3 Sitzung am 8. Januar 1919 Vorgeſchlagen werden die Stadtv. Bollmann, Dr. Borchardt, Dr Feilchenfeld, Dr. Frentzel, Heiſe, Jachmann, Kantzenbach, Leupold, Meyer, Dr Stadt⸗ hagen, Straehler. — Die Herren ſind gewählt. 5) der Vorlage betr. Neuſchaffung von Beamtenſtellen 15 Mitglieder. Vorgeſchlagen werden die Stadtv. Bergmann, Bollmann, Dr Borchardt, Friedrich, Gebert, Heiden⸗ reich, Heiſe, Panſchow, Rieſenberg, Dr Rothholz, Scharnberg, Dr. Stadthagen, Straehler, Wagner, Zander. Ich erkläre die Herren für gewählt. Wir kommeen dann zu Punkt 4: Feſtſetzung der Sitzungstage für das I. Halbjahr 1919. Vorgeſchlagen werden der 22. Januar, 5., 26. Februar, 5., 12., 26. März, 16., 30. April, 14., 28. Mai, 18. und 25. Juni. — Widerſpruch erhebt ſich nicht; die Tage ſind genehmigt. Wir kommen dann zu Punkt 3: Vorlage betr. Nachbewilligung für die Elektrizitäts⸗ verwaltung. Druckſache 1. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage Des Magiſtrats, wie folgt: Folgende Anſätze der Ordentlichen Ver⸗ waltung des Sonderpl ans Nr. 4 — Elektri⸗ zitätswerk für 1918 werden verſtärkt, und zwar: a) Abſchnitt 1. Nr. 12 — Kaffee für die Betriebsarbeiter — um b) Abſchnitt 3 Nr. 6 — Aſchen⸗ 700 ℳ abfuhr um 15 500 „ c) Abſchnitt 6 Nr. 2 — Kohlen⸗ ſtifteverbrauch um 14000 , , Summe 30 200 %ℳ) Wir gehen über zn Punkt 6: Eahe betr. Erhöhung des Preiſes für elektriſche Energie. — Druckſache 2. Stadtv. Otto (zur Geſchäftsordnung). Ich würde vorſchlagen, die Punkte 6 und 7 der Tagesordnung gemeinſam zu behandeln. orſteher⸗Stellv. Dr. Gegen dieſen ſich kein Widerſpruch. Ich Kn 4080 Punkt 7 Die Preiſe für Gas und Elektrizität müſſen herauf⸗ geſetzt werden, weil der Preis für Kohle ganz außer⸗ ordentlich geſtiegen iſt, und der Preis für Kohle iſt ganz außerordentlich geſtiegen infolge der maßloſen und unverſtändigen Steigerung der Löhne, insbeſon⸗ fdere auf den Kohlengruben. — Wir wiſſen ja alle und haben es tagtäglich in den Zeitungen geleſen, wie ſehr durch dieſe Lohn⸗ politik der Bergarbeiter die ganze Volkswirtſchaft in Gefahr gebracht worden iſt, und zur Erhöhung der Löhne kommt ja nun leider, wie das ja in den Vor⸗ lagen auch zum Ausdruck kommt, ein ſtarkes Sinken der Arbeitsleiſtung, das ſich im Durchſchnitt auf etwa ⅝ desjenigen erſtreckt, was der Arbeiter vorher geleiſtet hat. Es iſt unter dieſen Umſtänden den Wer⸗ ken gar nichts anderes übrig geblieben, als die Fol⸗ gerung aus dem zu ziehen, was ſich draußen abge⸗ ſpielt hat, und Sie werden, wenn Sie die Begrün⸗ dung der Vorlagen leſen, überall wieder den Hinweis auf die Lohnerhöhung finden. Da ſcheint es uns nur richtig zu ſein, daß wir dieſen Zuſammenhang auch nach außen hin mit aller Deutlichkeit in die Erſcheinung treten laſſen. „ (Sehr richtig!) Wenn Laſſalle geſagt hat, daß die erſte Aufgabe eines Politikers ſei, „auszuſprechen, was iſt,“ ſo iſt es jedenfalls das Gegenteil einer weiſen Politik, Tat⸗ ſachen, die nicht zu leugnen ſind, und Zuſammen⸗ hänge, die ſich ergeben, durch finanzielle Künſteleien abzuſchwächen und vor dem Publikum zu verſchleiern. Die ganze Bevölkerung muß eben wiſſen, wie die Dinge zuſammenhängen. Die Arbeiterfrau, die jeden Monat von ihren kargen Wirtſchaftsgroſchen die er⸗ höhte Gasrechnung zu bezahlen ggt, muß ebenſowohl wie der kleine Ladenbeſitzer, der die erhöhten Koſten der Elektrizitätsrechnung zu begleichen hat, wiſſen, daß er ſich zu dieſen erhöhten Pflichten infolge der Lohnpolitik gewiſſer Kreiſe der Arbeiterſchaft ver⸗ ſtehen muß. 5 (Sehr richtig!)/ Es kann der Bevölkerung gar nicht klar und deutlich genug zum Bewußtſein gebracht werden, daß an dieſen natürlichen Zuſammenhängen nichts geändert wer⸗ den kann, und das iſt um ſo notwendiger, weil es ſich ja hier bei unſerem Elektrizitäts⸗ und unſerem Gaswerk um ſozialiſierte oder wenigſtens doch kom⸗ munaliſierte Betriebe handelt. Auch dieſe ſind ſelbſt⸗ verſtändlich genau denſelben Geſetzen des Wirtſchafts⸗ unterworfen wie die privatwirtſchaftlichen Be⸗ triebe (Se ehr richtig!) DWir tönnen es deshalb der Bevölkerung nicht erſparen, daß ſie die Folgen dieſer unverſtändigen Lohnpolitik zu tragen hat, und wir glauben, daß es ine nur zu einer Beſſerung führen kann, wenn das mög⸗ lichſt allgemein von jedem erkannt und gefühlt wird. Jede Heilung beginnt mit der richtigen Diagnoſe. ben wir gi e der Hoffnung hin, daß, wenn die is d 0 . ..4 überall klar