ee, 30 Deren Inrücſtellung ſich ur durch die kriegeriſchen Meine Herren, welches Bild zeigt uns der Etat“ Wir ſehen einmal, daß bei den Ausgaben die größte Sparſamkeit geübt iſt; wir ſehen auf der andern Seite, daß, obwohl die eigentlichen Kriegs⸗ ausgaben nach wie vor in der Hauptſache aus Vor⸗ ſchußſonderkonten beſtritten werden ſollen, und ob⸗ wohl wir im vorigen Jahre die Gebühren für Gas, Elektrizität und Waſſer ſehr erheblich erhöht haben, trotzdem der Magiſtrat nicht ohne einen weiteren Zu⸗ ſchlag in einer Höhe, wie es wohl kaum jemand von uns erwartet hätte, auskommen zu können glaubt. Und dabei müſſen wir uns doch auch darüber klar ſein, daß das Ende der Erhöhung der Gebühren und der Erhöhung der Steuern noch gar nicht abzuſehen iſt. Wir alle haben im vorigen Jahre geglaubt, daß die 170% die Grenze deſſen ſind, was von uns ge⸗ fordert wird. Wir ſehen, daß heute 190% gefordert werden, und ob im nächſten Jahre wieder 190% oder vielleicht noch mehr gefordert werden, das hängt nicht von uns ab, ſondern von Faktoren, die außer⸗ halb unſerer Berechnung liegen. Jedenfalls werden meine Freunde genau prüfen, wie weit wir gehen können, um die Einwohner vor einer übermäßigen Belaſtung zu bewahren. Alber ich glaube, daß es kein glückliches Wort des Herrn Kämmeres geweſen iſt, als er ſagte, die Gegenwart müſſe tragen, was ſie tragen könne. Meine Herren, das Wort und das, was der Herr Kämmerer im Anſchluß daran ausgeführt hat, das läuft beinahe darauf hinaus, als ob er Steuern auf Vorrat haben müſſe. (Stadtrat und Kämmerer Schol tz: Sehr richtig!) — Der Herr Kämmerer gibt das zu; es freut mich, daß er dieſe meine Ausführungen beſtätigt. Ich ver⸗ ſtehe es ja, wenn ein Kämmerer Steuern auf Vor⸗ rat haben will. Dann darf er es aber nicht ſo offen⸗ herzig ausplaudern, denn ſonſt werden ihm ſeine Anträge leicht 1—. Wir ſagen das nicht, wir ſagen nicht: die Gegenwart muß das tragen, was ſie tragen kann, ſondern wir ſagen: ſie muß das leiſten, was ſie leiſten kann, um den Aufgaben auf den ver⸗ ſchiedenen Gebieten gerecht zu werden; wir müſſen das leiſten, auch wenn die Opfer noch ſo groß ſind. Gewiß iſt es nicht angenehm, höhere Steuern zu zahlen. Aber, meine Herren, was bedeuten ſchließ⸗ lich die 20%, die von uns mehr gefordert werden, gegenüber den gewaltigen Opfern, die diejenigen bringen müſſen, die draußen vor dem Feinde ſtehen und die, wenn ſie zurückkommen, wirtſchaftlich voll⸗ kommen ruiniert ſind. 1 (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Alſo, wenn es notwendig iſt und wenn uns im Etat⸗ ausſchuß nachgewieſen wird, daß es nicht anders geht, dann werden wir ſelbſtverſtändlich trotz aller aüfen Bedenken die höheren Steuern bewilligen müſſen. Steuerzuſchläge herangehen, ſo trägt der Herr Käm⸗ merer ſelbſt die Schuld daran. erinnere Sie daran wir haben ber ten ſammlung geſprochen —q daß der letzte fertige 2 2 2 ſeine ganze Reihe Meine Herren, wenn wir diesmal mit größerer Vorſicht als ſonſt an die Prüfung der Frage der n ja darüber in der letzten Ver⸗ Sitzung am 