2² müſſen. Ich nenne Ihnen die Dieſe Dinge müſſen ausgeſtanden werden, die Koſten daraus müſſen bezahlt werden. Aber wir haben weiter ſichtbar vor Augen in dem nächſten Jahrzehnt, vielleicht in den nächſten zwei Jahrzehn⸗ ten, die großen Beträge, die uns einmal das ſchöne Unternehmen der Gewinne in Geſtalt von eingehenden Steuern haben wir aus dieſem Unternehmen ſtändig. Auf der ande⸗ ren Seite müſſen wir aber auch die Anlagekoſten berückſichtigen, und es wird nicht ſo weiter gehen, daß bloß immer die Verzinſung von denjenigen Summen, die ſich nicht decken, weiter hinaufgepackt werden, ſondern dieſer Haushalt wird ebenfalls ein⸗ wird, ſondern dieſer müſſen. Einen ſchwachen Anfang halen wir ge⸗ macht, indem wir 5 Millionen Mark von den Koſten der Bismarckſtraße, die wir weiter glaubten nicht einbringen zu können, auf das Ordinarium über⸗ nommen haben. Aber das iſt ein ſchwacher Anfang, ſehr bald werden weitere Ziffern nach dieſer Richtung Ich nannte Ihnen die Teuerungszulagen. folgen. Meine Herren, die Laſten ſtehen aber ſichtbar vor uns in alt unſeres Grundſtücksfonds. Die Grundſtückspolitik, die wir vor 20 Jahren hier ge⸗ trieben haben und damals gerechtfertigt war, iſt wohl heute kaum noch zu rechtfertigen; ſie iſt viel⸗ leicht ſchon ſeit Jahren nicht gerechtfertigt, und die Steigerung der Grundſtücke, wie ſie buchmäßig vor⸗ Knente worden iſt, iſt in Wirklichkeit nicht vor⸗ anden. (Sehr richtig 1 Dieſe Werte müſſen unſererſeits ebenfalls abgebucht und bezahlt werden. K 2 2 4 (Sehr richtig!) Das iſt die dritte ſichtbare Laſt, die die nächſten Jahrzehnte, wenn nicht das nächſte Jahrzehnt, zu tragen haben werden⸗ 2 2 Dann komme ich zu einer weiteren Frage, die uns und die Ihnen, ſoviel ich weiß, immer am Her⸗ zen gelegen hat und die von allen Laſten, die ich ge⸗ nannt habe, mir wenigſtens am nächſten am Herzen liegt und am liebſten bezahlt werden wird, das iſt die Löſung der Spielplatzfrage in Groß⸗Berlin. Vor Jahren ſchon iſt in dieſem Hauſe immer wie⸗ der angeregt worden, nach Möglichkeit Spielplätze zu ſchaffen, um unſeren Kleinſten, unferen Kleinen und unſerer heranwachſenden Jugend Gelegenheit zu geben, ſich auszutoben, ſich auszutummeln, gefund zu werden und ſich geſund zu erhalten. Dieſe Frage iſt im Magiſtrat planmäßig weiter bearbeitet worden. Planmäßig haben wir etwas auf dieſem Gebiete bereits geſchaffen, plamnäßig werden wir aber, ebenſo wie es Groß⸗Berlin muß, weiter arbei⸗ ten müſſen. Eine entſprechende Vorlage wird viel⸗ leicht in gar nicht zu ſpäter Zeit an Sie herankom⸗ men, jedenfalls, glaube ich, im Jahre 1918 noch, und Sie werden aus ihr erkennen, daß Sie ſehr er⸗ hebliche Summen Jahr für Jahr für dieſe Frage werden aufwenden müſſen. Meine Herren, ich glaube, daß Sie gerade dieſe Beträge gern geben werden, denn ſie ſind für unſer Beſtes, was wir haben, für unſere Volksgeſundheit NMeine Herren, das Bild, das ich Ihnen auf⸗ gerollt habe, iſt jedenfalls nicht zu erheiternd ge⸗ Reviſion des Normaletats. Bismarckſtraße noch koſten wird. ſchläge verſchreibt. Haushalt wird ebenfalls ein⸗ Sitzung am 27. Febrnar 1918 weſen. Es ſind gewaltige