züge und die dazu gehörigen Nachträge, die ganz hinten in der Liſte ſtehen, zu einer eigenen Liſte zu⸗] ſammengeſtellt werden und daß für dieſe neue Liſte auch ein neues Lokal, ſei es in einem neuen Hauſe, ſei es im ſelben Hauſe, dazugenommen wird. Zwei⸗ tens — das iſt beſonders wichtig — müſſen die Soldaten aus den Wählerliſten her⸗ ausgenommen und es müſſen für dieſe Solda⸗ ten eigene Bezirke in den Lazaretten eingerichtet wer⸗ den. Das empfiehlt ſich auch ſchon mit Rückſicht auf dieſe armen Leute; für ſie iſt es keine Kleinigkeit, nach dem unter Umſtänden ziemlich weit entfernten Lokal hingetragen zu werden oder hinzuhumpeln und dann doch immerhin eine geraume Zeit warten zu müſſen, bis ſie zur Abfertigung durch den Wahlvor⸗ ſteher gelangen. Es iſt durchaus wünſchenswert, daß die Soldaten in ihrem eigenen Lazarett Gelegenheit, zu wählen, erhalten, daß alſo eigene Wahlbezirke in den Reſervelazaretten geſchaffen werden. Die Preſſe hat ja vielfach von dieſen Vorgängen Notiz genom⸗ men, und ſie hat insbeſondere von dem erſchütternden Eindruck geſprochen, den die Anſammlung von Hun⸗ derten von kranken und zerſchoſſenen Soldaten vor dem Wahllokal in der Marchſtraße gemacht hat. Ich glaube, es iſt wünſchenswert, daß ſich dieſer Eindruck nicht wiederholt, ſondern daß die Soldaten die Mög⸗ lichkeit haben, in ganz bequemer Weiſe in ihren eigenen Räumen zu wählen. (Zuſtimmung.) 3 Ich darf annehmen, meine Herren, daß der Ma⸗ giſtrat ſelbſt ſchon Maßnahmen erwogen hat, um dieſe Mißſtände, die ſich ergeben haben, zur Abſtellung zu bringen. Aber es iſt norwendig, daß ſolche Dinge auch hier in der Verſammlung zur Sprache gebracht werden; es iſt notwendig, daß das Publikum über dieſen Punkt beruhigt und daß ver⸗ hindert wird, daß derartige Mißſtände die Wähler abſchrecken, ſo daß ſie bei der Preußenwahl am nächſten Sonntag gar nicht zur Wahl kommen. Mir iſt vielfach von Wählern und namentlich von Wähle⸗ rinnen geradezu angedroht worden, daß ſie am 26. Januar wegen dieſer Mißſtände nicht wieder zur Wahlurne ſchreiten würden. Ich glaube, es liegt i m öffentlichen Intereſſe, daß das verhindert wird und daß möglichſt jeder Wähler, der das Wahl⸗ recht hat, auch von dieſem Rechte Gebrauch machen kann. Das Wahlrecht iſt uns gegeben. Das Wahlrecht bedingt auch das Recht auf diephyſiſche Er⸗ möglichung ſeiner Ausführun g. Ich glaube, daß der Magiſtrat die Aufgabe hat und auch kereits die nötigen Schritte unternommen haben wird, um dieſem Rechte auf Ausübung des Wahlrechts Ge⸗ nüge zu tun. Ich ſchließe in der Hoffnung, daß am 6. Jannar das Wahlrecht von allen Wählern in ihe und auch verhälmismäßtg ſchnenl ausgeübt Lnicht nachzuweiſen Schwierigkeiten wir fernden Tätig⸗ 17 zirke zu ſuchen iſt. (Zuruf: Doch! — Ich werde Ihnen das durch Zahlen widerlegen. Die Wahlordnung ſieht vor, daß ein Stimm⸗ bezirk durchſchnittlich 2500 Einwohner umfaßt. In Charlottenburg umfaßte ein Stimmbezirk Durch⸗ ſchnittlich nur 2100 Einwohner. Wir ſind alſo er⸗ heblich unter dem in der Wahlordnung vorgeſchriebe⸗ nen Durchſchnitt geblieben. Der Durchſchnitt der Wähler im Stimmbezirk betrug 1500. Der Andrang iſt zum allergrößten Teil dadurch entſtanden⸗ Daß die Wähler, veranlaßt durch Zeitungsnachrichten, über⸗ wiegend in den Morgen⸗ und Vormittagsſtunden zur Wahl erſchienen. Ich habe feſtgeſtellt, daß von den Wählern und Wählerinnen, die zur Wahlurne ge⸗ gangen ſind, ungefähr 70 % bis 1 Uhr erſchienen waren. Meine Herren, wenn ein Wahlbezirk nur 800 Wähler umfaßt, und von dieſen 800 erſcheinen 600 zwiſchen 9 und 11 Uhr vormittags, dann haben wir auch einen übermäßig großen Andrang. Ich gebe zu, in einem Falle iſt der Wahlbezirk übermäßig groß geweſen, nämlich im Wahlbezirk 23, Kaiſer⸗ damm 114; infolge eines Verſehens iſt die angeord⸗ nete Trennung dort nicht vorgenommen worden. In allen anderen Wahlbezirken, über die Beſchwerde er⸗ hoben iſt, betrug die Zahl der Wähler weit unter dem Durchſchnitt, 1150, 1137, 1245 uſw. Alſo die Ur⸗ ſachen müſſen anderwärts zu ſuchen ſein. Ich komme nun auf den Wahlbezirk zu ſprechen, den Herr Erdmannsdörffer angezogen hat, deſſen Wahllokal in der Marchſtraße 23 liegt. Die Miß⸗ ſtände ſind dort hervorgerufen durch die Beteiligung der Verwundeten aus drei großen Lazaretten. Dieſen Mißſtänden wird dadurch abgeholfen werden, daß für die drei Lazarette ein beſonderes Wahllokal in einem der Lazarette eingerichtet wird. Im übrigen kann ich erklären, daß die Wünſche, die Herr Stadt⸗ verordneter Erdmannsdörffer geäußert hat, bereits alle erfüllt ſind. Es iſt eine Teilung der großen Wahlbezirke eingetreten, wir haben 26 neue Wahl⸗ lokale gebildet. Meine Herren, ich muß auch auf die Schwierigkeiten hinweiſen, die wir bei der Auswahl „] der Wahllokale gehabt haben. Es iſt ein Mißſtand, den die Sonntagswahl mit ſich gebracht hat, ſo viele hat⸗] Vorteile ſie auf der andern Seite hat, daß wir in der Auswahl der Lokale außerordentlich beſchränkt ſind. Der Sonntag iſt für die meiſten Lokalinhaber der hauptſächlichſte Verdienſttag, und es iſt vielen Lokal⸗ n, inhabern zweifelbaft, ob ſie einen größeren Verdienſt ml dadurch haben, daß in ihrem Lokal Wahlen ſtatt⸗