Jahren in dieſe Ihre Tätigkeit und, wie ich auch 2401 ſagen darf, an die Ihnen lieb gewordene Stätte Ihres Wirkens zurückführt. Ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich Ihnen vorausſage, daß noch in der nächſten Stunde dieſe Verſammlung den Dank und die Anerkennung für Ihr bisheriges Wirken dadurch ausſprechen wird, daß ſie Sie ebenſo wie auch im vorigen Jahre wieder zum ſtellvertretenden Leiter derfelben wählt. Für die drei Herren aber, die neu in unſere Mitte treten, die heute zum erſten Mal in dieſem Saale weilen, bringt allerdings dieſer Tag doch des Wichtigen und Bedeutungsvollen recht viel. Sie alle drei haben bisher, ein jeder an ſeiner Stelle, in ſeinem Beruf, Ausgezeichnetes geleiſtet und Sie haben es verſtanden, ſich unter Ihren Amts⸗ und Berufsgenoſſen eine geachtete und geſchätzte Stellung zu erwerben, ſo daß man Ihren Rat und Ihre Mei⸗ nung dort gern eingeholt hat. Von heute ab aber wollen und ſollen Sie in höherem Kreiſe wirken, von höheren Geſichtspunkten aus Ihre Tätigkeit, Ihren Rat und Ihre Erfahrung zum Beſten des (Ganzen verwerten. Seien Sie überzeugt und ſeien Sie getroſt: dieſe Tätigkeit, dieſe Arbeit, ja auch die mit Mühen und Sorgen beſchwerten Stun⸗ den, die auch damit verbunden ſind — darüber machen Sie ſich kein Hehl — tragen ihren Lohn in ſich ſelbſt, indem ſie uns herausheben und her⸗ auswachſen laſſen aus den Grenzen und aus den Beſchränkungen, die einem jeden einzelnen in „einer Arbeit, ſtände er, wo er auch wolle, von vornherein Durch die Natur gezogen ſind, herauswachſen l iſſen zu einem größeren und weiteren und deswegen auch ſchöneren Geſichtskreis. — Ich begrüße Sie noch einmal herzlichſt inmitten dieſer Verſammlung. (Lebhafter Beifall.) Wir kommen zu Punkt 2: Einführung der wieder⸗ und neugewählten Stadträte. Oberbürgermeiſter Dr. Scholz: Meine lieben Kollegen! Für eine Stadtwerwaltung und b. ſonders für ihren erſten Vertreter iſt es ſtets eine gan? be fondere Freude, wenn er, wie heute, in die Lage tommt, eine Reihe von Männern, die durch lange Jahre in der Selbſtverwaltung bewährt ſind, er⸗ neut in ihr Amt einzuführen und zu gemeinſamer Tätigkeit begrüßen zu können. Sie alle haben lange Jahre hindurch in ſelbſt⸗ loſeſter Weiſe dem Gemeinwohl gedient und ſich in jeder Beziehung um die Stadt Verdienſte erworben, einige unter Ihnen in einer Tätigkeit, die an ein Menſchenalter heranreicht, ja, es teilweiſe überſteigt. Sie, lieber Kollege Stendel, ſind heute länger als 35 Jahre im Ehrendienſt der Stadt tätig und Sie ſind auf dem Gebiete aller Wohlfahrtsbeſtrebungen der Sradt uns in erſter Linie beſter Berater und Freund, ein wahrer Helfer der Armen und Bedräng⸗ 1ere 2 verehrter Kollege Moll, nunmehr auch Sie haben uns umor nicht nür die Magiſtrats⸗ Sitzung am 9. Janmuar 1918 erken darf, durch 3 ſitzungen, ſondern auch die freundſchaftlichen Zu⸗ ſammenkünfte des Magiſtrats feſtlich geſtaltet. Sie, verehrter Kollege r Iaff , ſeit nunmehr auch über 30 Jahren als Stadtverordneter und