27. Februar 1018s Jahresabſchluß, der für 1916, den damaligen Peſſi⸗ mismus des Herrn Kämmerers Lügen 4 Die Abſchlußziffern haben, wie das aus der Vor⸗ lage, die Ihnen zugegangen iſt, hervorgeht, unſere Erwartungen weit übertroffen. Wir n damals mit Rückſicht darauf, daß wir für 1916 einen ſo glänzenden Ueberſchuß an Steuereinnahmen hatten, im Jahre 1917 ſehr hohe Summen mehr an Steuer⸗ einnahmen eingeſtellt. Trotzdem haben wir heute gehört, daß vorausſichtlich auch die Erwartungen, die im Jahre 1917 an die Steuereinnahmen ge⸗ knüpft ſind, weit übertroffen werden. Alſo die Steuereinnahmen werden höher ſein, als man es erwartet hat, und wir werden im Etatsausſchuß ſehr genaue Auskunft darüber bekommen müſſen, wie vorausſichtlich das Endergebnis des Jahres 1917 iſt. Davon wird im weſentlichen unſere Stel⸗ lungnahme zu den neuen Steuerzuſchlägen ah⸗ hängen. 8 7 Der Herr Kämmerer wies darauf hin, daß das Einkommen der Einwohner geſtiegen iſt, Meine Herren, ganz trifft das nicht zu. Es gibt einen großen Teil von Bürgern, die heute ein weit höheres Einkommen haben als vor dem Kriege. Aber da⸗ neben haben wir doch weite Kreiſe, deren Einkom⸗ men nicht geſtiegen iſt oder doch nur eine Steigerung aufweiſt, die in gar keinem Verhältnis zu den ge⸗ ſtiegenen Preiſen für die ganze Lebenshaltung ſteht. 2 (Sehr richtigl) Sie dürfen nicht vergeſſen, daß die höheren Ein⸗ nahmen zum großen Teil durch die unbedingt not⸗ wendigen höheren Ausgaben wettgemacht werden und daß ſchließlich diejenigen, die heute höhere Ein⸗ nahmen haben, auch gezwungen ſind, etwas zurückzu⸗ legen, weil ſie die notwendigen Neuanſchaffungen aus Mangel an Materialien gar nicht machen kön⸗ nen. Sobald wir wieder genügend mit Rohſtoffen verſorgt ſind, damit ſich die Leute die fehlenden Gegenſtände, Wäſche, Meidung uſw., anſchaffen kön⸗ nen, werden ſie gezwungen ſein, von den Spargut⸗ haben, die jetzt zur Sparkaſſe getragen ſind, einen guten Teil abzuheben. Alſo das, was wir hier ſehen, iſt eine Erſcheinung, die nicht ſo einfach zu beurteilen iſt, ſondern wir ſehen, daß auch hier der Schein trügt und daß vielfach die Guthaben auf der Sparkaſſe nichts weiter ſind als die Summen, die eigentlich ausgegeben worden wären und die bereits hätten ausgegeben werden müſſen, um die Wirt⸗ ſchaft in Ordnung zu halten. e (Stab, Sernbard. um jo cwieriger ſmnd auch für die e en erhöhten Steuern zu 6 9 12 2 4 — Ich rede von der Bürgerſchaft im allgemeinen Es iſt nun die Frage aufgeworfen worden, ob die Kriegswirtſchaft und die ordentliche Wirtſchaft in unſerm Etat nicht bereits etwas ineinander ge⸗ raten ſind. Ich glaube, daß eine ſcharfe Trennung 10 nicht mehr vorhanden iſt. Aber die Trennung ſäßt ſich auch gar nicht durchführen; denn wir habe von Ausgaben, die uns aus de Kriege erwachſen ſind, die wir aber unmöglich als Ausgaben buchen können, die lediglich auf die Kriegs⸗ wirtſchaft zurückzuführen ſind, und zwar aus dem Grunde nicht, weil ſie uns nach dem. Kriege weiter belaſten werden, vielleicht mmege Das falls aber auf eine ganz beſtimmte