n Die Erträgniſſe unſer ſchluß für 1917 abwarten. (Sehr richtig!) Bliebe uns alſo nur übrig der Rückgriff auf die Steuern. Aber wenn man auch die günſtigen Er⸗ trägniſſe einer ganzen Anzahl von Steuern für 1917 betrachtet und daraus den Schluß ziehen kann, daß für 1918 im allgemeinen das Steueraufkommen bei ſaſt allen Steuern ein günſtiges ſein wird, ſo iſt doch bei der Mehrzahl dieſer Steuergebiete eine Summe von 4,3 Millionen, wie ich ſie als Fehlbetrag er⸗ rechnet habe, nicht zu erzielen. Ich möchte Ihnen für 1918 in alter Gepflogen⸗ heit zunächſt mitteilen, daß die Grundſteuer auf Demſelben Stande bleibt, den wir jahrelang geſehen haben. Ein langſames Herabgehen, ein kleiner Minderertrag gegen das Haushaltsſoll wird für 1918 eintreten. Die (Gewerbeſteuer wird etwa 150 000 ℳ mehr ergeben, und auch die Umſatzſteuer, was intereſſant iſt, wird 100 000 ℳd mehr erbrin⸗ gen, intereſſant deshalb, weil ſich daraus ergibt, daß die Tätigkeit auf dem Grundſtücksgebiet ſich all⸗ mählich jetzt im Kriege zu regen angefangen hat. Ich glaube, daß man nach dieſer Richtung hin für die Zukunft wird gute Hoffnung hegen können. Die Hundeſteuer iſt herabgegangen; die Gründe ſind natürlich. Anderſeits iſt die Kino⸗ und Luſtbar⸗ leitsſteuer gewaltig geſtiegen; ſtatt der 220 000 ℳ, die wir in den Haushalt eingeſetzt haben, werden wir bei dieſer Poſition vorausſichtlich 100 000 ℳ mehr erzielen, ein Anſatz, der, da es ſich um ein volles Drittel handelt, als recht erheblich bezeichnet werden kann. Zieht man aus dieſen Betrachtungen die Schlüſſe für 1918, ſo kommt man, glaube ich, zu dem Reſultat, daß man von all dieſen genannten Steuern wohl etwas mehr, ein paar 100 000 ℳ mehr einnehmen kann, daß aber daraus ein Gleich⸗ gewicht nicht zu erzielen iſt, und man wird ſich weiter fragen müſſen: aus welchen Steuern, Grund⸗ ſteuern, Gemeindeeinkommenſteuern, kann man denn wirkliche Ergebniſſe erwarten? Ich glaube, kurz mit Ihnen die Grundſteuer abtun zu können. Wenn auch erfreulicherweiſe ſich auf dem Grundſtücksmarkt und in der Ausnutzung der Grundſtücke eine weſentliche Beſſerung in letzter Zeit geltend gemacht hat, ſo wird doch keiner daran denken, dieſen Geſundungsprozeß, der ſich hoffent⸗ 41 verbeſſern wind, durch neue Steuern zu be⸗ ein dieſes Gebiet nicht angetaſter werden daf. Sitzung am 27. Jebruar 1918 chtigen. Der Magiſtrat iſt der Meinung, daß F 14 19 etsbeihilfen bis Ende Die Stadtgemeinde hat an Mi aufgewendet, eine 1917 über 13 Millionen Mark rden Summe, die dem Hausbeſitz ſehr zuſtatten gekom⸗ und ihm zum großen Teil, vielleicht zum Teil, ein Durchhalten ermöglicht hat. Trotz⸗ der Meinung des Magiſtrats der Zeit⸗ Grundbeſitz da⸗ innahmen wird men iſt größten dem iſt nach punkt noch nicht gekommen, wo der für der Stadtkaſſe erheblichere E zahlen müſſen. Bleibt alſo letzten Endes nur die Gemeindeein⸗ kommenſteuer. Der Ertrag der Gemeindeeinkom⸗ menſteuer wird auch für 1917 ein guter ſein. Es iſt ſchwerer zu ſchätzen als in anderen Jahren, wie hoch er ſich belaufen wird, weil die Gemeindeein⸗ kommenſteuern der Kriegsteilnehmer zum großen Teil noch in Abgang kommen und ſelbſtverſtändlich die Abgänge, die bis zum Jahresſchluß noch ein⸗ treten werden, weſentlich beeinfluſſen. Immerhin glaube ich mit einem Ertrage von 1½ bis 2 Mil⸗ lionen Mark rechnen zu dürfen, (Hört! hört!) einem Betrage, den wir auch in unſerm Voranſchlag für 1918 in Rechnung geſtellt haben. Wir haben die Gemeindeeinkommenſteuer im großen und ganzen als recht günſtig betrachtet. Wir ſind der Meinung, daß ſie auch für 1918 gegenüber dem vorausſicht⸗ lichen Iſtbetrage für 1917 noch eine weitere Stei⸗ gerung auſweiſen wird. Das Steuerſimplum, alſo 1%, betrug in den Jahren 1913 und 1914 etwa 95 000 ℳ, ging in 1915 auf 85 000 ℳ herunter, ſtieg in 1916 auf 92 500 ℳ und wird vorausſicht⸗ lich in 1917 auf 102—103 000 ℳ ſteigen; es iſt von uns für 1918 mit 105—106 000 ℳ ange⸗ nommen worden. (Zumuf: Viel zu niedrig!) Sie ſehen alſo, daß hier eine weſentliche Steigerung eingetreten iſt. — Es wird hier aus Ihrer Mitte, wie ich es nicht anders erwartet habe, der Zuruf laut: „Viel zu niedrig!“ — Es iſt mir von her⸗ vorragender Seite der Stadtwerordnetenverſamm⸗ lung ſchon geſagt worden: „Ja, deine Rechnung, Kämmerer, iſt falſch, denn du biſt ja fiskaliſcher als der Finanzminiſter, der weſentlich höhere Ziffern in den Staatshaushalt eingeſtellt hat!“ Meine Herren, dieſe Anſchauung iſt irrig. Sie beruht darauf, daß der Haushaltsplan für 1917 an Einkommenſteuern eine Summe von 500 Millionen vorſah und daß für 1918 an dieſer Stelle ein Betrag von 679 Mil⸗ lionen eingeſetzt iſt. Wenn man den Prozentſatz der Steigerung hier und anderſeits im ſtädtiſchen Haus⸗ halt mimmt, ſo hat es freilich den Anſchein, als ob der Finanzminiſter von Preußen prozentual mehr eingeſetzt hat, als die Stadtgemeinde Charlotten⸗ burg in ihrem Haushalt es getan hat. Aber man muß näher prüfen und wird dann ohne weiteres erkennen, daß es irrig iſt. Die Bemerkung im Staatshaushalt ſagt an dieſer Stelle folgendes: „Für das Rechmungsjähr 1917 iſt auf eine Iſtein⸗ nahme von rund 679 Millionen zu rechnen. Eine gleiche Iſteinnahme ſteht für 1918 in Ausſicht, aller⸗ dings unter der Vorausſetzung, daß die Zuſchläge uſw. zur Erhebung gelangen.“ Alſo eine gleiche Ein⸗ nahme ſteht in Ausſicht nach der Meinung des inanzminiſters, wie die vorausſichtliche Iſtein⸗ nahme des Jahres 1917 iſt! Sie ſehen alſo nach dieſen Betrachtungen, da ich Ihnen ausgeführt habe,