Stadtrat tätig, ſind, wenn ich ſo ſagen darf, in allen Sätteln und Sitzen gerecht, ebenſo im Sitze des Stadwerord⸗ netenvorſtehers ſeinerzeit wie jetzt im Sitze des Magiſtratsmitgliedes. Sie haben uns aus der reichen Erfahrung eines tätigen Lebens immer die beſten Ratſchläge zur Verſügung geſtellt und auch durch Ihr Weſen dazu beigetragen, daß das ſchöne Ver⸗ hältnis im Magiſtrat das geworden und geblieben iſt, was es war. Sie, verehrter Kollege Mittag, nunmehr auch ſchon ſeit 16 Jahren in den beiden Häuſern der Stadt tätig, ſind unſer weſentlichſter Berater in allen Dingen, die mit dem Bauweſen zu⸗ ſammenhängen. Sie, verehrter Kollege Ring, ver⸗ hältnismäßig jung noch, aber immerhin auch ſchon 12 Jahre als Stadtwerordneter und Magiſtratsmit⸗ glied tätig, haben ſich auf Ihre Fahne das ſchöne Wort des alten griechiſchen Weiſen geſchrieben: Kriston men hydor, Waſſer iſt das Beſte, allerdings nur dienſtlich! (Heiterkeit.) Sie, verehrter Kollege Dr. de Gruyter, nun faſt 13 Jahre im Ehrendienſt der Stadt tätig, ſind, wenn ich ſo ſagen darf, in erſter Linie für das Blühen der Stadt auf Wegen, Straßen und Plätzen verant⸗ wortlich geweſen und haben dieſe Aufgabe glänzend gelöſt. Sie, verehrter Kollege Ahren s, bis vor furzem unſer jüngſtes Magiſtratsmitglied, haben doch in der knappen Zeit Ihrer Zugehörigkeit zu unſerm Kollegium verſtarden, ſich durch Ihre Ob⸗ jektivität im Rat und durch Ihr herzliches kame⸗ radſchaftliches Weſen unſer aller Zuneigung zu er⸗ werben. Und nun, meine Herren, zu dem neuen Mann, der uns allen kein Fremder iſt, auch er 12 Jahre bercits in der Stadtverordnetenverſammlung tätig, uns allen wohlbekannt durch ſeine hervorragende Sachlichkeit und ſein vornehmes und liebenswürdiges Weſen. Mit beſonderer Freude darf ich heute Ihren Eintritt in den Magiſtrat, Herr Kollege Wöll⸗ mer, im Andenken an Ihren in Charlottenburg unvergeſſenen Herrn Vater begrüßen. Wir ſehen heute das ſeltene Ereignis ſich vollziehen, daß zwei Generationen hintereinander die Stadtverordneten⸗ verſammlung und jetzt auch den Magiſtrat zieren, ich glaube, eine Ehre für die Stadt und eine Ehre für das betroffene Geſchlech t. Meine verehrten Herren! Wenn ich Sie mir ſo anſehe, insbeſondere die Aelteſten unter Ihnen, dann ſcheint ſich mir heute wieder eine Beobachtung aufzudrängen, die ich ſchon öfters in der ſtädtiſchen Selbſtverwaltung gemacht habe. Die Beſchäftigung mit dem Wohle Anderer unter Zurüchſetzung eigenen Vorteils ſcheint eine Art von Jungbrunnen zu ſein. Sie erhält jung und friſch an Geiſt, Leib, Seele und, wie 1 ir ſehen, glücklicherweiſe auch an Körper. Ich richte heute im Namen der Jüngeren an Sie, fdie Senioren, die Bitte, daß Sie uns dieſes Jung⸗ bleiben lehren möchten, daß Sie mit uns noch lange Jahre friſch und jung, wie Sie ſich fühlen, am Rade der Stadt drehen und dafür ſorgen, daß der 4 ſtets nach vorwärts und nie nach rückwärts fährt⸗ Ich kann die hochgeſpannten Hoffnungen und Erwartungen, die wir alle an Ihren Wieder⸗ oder