21 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten-Verſammlung in der öffentlichen Sitzung am 5. März 1919 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben vom Magiſtrat. Seite . 32, 35, 37 Tagesordnung: Geſchäftliche Mitteilungen Feſtſetzung einer Geſchäftsordnung 32 Wahl der Mitglieder des Vorſtandes der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung G 33 Wahl des Schriftführers 34 Wahl der Mitglieder des Wahlausſchuſſes 35 Antrag der Stadtv. Dr. Hertz und Gen. betr. Ueberlaſſung von Schulaulen. 36 Feſtſetzung der Sitzungstage 37 1 — Rednerliſt e Seite Dr. Borchardt — 2 . 2 233 Gebert 34, 35 Dr. Hertz 32, 34 Jaſtrow 32 Dr. Löwenſtein .. Dr. Scholz 31, 23, 36, 37 35 Dr. Stadthagen Beginn der Sitzung 6 Uhr 13 Minuten. ODberbürgermeiſter Dr Scholz (vom Maaiſtrats⸗ — 10 aus): Darf ich bitten, meine Herrſchaften, Platz zu nehmen. — Meine ſehr verehrten Frauen und Mamner — Ich hoffe, daß dieſe Anrede Ihnen ebenſo wie mir zweckmäßiger erſcheint als das halb e meine e und Herren! — begrüße ,„ herili ſt und i zukunftsfreudig, ier in an Air 83 alle eine anderen Herrſchaften bilden neues Blut in den alten Adern unſerer ſtädtiſchen Vertretung. Aber ich darf die Hoffnung ausſprechen, daß aus der alten Stadt⸗ verordnetenverſammlung die alten, guten Traditi⸗ onen mit in die neue Zeit hinübergenommen werden, die guten, alten Traditionen, die ſich in dem Fleiß, der Sachkenntnis der Mitglieder und der Sachlich⸗ keit der Verhandlungen wiedergeſpiegelt haben und die das Wort immer wahr gemacht haben, daß der Stadtverordnete nicht Vertreter einzelner Klaſſen und Intereſſen ſein ſoll, ſondern ſtets Vertreter des Wohles der geſamten Bürgerſchaft. Im übrigen kennzeichnen, abgeſehen vielleicht von dem auch neuen und auch ſehr erfreulichen Um⸗ ſtand, daß wir einen aktiven Miniſterpräſidenten in unſerer Verſammlung begrüßen können, weſentlich zwei Umſtände den Unterſchied zwiſchen der früheren und der jetzigen Verſammlung. Der eine und wich⸗ tigſte Unterſchied iſt der, daß die neue Verſammlung auf Grund des freieſten Wahlrechts, das die Welt kennt, gewählt iſt. Damit wird künftig ein Ein⸗ wand von vornherein beſeitigt werden, der nicht ganz mit Unrecht von der Bürgerſchaft früher erhoben werden konnte, daß nämlich weite Kreiſe der Bevöl⸗ kerung ihre Vertretung im Stadtparlament nicht fänden. In Zukunft werden die Beſchlüſſe dieſer Verſammlung getragen ſein und getragen ſein müſſen von dem Vertrauen der geſamten Be⸗ völkerung, und das iſt eine unendlich wichtige Feſtſtellung. Der zweite Unterſchied, der ſogar etwas augen⸗ fälliger in die Erſcheinung tritt, iſt die Tei il 1⸗ nahme der Frau an unſeren Beratungen. Sie werden es verſtehen, daß gerade ich mit beſonderer Freude dieſe Beteiligung der Frau begrüße, wenn ich daran erinnern darf, daß ich es war, der ſeinerzeit im Herrenhauſe als erſter eine aktive und ſtimmbe⸗ rechtigte Beteiligung der Frau in den ſtädtiſchen De⸗ pututionen durch einen Initiativantrag gefordert hat. Ich habe wohl früher das Verhältnis des Ma⸗ ie aſ zu der eee ab