Summen und gewaltige Aufgaben, die vor uns ſtehen, und faſt könnte man daran zweifeln, ob denn ſeinerzeit unſere Finang⸗ lage ſo geſund geweſen iſt, wie wir immer ange⸗ nommen haben, und ob ſie es auch heute noch iſt. Demgegenüber möchte ich meinerſeits erklären, daß der Magiſtrat nach wie vor die Ueberzeugung hat, daß unſer Fundament geſund iſt, daß es aber er⸗ forderlich iſt, diefes Fundament geſund zu erhalten, indem man ihm die Arznei der höheren Steuerzu⸗ Meine Herren, ich bitte Sie: arbeiten Sie darin mit uns zuſammen, erhalten Sie dieſes Fundament geſundl (Lebhafter Beifall). Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren! Ich beantrage zunüchſt geſchäftsordnungsmäßig, den vorliegenden Haushaltsplan einem Ausſchuß von 15 Mitgliedern und 15 Stellvertretern zu über⸗ weiſen. Wenn ich nun auf die Rede, die wir von dem Herrn Kämmerer hier ſoeben gehört haben, eingehe, ſo bin ich Ihrer Zuſtimmung ſicher, wenn ich aus⸗ ſpreche, daß der Herr Kämmerer, wie wir das von ihm gewohnt ſind, uns in ſehr klarer Weiſe wieder⸗ um einen Ueberblick über die vielen Zahlen des Haushaltsplanes gegeben hat und daß es ihm auch wohl im großen und ganzen gelungen iſt, uns ein richtiges Bild unſerer Finanzlage und der Maß⸗ nahmen, die er und der Magiſtrat für richtig halten, gu entwerfen. Allerdings ging mir, während er ſprach, eine Reihe von anderen Reden, die er hier in dieſem Saale in früheren Jahren gehalten hat, durch den Kopf, und es kam mir doch ſo vor, als ob er ſich vielleicht mit Abſicht einer beſonderen Ob⸗ jektivität in dieſem Jahre befleißigt hätte, ja, viel⸗ leicht, um nicht zu ſagen, einer gewiſſen Reſignation, gleichſam, als ob er vorher wüßte, daß das, was der Magiſtrat in dem Haushaltsplan niedergelegt und was er hier zu verteidigen unternommen hat, nicht die Billigung der großen Mehrheit dieſer Ver⸗ ſammlung finden würde. Das war nicht immer ſo. ſondern ich entſinne mich auch auf Beratungen, bei denen wir den Ausführungen des Herrn Kämmerers mit etwas mehr Freude und etwas mehr Bereit⸗ willigkeit zuſtimmen konnten, als das wenigſtens ſeitens meiner Freunde in dieſem Jahre der Fall ſein wird. Ich will gleich von vornherein, um der Offen⸗ heit, die er in bezug auf ſeine Pläne und auf die Pläne des Magiſtrat⸗ geübt hat, auch die gleiche Offenheit entgegenzuſetzen, hier im Namen meiner Freunde ausſprechen, daß das Bild, das wir uns von dem Haushaltsplan gemacht haben, nament⸗ lich in bezug auf die Notwendigkeit der Deckung, doch ſehr verſchieden ausſieht von dem Bild, das er uns entworfen hat, ſehr erheblich davon abweicht, und ich kann für meine Perſon — auch nur für die natürlich — ſagen, daß mich auch die Gründe, die wir von dem Herrn Kämmerer gehört haben, in dieſer Beziehung in keiner Weiſe wankend gemacht haben. Ich hätte es allerdings ſehr gern geſehen, wenn wir über den Verlauf des Jahres 1917 und über die vorausſichtliche Abrechnung dieſes Jahres noch etwas mehr gehört hätten als die wenigen An⸗ deutungen, die uns der Herr Kämmerer bei den Werksetats und bei den Steuern gegeben hat, und zwar habe ich dieſen Wunſch hauptſächlich deshalb,