4 34 Gründen der verſchiedenen Weltauffaſſung, nicht aber auf Gründen irgendwelcher perſönlichen Auf⸗ faſſungen ruht. Wir müſſen in dem ſachlichen Geg⸗ ner auch zu jeder Zeit den perſönlichen Ehrenmann anerkennen und ehren. Wenn Sie das tun, verehrte Anweſende, dann werden Sie den ſachlichen und gegenſätzlichen Aus⸗ einanderſetzungen hier oft eine verbitternde Schärfe nehmen. Dann aber werden Sie auch mir, der ich das Amt des Vorſtehers nicht als der Erwählte einer Gruppe führen will und führen muß, ſondern der ich mich als Vorſteher der ganzen Verſammlung fühlen muß, die Führung des Amtes weſentlich erleichtern, und um dieſe Unterſtützung Ihrerſeits bitte ich Sie. (Bravo!) Wir kommen jetzt zur Wahl der beiden Vorſteher⸗Stellver⸗ treter. Nach dem Antrag, der vorhin angenommen worden iſt, müſſen dieſe beiden Vorſteher⸗Stellvertreter in einem Wahlgang gewählt werden. Ich bitte Sie alſo, auf einen Zettel zwei Namen zu ſchreiben, die ich dann einſammeln laſſen werde. (Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Es ſind 75 Stimmzettel abgegeben worden, dar⸗ unter 14 weiße, alſo ungültige. Es bleiben 61 gültige Stimmzettel übrig, die ſämtlich die beiden Namen Dr Frentzel und Marzahn tragen. Die beiden Herren wären damit gewählt. Ich frage Herrn Br. Frentzel, ob er die Wahl annimmt. (Stadtv. Dr Frentzel: Ich nehme die Wahl an!) Ich frage auch Herrn Marzahn, ob er die Wahl an⸗ nimmt. Stadtv. Marzahn: Ich nehme die Wahl an!) Wir kommen dann zur Wahl der 4 Beiſitzer. Stadtv. Gebert: Verehrte Anweſende! Wir möchten hier bei dieſer Wahl vorſchlagen, ſie durch Zuruf vorzunehmen, und ich möchte Ihnen auch gleichzeitig die Namen der Betreffenden bekanntaeben, die wir Ihnen vorſchlagen, und zwar Herrn Dr Brir, Frau Nemitz, Herrn Panſchow und Herrn Wilk. Vorſteher Dr. Borchardt: Da ich andere Namen nicht mehr höre und gegen die Wahl durch Zuruf Widerſpruch nicht erhoben iſt, erkläre ich die 2. nannten Perſonen für gewählt. 2 (Die Gewählten erklären die amahme der Waht) 2.2 Wahl des Schriftführers vorzunehmen. Sitzung am 5. März 1919 nichts zu tun hat. der , Teht e, aber die ſt⸗ % WWir hätten nunmehr noch, indem wir zum 4 )ö ten Punkt der Tagesordnung übergehen, die Stadtv. Gebert: Ich möchte hier die Wahl durch Zuruf vorzunehmen, und ſchlage Ihnen vor, Herrn Bureauvorſteher Brandt zum Schriftführer der Verſammlung zu wählen. Vorſteher Dr Borchardt: Ich frage, ob ſich gegen die Wahl durch Zuruf Widerſpruch erhebt. — Das iſt nicht der Fall. Auch gegen den Vorſchlag ſelbſt wird Einſpruch nicht erhoben. Ich erkläre ſo⸗ mit Herrn Brandt als zum e der Ver⸗ ſammlung gewählt. Stadtv. Dr Hertz: Meine Frennbe haben bei der Wahl des Vorſtehers und der beiden Stellvertre⸗ ter weiße Stimmzettel abgegeben. Sie halten es für nötig, dieſen Schritt kurz zu begründen. Er ent⸗ hält kein perſönliches Mißtrauensvotum gegen die vorgeſchlagenen Herren, ſondern er entſpringt unſerer allgemeinen Ueberzeugung; er dankt lediglich ſach⸗ lichen Gründen ſeine Rechtfertigung. Wir können insbeſondere für Herrn Dr Borchardt unſere Stimme nicht abgeben, weil das Verhalten, die grundſätzliche Stellung ſeiner Fraktion uns daran hindert. Ins⸗ beſondere iſt es die Tatſache, daß die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion in ihrer Sitzung am Montag ver⸗ urteilende Stellung zu dem gegenwärtigen politiſchen Streik genommen hat, die uns zu unſerer Hand⸗ lungsweiſe beſtimmt. Dieſe Proklamation fordert die Arbeiter auf, ſich dem Streikbeſchluß ihrer recht⸗ mäßig gewählten Vertreter nicht zu fügen. 2 (Zuruf: Das iſt nicht wahr! — Lebhafte Rufe: Zur Geſchäftsordnung!) Vorſteher Dr. Borchardt (umterbrechend). Herr Kollege, ich möchte Ihnen möglichſt weitgehende Wortfreiheit geſtatten; ich kann aber nicht zugeben, daß Sie im Rahmen der Begründung Ihrer Stel⸗ lungnahme zur Wahl hier nach vollzogener Wahl eine Debatte entfeſſeln, die mit dieſem Gegenſtande Ich bitte alſo, daß Sie ſich im Rahmen dieſer Erklärung etwas Beſchränkung auf⸗ — erlegen, um nicht eine politiſche Debatte, die gar nicht zu dieſem Punkte gehört, zu Gfeſſen. (Sehr ichtig1) Stadtv. Dr. Hert (fortfahrend): Eine valche Debatte liegt uns fern. Dieſe Aale vor (Rufe: e e Wer.