26 nahme, daß uns günſiige Waſſerverhälmiſſe blühen und daß dadurch die Verkehrskoſten erniedrigt wer⸗ den —, um zu kleineren und uns angenehmeren Zahlen zu gelangen. Das allein würde aber ſchon die Diffe⸗ renz, die ich Ihnen vorher genannt habe, ohne weiteres decken. 71 1. Ich möchte Ihnen noch anführen, meine Herren daß der preußiſche Handelsminiſter dieſen billigen Preis für die Kohlen eingeſetzt hat, weil er damit rechnet, daß im Laufe dieſes Jahres eine Ermäßi⸗ gung des Kohlenpreiſes ſehr wahrſcheinlich iſt. Viel⸗ leicht behält er recht. Das würde dann auch für unfern Ct gelten. 0 Ich habe weiter die Frage aufgeworfen: ſind in dieſem Etat nicht noch Ausgaben enthalten, die nicht diejem Jahre allein zur Laſt fallen? Da ſind zwei Paoſten von etatmäßig untergeordneter Bedeutung, von prinzipiell großer Bedeutung, ebenfalls bei der Gasanſtalt: das iſt die Reparatur der Gasbehälter und die Erhöhung der Sonderrücklagen, von denen man zweifelhaft ſein kann, ob nicht hier doch die ordentliche und die außerordentliche Wirtſchaft in nicht ganz zuläſſiger Weiſe durcheinander gebracht worden ſind und ob das nicht Ausgaben ſind, die eigentlich aus Anleihemitteln zu decken wären. Jeden⸗ falls geht es nicht an, auf der einen Seite abzu⸗ ſchreiben, Anleihen zu tilgen und im übrigen alle anderen größeren Reparaturen aus dem laufenden Etat decken zu wollen. Wenn das in größerem Maß⸗ ſtabe ſtattfindet, ſo wird — das werden Sie mir zu⸗ geben — unſere ganze diesbezügliche Wirtſchaft mehr 9 weniger auf den Kopf geſtellt. Aber das nur nebenbei. . 4 Wichtiger iſt die Frage der Tiklgungsrate in der Anleihe 1914, auf die ich hier nur kurz eingehe, weil ſedenfalls Uebereinſtimmung feſtſtellen, daß man über dieſe Frage ſehr geteilter Anſicht ſein kann. Das hat er ſelber erklärt, und er wird mir nicht ableugnen können und auch nicht ableugnen wollen, daß unſer Etat ſich um die von ihm genannten 520 000 ohne weiteres verbeſſert hätte, wenn wir die Be⸗ gebung dieſer Anleihe nicht vorgenommen, ſondern die Gelder als ſchwebende Schuld weiter behandelt hätten. 71. . (Eehr, richtigl) Es, muß gefragt werden, ob dieſer Vorteil nicht viel⸗ leicht ein Scheinvorteil wäre. Ganz ſicher aber bin ich darin, daß dieſe Tilgung zweckmäßigerweiſe nicht bei der 5⸗Millionen⸗Anleihe vorgenommen wird, die für Kriegswohlfahrtsausgaben verwendet iſt, nicht bloß aus finanziellen, ſondern mehr aus allgemeinen Geſichtspunkten, die ich hier nicht näher erwähnen ſuill. Bei den übrigen 29,3 Millionen wird es ſich darum handeln, zu prüfen: wohin ſind dieſe Summen gefloſſen, und wie weit ſind ſie Rückgabe zu erwarten iſt Ich komme nunmehr zu dem letzten Punkte, in dem ich mich auch im weſentlichen mit den Aus⸗ führungen des Herrn Kämmerers einverſtanden er⸗ klären kann, nämlich zu dem Punkte: iſt unſere Kriegswirtſchaft und unſere ordentliche Wirtſchaft micht in etwas unzuläſſiger Weiſe bereits durchein⸗ ander geraten? Ich ſtehe mit dem Herrn Kämmerer] auf dem Standpunkt, daß dies nicht der Fall ſt, Joweit Zinſen und Zinſeszinſen in Frage kommen. der Herr Kämmerer ſie ſo ausführlich behandelt hat. Ich kann zwiſchen dem Herrn, Kämmerer und mir ſolche, deren ſpätere S Stbung am 27. gebruar 1018 Denn ich ſehe auch keine Möglichkeit, hier zu trennen⸗ Dagegen wäre es doch noch zu überlegen, ob die Teuerungszulagen, die ja nur teilweiſe bei dem Gas⸗ und Elektrizitätswerk verbucht worden ſind, nicht wir früher auf ein Vorſchußſonderkonto genommen wer⸗ den ſollten⸗ Es ſpricht vieles dagegen, und viele⸗ Gründe, die der Herr Kämmerer für die Belaſſung in dieſen Kapiteln angeführt hat, teile ich. Aber ich muß ihm doch entgegnen, daß wir noch nicht am, Ende. aller Tage ſind und daß er auch nicht wiſſen kann⸗ ob wir nicht vielleicht auch noch für dieſe Werke im Laufe des Jahres genötigt ſein werden, neue Kriegs⸗ tererungszulagen zu machen. Für die hat er dann teine Deckung; er muß dann ſein Prinzip verlaſſen⸗ Trotzdem wäre ich ſehr erfreut, wenn es möglich wäre, das von uns gewünſchte Ziel der Herabſetzung der Einkommenſteuer zu erreichen und gleichzeitig die Kriegsteuerungszulagen bei den Werken zu belaſſen. Ich glaube auch, daß es möglich ſein wird. Meine Herren, Sie werden daraus erſehen, daß, abgeſehen von dem einen Punkte, von den Steuern, die Anſichten des Herrn Kämmerers und unſere An⸗ ſichten gar nicht ſo ſehr viel voneinander abweichen⸗ Der Herr Kämmerer wird deswegen wohl die Ueber⸗ zeugung haben können, daß wir den Haushaltsplan ohne jede Voreingenommenheit und lediglich durch die Zahlen, die er uns vorgelegt hat, auf uns wirken laſſen werden. Allerdings muß ich im Gegenſatz au ſeinen nur andeutungsweiſe gemachten Ausführungen ſagen, daß wir uns nur von den Zahlen, die Charlottenburger Verhältniſſe, wie.⸗ dergeben und feſtlegen, werden be⸗ einfluſſen laſſen. Das, was in unſeren. Nachbarkommunen vorgeht, können wir nicht berück⸗ ſichtigen; wir können es um ſo weniger berückſichtigen, wenn wir entgegen unſeren jetzigen Vorausſagen und Vorausſetzungen zu einer Erhöhung der Steuerquote Ichreiten follten. Jedenfalls darf der Herr Kämmerer ſicher ſein, daß, wenn der Plan in Kapitel V und nielleicht auch in einigen anderen Pöſitionen den Haushaltsausſchuß verändert verläßt, dies nur dann geſchieht, wenn wir uns überzeugt haben dus es g⸗ ſchehen konnte, ohne unſere Finanzwirtſchaft, die wir bisher ſtets als eine geſunde hingeſtellt haben, in das Gegenteil zu verkehren, und daß es geſchehen kann, aun ihr das gute Fundament unſerer Finanzlage zn Rehmen: : 4 4 217 41 24 8. —