den Worten begründete: „Lieber eine Gleich⸗ heit, die etwas ungerecht wirkt, zugunſten derjeni⸗ gen, die in billigeren Gegenden wohnen, als eine Ungleichheit, die verbittern würde.“ Alſo man iſt bewußtermaßen im Abgeordnetenhauſe davon aus⸗ gegangen, daß die Teuerungsſätze ſo bemeſſen wer⸗ den müſſen, daß ſie auch in den Teuerungszentren ausreichen. Wenn wir dieſen Geſichtspunkt im Auge behalten und dabei feſtſtellen müſſen, daß wir auch bei Einrechnung der einmaligen Teuerungszulage und zwar unter Verteilung auf einen Jahreszeit⸗ raum noch über die ſtaatlichen Sätze hinausgehen, dann lag ein triftiger Grund vor, abzuwarten, ob etwa von anderer Seite es für dringend notwendig erachtet würde, jetzt wicderum weiter über die⸗ ſtaatlichen Sätze hinauszugehen. Meine Herren, der Staat gewährt laufend bei der unterſten Klaſſe, alſo denjenigen Kategorien, die am bedürftigſten ſind, jährlich 300 ℳ, während wir ſchon ſeit dem 1. Juli 600 ℳ Teuerungszulage ge⸗ währen. Wir geben alſo 240 ℳ mehr. Der Staat gewährt jetzt den Verheirateten eine einmalige Bei⸗ hilfe von 200 ℳ und für jedes Kind einmalig 10%, das ſind 20 ℳ., während wir für jedes Kind laufend 60 ℳ« in der unterſten Klaſſe gewähren, der Staat dagegen nur 36 ℳ. Alſo auch hier geben wir lau⸗ fend 24 ℳ mehr, als der Staat gewährt. Es kommt dazu, daß auch die Kriegsbeihilſen in Charlotten⸗ burg über die Sätze des Staates hinausgehen; auch dort gewähren wir mehr als der StaaTrt. Ein weiteres nicht unerhebliches Bedenken kam in Betracht, nämlich, daß das ganze Syſtem der einmaligen Teuerungszulage kein geſundes Syſten iſt, tein Suſtem, das geeignet iſt, wirtlich wireſchaft⸗