74 nehmen müſſen, da mit der Rückkehr eines aroßen Teils unſeres Perſonals aus dem Felde, trotz ern⸗ ſteſter Einſchränkungsverſuche, Verwaltungsräume in vermehrtem Umfange gebraucht worden ſind. Auf die Weiſe ſind an ſogenannten Notwohnungen im ganzen 82 mit 197 Räumen geſchaffen, die allerdings zum Teil auch ſchon bezogen ſind. Weitere 87 mit 223 Räumen ſind noch zu erwarten, zum Teil zum 1. April, zum Teil bald nachher. Das ſind zuſammen 169 Wohnungen mit 420 Räumen. Da dieſe Maßregel aber nicht ausreicht, ſo haben wir ſogenannte Behelfswohnu)ngen zu ſchaffen uns bemüht. Wir haben zunächſt ſchon im Oktober uns zu einem Bautyp entſchloſſen, den ich als halbmaſſiven Bau bezeichnen darf. Es ſind das barackenartige Gebäude, die vorausſichtlich eine längere Lebensdauer haben und recht behagliche Wohnungen bieten werden. Derartige Bauten ſind in Angriff genommen an der Sömmeringſtraße 72 Wohnungen mit 144 Räumen, an der Mollwitz⸗ ſtraße 56 Wohnungen mit 112 Räumen — im all⸗ gemeinen Wohnungen von Stube und Küche oder 2 Stuben und Küche —, zuſammen 128 Wohnun⸗ gen mit 256 Räumen. Dieſe 128 Wohnungen ſollten nach den abgeſchloſſenen Verträgen im Fe⸗ bruar fertig werden; ſie hätten alſo zum 1. April zur Befriedigung des Wohnungsbedürfniſſes zur Verfügung geſtanden. Leider iſt es aus einer Reihe von Gründen, die ja allgemein bekannt ſind — Transportſchwierigkeiten, Arbeitseinſtellungen —, nicht möglich geweſen, dieſe Wohnungen rechtzeitig fertigzuſtellen. Sie werden zum 1. April aller Vor⸗ ausſicht nach nicht fertig werden, ſondern erſt im Vierteljahr zwiſchen 1. April und 1. Juli. Hier⸗ durch ſind die Schwierigkeiten geſteigert. Infolge⸗ deſſen haben wir uns, ſobald dies bekannt wurde, nach weiteren behelfsmäßigen Wohnungsgelegen⸗ heiten umgeſehen, und wir haben beſchloſſen, in Leichtbaracken, die wir zum größten Teil von der Militärverwaltung, teilweiſe von anderen Eigen⸗ tümern erworben haben, 58 Wohnungen mit 166 Päumen einzurichten. Wenn es Sie im einzelnen intereſſiert, ſo ſind Barackenbauten an der Ilſen⸗ burger Straße, an der Niebuhrſtraße, auf dem alten Grundſtück der Kloſterbrauerei, auf dem Bauplatz am Landgericht und an der Spielhagenſtraße in Ausſicht genommen. Ferner haben wir zwei fertige transportable Holzhäuſer auf der Ausſtellung für ſparſame Bauweiſe erwerben können, jedes mit zwei Wohnungen. Auf dieſe Weiſe werden wir zum 1. April oder in der Zeit nach dem 1. April — die genauen Fer⸗ tigſtellungstermine laſſen ſich beim beſten Willen nicht angeben — weitere 190 Wohnungen mit 443 Räumen erhalten. Das macht an Not⸗ und Be⸗ helfswohnungen zuſammen 359 Wohnungen mit 8§53 Räumen. Das ſind alles Maßnahmen zur ſchleunigſten Befriedigung des Wohnungsbedarfs. Die Stadt Charlottenburg hat aber nicht unterlaſſen, auch weitere Wohnungsbauten in die Wege zu leiten, maſſive Bauten, ſowohl im Hoch⸗ bau wie im Flachbau. Ich glaube aber auf dieſe Pläne heute nicht weiter eingehen zu ſollen, weil es ja vollſtändig ausgeſchloſſen iſt, daß dieſe Bauten ſo rechtzeitig fertig werden können, daß ſie irgend⸗ wie fük den bevorſtehenden Umzugstermin von un⸗] f Bedeutung] mittelbarer oder auch nur mittelbarer ſein können. (Zuruf: Wann werden ſie fertig?) Sitzung am 12. März 1010 ſich möglichſt breit machen. — Das läßt ſich abſolut nicht vorausſehen. Es fehlt an Ziegeln für dieſe Bauten, es fehlt an Kohle, es fehlt an Zement, es fehlt an allem. Dieſe Maſſivbauten ſind noch gar nicht in Angriff genom⸗ men; ſie werden im weſentlichen vom Wohnungs⸗ verbande Groß⸗Berlin finanziert. Die Anträge liegen dort und werden dort mit anderen Anträgen aus Groß⸗Berlin genehmigt. Noch kein einziger dieſer Bauten, die mit dieſen ſtaatlichen Ueber⸗ teuerungszuſchüſſen in Berlin finanziert werden ſollen, hat bisher in Angriff genommen werden können, weil es an den notwendigſten Matrialien fehlt. Es wäre vermeſſen, heute irgendeinen Fertig⸗ ſtellungstermin für dieſe Bauten fixieren zu wollen. Sie ſcheiden alſo für die Befriedigung der akuten Wohnungsnot vollkommen aus. Dagegen haben wir weiter vorhandene Wohn⸗ räume uns nutzbar zu machen verſucht, zunächſt durch Einwirkung auf die Kriegsgeſel⸗ ſſchaft e n. Es iſt ja hier bei früherer Gelegen⸗ heit mitgeteilt worden, daß Kriegswirtſchaftsſtellen und militäriſche Verwaltungsſtellen letztere übrigens in der Hauptſache — in Charlottenburg etwa 3000 Wohnräume im Laufe des Krieges in Anſpruch genommen haben. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wir haben nun mit allen uns zur Verfügung ſtehenden Mitteln auf eine Einſchränkung dieſes Raumbedarfs der Kriegsgeſellſchaften hingewirkt, und es iſt uns gelungen, bisher von dieſen 3000 Räumen rund 750, alſo den vierten Teil, freizu⸗ bekommen. Das iſt ein recht achtbarer Erfolg. Wir ſind natürlich beſtrebt und haben uns noch neueſtens in einer ſehr energiſchen Vorſtellung deswegen an das Kriegsminiſterium gewandt, daß uns noch weitere Räume möglichſt bis zum 1. April zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Ich habe keinen Grund, an dem guten Willen der beteiligten Stellen zu zwei⸗ feln. Die von uns angeſtellten Beobachtungen haben im allgemeinen auch nicht die Vermutung, die hier ausgeſprochen worden iſt, beſtätigt, daß dieſe Ver⸗ waltungsſtellen, die dort die Räume im Beſitz haben, Unſere Ermittlungen haben das, wie geſagt, nicht beſtätigt, ſondern min⸗ deſtens bei einem großen Teil der beteiligten Stellen die Bereitwilligkeit gezeiat, uns ſo ſchnell und ſo viel wie möglich Räume zur Verfügung zu ſtellen. Wie