Vorſteher Dr Frentzel: Punkt 13 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. umzugsentſchädigung ſür den neuge⸗ wählten Proſektor. Dru kſache 105. Stadtv. Rieſenberg: Meine Herren! Freunde ſind nicht in der Lage, dem Magiſtratsan⸗ trag in vollem Umfange zuzuſtimmen, und zwar aus grundſätzlichen Erwägungen heraus. Wir werden des⸗ halb einen Abänderungsantrag ſtellen, wonach den Sätzen des Magiſtratsantrages nur zur Hälfte ent⸗ ſprochen werden ſoll. Wir ſind der Meinung, die beſtehenden wohldurchdachten Grundſätza in dieſem Falle nicht durchbrochen werden ſollen. Herr Profeſſor Ir. Verſe wußte, als er ſich um die — hier bewarb und ſie annahm, daß ihm eine Umzugs⸗ entſchädigung in vollem Umfange nicht gezahlt wer⸗ den würde. Zu berückſichtigen iſt ferner, daß er ſich durch ſeine Anſtellung in Charlottenburg in ſeinen Bezügen doch weſentlich verbeſſert hat. Wir wollen aber der Kriegslage Rechnung tragen und ſind be⸗ reit, ihm die Hälfte der nachgewieſenen entſtehenden Umzugskoſten zu gewähren. Unſer Antrag würde demgemäß ſo lauten: Dem neugewählten Proſektor am ſtädti⸗ ſchen Krankenhaus Weſtend wird eine Umzugs⸗ entſchädigung in Höhe der Hälfte der nachge⸗ wieſenen Transportkoſten und des Fahrgeldes 11. Klaſſe für ſich und ſeine Angehönigen ge⸗ währt. Wir ſind der Meinung, daß wir uns durch dieſen Antrag nicht fütr die Zukunft feſtlegen. bitten Sie, dem ſo abgeänderten Magiſtratsantrage zuſtimmen zu wollen. Stadtv. Meyer: Meine Herren! Auch wir haben nicht die Abſicht, uns mit der Zuſtimmung zu dieſer Vorlage für die Zukunft feſtzulegen. ſind aber der Meinung, daß unter den heutigen, eben beſonders gearteten und für die Zukunft hoffentlich nicht vorbildlichen Verhältniſſen die Stadtverordne⸗ tenverſammlung nicht gut tut, wenn ſie in derartigen Einzelfällen Vorſchlägen des Magiſtrats, die über das bisher Uebliche in etwas hinausgehen, die Zu⸗ ſtimmung verſagt. Infolgedeſſen werden meine Freunde, ſoweit ich es überſehen kann, der Magi⸗ ſtratsvorlage zuſtimmen. Vorſteher Dr Frentzel: Das Wort iſt nicht weiter verlangt. Ich ſchließe die Beſprechung. Es iſt der Antrag eingegangen, die Umzugs⸗ koſten nur in der Hälfte der nachgewieſenen zu bewilligen. Der Antrag des Magiſtrats, volle Bewilligung vorſieht, iſt der weitergehende, kommt alſo zunächſt zur Abſtimmung. 2 währt.) (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: zugsentſchädigung in der Höhe der nachges wieſenen Transportkoſten und des Fahrgeldes II. Klaſſe für ſich und ſeine Angehörigen ge⸗ Sitzung am 4. Sevtenber 1918 Punkt 14 der Tagesordnung: Vorlage betr. Wahl eines Stellvertreters des Vor⸗ ſitzenden des Ge erbegerichts. Druckſache 106. Stadw. Meyer: Ich beanttrage die Wahl 2 Magiſtratsaſſeſſors Herrn Brand durch Zuruf. Vorſteher Dr. Frentzel: Widerſpruch erfolgt von feiner Seite. Demnach iſt als Stellvertreter des Vorſitzenden des Gewerbegerichts an Stelle des aus der ſtädtiſchen Verwaltung ausgeſchiedenen Magi⸗ ſtratsaſſeſſors Ir. Bruns⸗Wüſtefeld Herr Magiſtrats⸗ aſſeſſor Brand gewählt. Punkt 15 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beitrag für den Heimatdank für heim⸗ kehrende Kriegs⸗ u. Zivilgefangene. Druckſache 107. (Die Verſammlung bewilligt nach dem Antrage des Magiſtrats dem Heimatdank für heimkehrende deutſche Kriegs⸗ und Zivilgefangene als Beihilfe 1500 ℳ aus Vorbehaltsmitteln.) 2 Punkt 16: Vorlage betr. Verſtärkung von Haushaltsplanan⸗ ſätzen bei den Krankenanſtalten. Druckſache 108. Hierzu iſt ein Antrag, unterzeichnet von den Herren Katzenſtein und Dr. Borchardt, eingegangen: Wir beantragen, in der Vorlage Druck⸗ jache 108 die Beköſtigungsentſchädigung für Aerzte, Schweſtern und Unterperſonal um je 1,50 ℳ zu erhöhen. 1 Das Wort zur Begründung hat Herr Stadtv. Katzenſtein. Smtadtv. Katzenſtein: Meine Herren! Der Grundfatz bei der Urlaubsgewährung iſt der, daß die beurlaubten Angeſtellten während der Urlaubs⸗ zeit in ihren Bezügen nicht verkürzt ſein ſollen. Hier handelt es ſich um Angeſtellte, deren Bezug zu einem beträchtlichen, mitunter zum überwiegenden Teil in Naturalien beſteht. Wie die Umſtände heute liegen, entgeht dieſen Perſonen bei der jetzt noch maßgeben⸗ den Entſchädigung für entgangene Verköſtigung ein entlicher Teil ihres ſonſt bezogenen Einkommens. Dem will die Magiſtratsvorlage abhelfen, aber, wie jeder, der die Sätze ſich anſieht, finden wird, in durchaus unzulänglicher Weiſe. Wenn man dan Aerzten 1,25 ℳ, den Schweſtern 1 ℳ und dem Unterperſonal 0,75 % zulegt, ſo bleibt das ſelbſt⸗ verſtändlich hinter der jetzigen allgemeinen Teuerung weitaus zurück. Wir ſelbſt ſchmeicheln uns nicht, mit dem von uns geſtellten Antrage der Teurung voll⸗ kommen zu genügen und dadurch, daß wir 4 1, 3,50 %% und 3 % beantragen, den Betreffenden wirk⸗ lich einen vollen Erſatz für den Ausfall an Verköſti⸗ gung zu gewähren. Wir wollen den Verhältniſſen und auch der ragen, wollen nu icht allzu ſehr Rechnung dt.