jzelnen Fall die Entlaſſung gerrchtfertigt iſt. Sitzung am 4 um muß es Aufgabe des Magiſtrats ſein, Mittel und Wege zu finden, daß die Entlaſſung dieſer Hilfskräfte ſo vorgenommen wird, daß die Gefahren in dieſer Beziehung beſeitigt werden. Ich bitte den Magiſtrat, das unter allen Umſtänden im Auge zu behalten. Ich gebe ohne weiteres zu, Mehrbeſchäftigten in der Verwaltung behalten. Aber es iſt beſſer, wir behalten ſie in der Verwaltung und verkürzen unter Umſtänden die Arbeitszeit, ſoweit das möglich iſt, als daß wir der Stadt gegenüber eine Gefahr heraufbeſchwören, die wir eines guten Tages nicht verantworten können. Ich ſage noch einmal, daß bereits in den Zeitungen auf das Leben und Treiben einer Großſtadt hingewieſen worden iſt, und dieſen Vorwurf wollen wir uns in Charlottenburg nicht machen laſſen. Soweit ich orientiert bin, fin⸗ det zurzeit eine Umfrage nach der Richtung ſtatt, ob die zu Entlaſſenden anderweitig Unterkunft finden können oder ob ſie wirtſchaftlich ſo geſtellt ſind, daß 8al Entlaſſung nicht auf ſie einwirkt. Wenn das der Fall iſt, alſo in gerechter Form dieſe Entlaſſung er⸗ folgt, will ich mich damit begnügen. Aber, meine Damen und Herren, (Heiterkeit) — na, die Zeit wird vielleicht kommen, daß wir auch Damen hier haben, und dann werden wir uns freuen, wenn wir dieſe Damen auch als Kolleginnen be⸗ grüßen können , ich möchte den Magiſtrat bitten, dieſe Entlaſſungen nur in loyaler und gerechter Weiſe vorzunehmen. Die Damen und Herren laufen mir das Haus ein, ſie wollen geſchont werden, und aus dieſem Grunde ſah ich mich veranlaßt, bei dieſer Ge⸗ legenheit den Wunſch der Hilfsbedienſteten zur Sprache zu bringen. Ich bitte noch einmal darum, die Entlaſſungen ſo ſchonend wie möglich vorzu⸗ nehmen. Oberbürgermeiſter Dr Scholz: Meine Herren! Es iſt ganz felbſtverſtändlich, daß wir in dieſer Be⸗ ziehung ſo ſchonend wie möglich vorgehen. Der Appell an das Gerechtigkeitsgefühl des Magiſtrats ſoll auch heute, wie bisher ſchon immer, nicht verhallen. Ich kann dem Herrn Vorredner verſichern, daß wir nach jeder Richtung ganz genau prüfen werden, ob 54 Aber die Kehrſeite der Medaille anzuſehen. Herr Gebert ſelbſt hat ſchon darauf hin⸗ gewieſen, daß immerhin eine ganze Anzahl von Per⸗ ich bitte Sie, ſich mit mir ſonen hier beſchäftigt iſt, dic es nicht ſo notig haben wie andere, die dieſe Beſchäftigung dringend wün⸗ Insbeſondere wird natürlich durch die Be⸗ Krieges in einer ganzen Reihe von Verhältnis durchaus umgekehrt. Der Er⸗ Familie beiſpielsweiſe kehrt zurück, hier äti Die Stelle, die andere freigemacht aben. Ich ſehe an dem den, die vielleicht vor den Gerechtigkeit nicht err Kollege Gebert daß wir dadurch ein Heer von en, ſich auch als 121 Dezember 1918 Delegierter des Arbeiter⸗ und Soldatenrats noch mit dieſer Verfügung zu beſchäftigen, und ich hoffe, daß er ſelbſt anerkennen wird, daß dieſe Verfügung das trifft, was er ausgeführt hat. Ich kann nochmals verſichern, daß wir