Mt Sitzung am 4. Stadto. Otto: Meine Herren! Ich habe eine Erklärung abzugeben, und zwar nicht, wie ich das bisher öfter tun durfte, im Namen meiner engeren Freunde, alſo namens der Liberalen Fraktion der Charlottenburger Stadtverordnetenverſammlung, ſon⸗ dern im Namen eines erheblich größeren Teils der Mitglieder dieſer Verſammlung. Ich möchte vor allem auch der Oeffentlichkeit gegenüber unter⸗ ſtreichen, daß mit dem heutigen Tage die drei Frak⸗ tionen der hieſigen Verſammlung, die nicht ſozial⸗ demokratiſch ſind, die Liberale Fraktion, die Neue Fraktion und die Vereinigte alte Fraktion, ſich zu einer einheitlichen Fraktion zuſammenaeſchloſſen haben, die den Namen Demokratiſche Frak⸗ tion der Charlottenburger Stadtver⸗ ordnetenverſammlung angenommen hat. Das iſt in der Weiſe geſchehen, daß ſich die beiden bisherigen kleinen Fraktionen der größeren Fraktion angeſchloſſen haben und nunmehr entſchloſſen ſind, auf dem Boden des Arbeitsprogramms dieſer Frak⸗ tion ihre künftige kommunalpolitiſche Tätiakeit ein⸗ zurichten. Wir hoffen, durch dieſen Zuſammenſchluß, meine Herren, dem von uns vertretenen Teile der Charlottenburger Bürgerſchaft zu beweiſen, daß wir in dieſer ernſten Zeit einen möglichſt einheit⸗ lichen Zuſammenſchluß gleichgeſinn⸗ ter Elemente für unbedinat notwen⸗ dig halten, und wir hoffen, daß dieſer Zuſammen⸗ ſchluß dann in der, vielleicht kurz bemeſſenen Spanne Zeit, die uns in dieſer Verſammlung noch zur Arbeit beſchieden iſt, dahin wirken wird, daß wir auch mög⸗ lichſt einheitlich arbeiten werden. Dieſer Zuſammenſchluß hat ſich nun dieſer Vor⸗ lage gegenüber einmütig auf den Boden geſtellt, ſie unverändert anzunehmen. Nachdem die Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Fraktion erheblich weiter⸗ gehende Abänderungsanträge zurückgeſtellt haben, teuerungszulage zu kommen. ſordnung der öffentlichen Sitzung erledigt. Dezember 1918 um die Auszahlung der einmaligen Krieasteuerungs⸗ zulagen nicht unnötig zu verlängern, haben ſie ſich auf einen Abänderungsantrag beſchränkt. den, wie wir eben gehört haben, der Herr Bürgermeiſter ſeiner⸗ ſeits im Magiſtrat befürworten will. Ich darf im Namen von 64 Mitgliedern dieſer Verſammlung — denn die neue Demokratiſche Fraktion umfaßt von den 78 Mitgliedern 64 — erklären, daß wir unter dieſen Umſtänden dieſem Abänderungsantrag auch zuſtimmen. Wir werden dadurch einer Ausſchußbera⸗ tung 4 und bei der Unſicherheit der heutigen Verhältniſſe liegt es, glaube ich, dringend im Inter⸗ eſſe der beteiligten Beamten und Hilfskräfte, ſobald wie möglich in den Beſitz der einmaligen Kriegs⸗ Wir können nicht wiſſen, was ſchon heute über acht Tage die öffent⸗ lichen Verhältniſſe für ein Geſicht zeigen. Das iſt für uns ein ſehr weſentlicher Grund, der Magiſtrats⸗ vorlage ſofort zuzuſtimmen, und wir hoffen, damit berechtigten wirtſchaftlichen Bedürfniſſen der beteilig⸗ ten Kreiſe entgegenzukommen und ihnen unſererſeits“ eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. (Bravol) (Unter Streichung des zweiten Abſatzes der Nr. 6 beſchließt die Verſammlung einſtimmig ent⸗ ſprechend dem auf Seite 217 der Vorlagen abgedruck⸗ ten Antrage des Magiſtrats.) Vorſteher Dr. Frentzel: Damit iſt 1 Tages⸗ ine ge⸗ heime Sitzung iſt nicht vorgeſehen. 222 Ich ſchließe die Situng. (Schluß 7 Uhr 16 Minuten.)