16 ſpektor im Hauptamte. Nach mei. em Dafürhalten muß aber in jeder amtlichen Organ ſation der vor⸗ nehmſte Träger des Amtes im Haup umte angeſtellt ſein, während ihm Gehilfen kommiſſar ſch beigegeben werden können. Alſo auch von dieſem Geſichtspunkt aus müßte der Direktor bewilligt werden und nicht der Inſpektor. Berichterſtatter Stadtv. Dr Stadthae n (Schluß⸗ wort): Meine Herren! Der Antrag Wacter iſt auch im A sſchuſſe geſtellt worden. Man hat agegen ein⸗ gewan t, daß es bei einem derartige techniſchen Unternehmen viel wichtiger ſei, eine vol Infpektor⸗ kraft zu haben als einen Direktor. Sollt ſich der In⸗ ſpektor währen, ſo iſt der Magiſtrat mmer in der Lage, ihi. den Titel Direktor nach Jahren, oder wann er 1 il, zu geben, wie das a anderen Ver⸗ waltungen a. 9 der Fall gewe iſt. Wenn der err Bür⸗ aeiſter einen Vergleich mit den heutigen voynen zieht, ſo möchte ich doch davor dringend warnen; denn dann muß er dieſen Vergleich bei allen Beamten ziehen. Der Vergleich hinkt vollkommen. Darüber ſind wir uns klar — das ſage ich ganz offen —, daß alle Beamtengehälter gelegentlich erhöht werden müſſen; es geht unmög⸗ lich an, daß ſie ſo bleiben, wie ſie jetzt ſind. Aber wir können nicht einem Beamten, der jetzt angenom⸗ men werden ſoll, deswegen eine höhere Stelle geben, weil wir den Vergleich mit den Arbeiterlöhnen ziehen müſſen. 4— Ich bitte Sie alſo, dem Antrage des Ausſchuſſes beizuſtimmen und den verleſenen Ausſchußantrag an⸗ zunehmen. (Die Verſammlung beſchließt entſprechend dem Antrage Wagner, wie folgt: Der Neuſchaffung folgender Beamtenſtellen: a) eines Direktors der Müllabfuhr Klaſſe F II e, b) eines Verwalters des Müllabladeplatzes Klaſſe F III b des Normalbeſodungsplans vom 1. Januar 1919 ab wird zugeſtimmt. Der für das Rechnungsſahr 1918 erforderliche Betrag iſt aus laufenden Mitteln zu ent⸗ nehmen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Borchardt: 0 weitergehen, möchte ich zur Information derjenigen Herren, die dem Ausſchuſſe für Beratung der Vor⸗ lage über die Erhöhung der Gaspreiſe angehören, mit⸗ teilen, daß dieſer Ausſchuß am nächſten Montag um 6 Uhr zuſammentreten ſoll. 2 Wir kommen nun zu der eingangs der Sitzung mitgeteilten 7 2 * Anfrage der Stadtv. Erdmannsdörfer und Gen. betr. Abhilfe von Mißſtänden bei den Wahlen. 12 Inageſteller Stadtv. Erdmannsdörffer: Meine Tren völkerung zu den Wahlurnen, um das Wahlrecht zur deutſchen Nationalverſammlung auszuüben. Ausübung dieſes Rechtes ſtellten ſich aber hie Charlottenburg vielfach erhebliche Hin d niſſe in den Weg. Es ergab ſich, daß eine gr Anzahl der Lokale ungenügend groß war, ſo da Stauung der Wählerſchaft ſtattfand, vielfach auf die Straße hinaus. Ferner ſtellte ſich heraus Bevor wir Sitzung am 22. Januar 1910 die Stimmbezirke viel zu groß waren, ſo daß es ſehr ſchwierig war, bei der unendlichen Fülle der Wähler zur rechten Zeit, nämlich bis abends um 8 Uhr, mit der Abfertigung der Wählermaſſen fertig zu werden. Weiter ergaben ſich auch noch Mängel in der Auf⸗ ſtellung der Liſte, namentlich dadurch, daß das Al⸗ phabet nicht richtig innegehalten war und daß die Nachträge — wofür freilich der Magiſtrat nichts kann — einen ungeheuren Umfang angenommen hatten. Alles dies hatte ſehr viele Mißſtände zur Folge, die zu begreiflichem Unwillen der Bevölkerung führten. (Zuſtimmung.) Insbeſondere ſtellten ſich dieſe Mißſtände in dem Wahllokal March ſt r. N r. 23 heraus, wo ich die Ehre und das etwas zweifelhafte Vergnügen hatte, Wahlvorſteher zu ſein. Dort wurde all das, was ich eben geſchildert hatte, durch den Umſtand noch er⸗ heblich erſchwert, daß die Inſaſſen von nicht weniger als drei großen Reſervelazaretten mitwählen mußten. Die ungeheuer große Zahl der Wähler von 2500 Per⸗ ſonen konnte nicht abgefertigt werden, weil fortwäh⸗ rend in das Wahllokal durch einen Nebeneingang Tragbahren mit kranken Soldaten hereingebracht wur⸗ den und außerdem Hunderte von Soldaten auf Krücken hereinkamen; und gerade bei der Abfertigung dieſer Soldaten ſtellte ſich heraus, daß ſie ſehr 42 . an Am vergangenen Sonntag ſtrömte die Be⸗ üben