uns der Schwierigkeit der Aufgabe vollkommen bewußt ſind und dieſe Entlaſſungen nur dann vornehmen werden, wenn ſie notwendig ſind, und aus Gründen, die teilweiſe natürlich in dem Beſchäftigungsbedürfnis und auch in den Raumverhältniſſen des Rathauſes liegen. Denn wir können nicht nur deshalb, um Kräfte zu beſchäftigen, ungezählte Perſonen hier im Rathaus behalten, beſonders auch mit Rückſicht darauf, daß wir ſchon jetzt außerordentlich ſchwer mit unſeren Raumverhältniſſen auskommen. Und, meine Heren, daran können wir wieder ſehen, wie im Raume ſich hart die Sachen ſtoßen. (Heiterkeit,) Denn wenn wir hier nicht auskommen, ſind wir ge⸗ nötigt, Mietwohnungen in Anſpruch zu nehmen, und damit ſchaffen wir wieder einen Zuſtand auf dem Wohnungsmarkt, den wir alle nicht wünſchen können. (Sehr richtig!) Meine Herren, Sie ſehen, wie groß die Schwie⸗ rigkeiten ſind. Aber ich kann Sie nochmals verſichern, daß wir verſuchen werden, ſie mit aller Gerechtigkeit, deren wir fähig ſind, zu überwinden. (Bravo!) Stadtv. Meyer: Meine Herren! Ich begrüße die Erklärung des Herrn Oberbürgermeiſters. Ich entnehme daraus, daß der Magiſtrat die Geſichts⸗ punkte, die Herr Kollege Gebert in den Vordergrund geſtellt hat, in ihrer Bedeutung anerkennt. Auch meiner Anſicht nach dürfen Hilfskräfte nur dann ent⸗ laſſen werden, wenn feſtgeſtellt wird, daß die Ent⸗ laſſung nicht zu einer Notlage der davon Betroffenen führt. Auf das Vorhandenſein von Beſchäftigung und Raum kann es erſt in zweiter Reihe ankommen. Ich glaube aber, den Herrn Oberbürgermeiſter richtig da⸗ hin zu verſtehen, daß er dieſe Auffaſſung teilt. Zu der Vorlage ſelbſt möchte ich betonen, daß auch diejenigen, die den Antrag des Herrn Kollegen Bergmann unterſtützen, ſich voll bewußt ſind, daß das Weſen der Vorlage darin beruht, der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern und die Gemeinde zu befähigen, das auf dem ſchnellſten Wege zu tun. Wir haben andererſeits das Vertrauen, daß der Magiſtrat ſelbſt da, wo er durch weitgehende Vollmachten des Demobilmachungs⸗ kommiſſars ohne weiteres zu einem ganz ſelbſttäti⸗ gen Handeln ermächtigt iſt, nach Möglichkeit darauf bedacht ſein wird, das Geld für nützliche Zwecke aus⸗ zugeben, die wiederum den weiteren Kreiſen und namentlich den minderbemittelten Schichten zugute fommen. Wenn wir den Wunſch haben, daß die Depu⸗ tationen unter allen Umſtänden gehört werden, ſo ge⸗ ſchieht es deshalb, weil wir glauben, daß die Kennt⸗ niſſe und Erfahrungen, die in ihnen vereinigt ſind, hierbei eine wertvolle Unterſtützung bieten, weil die Mitglieder der Deputationen auch namentlich ver⸗ möge ihrer Beziehungen zu der Bürgerſchaft in der Lage ſein werden, dem Magiſtrat bei der Auffindung ſolcher nützlichen Zwecke behilflich zu ſein und unter Umſtänden ſeine Pläne zu verbeſſerrr Keinesfalls darin ſtimmen wir dem Herrn Oberbürgermeiſter bei — ſoll eine Verzögerung da, wo es auf Eile ankommt, eintreten. Aber eine Ver⸗