80 19 000 ℳ eingeſetzt. Im vorigen Jahre betrugen ſie 13 500 ℳ und 19 200 ℳ. Beim Familienobdach iſt alſo ungefähr derſelbe Betrag in Anrechnung ge⸗ bracht, bei der Desinfektionsanſtalt ein um 2600 % höherer Betrag; das iſt ungefähr eine Steigerung um 19%, die ſich vielleicht daraus ergeben könnte, daß die Dampfabgabe bei der Desinfektion höher ſein wird, weil mehr zu desinfizieren iſt. Dem ſteht nun die be⸗ deutende Steigerung an Heizmaterial entgegen, wie wir eben auch durch den Herrn Berichterſtatter gehört haben. Unter Ausgabe, Abſchnitt 3, Betrieb, Nr. 13, Maſchinenbetrieb, iſt der Feuerungsmittelbedarf um 169 000 ℳ erhöht, das ſind 71%. Die geſamte Er⸗ höhung der Löhne für ſämtliche Arbeiter iſt von 170 000 auf 343 000 ℳ gegangen; das iſt eine Stei⸗ gerung von 102%. Für die Herſtellung des Dampfes kommt alſo ene ganz weſentliche Steigerung in Frage. Ich möchte gern Auskunft darüber haben, ob das in der Einnahme nicht berückſichtigt werden kann. Wir müſſen die Maſchinenarbeiter doch als eine höher⸗ wertige Arbeiterklaſſe betrachten, ſo daß bei ihnen die Erhöhung an Löhnen und Zulagen nicht nur 102%, ſondern erheblich mehr ausmachen wird. Ich ſchätze, daß ſich die Herſtellung des Dampfes , auf 75% im kommenden Jahre erhöhen wird, ſo daß die Einnahme für die Dampfabgabe bei Poſition 3 eine Steigerung um 12 000 % und bei Poſition 4 eine ſolche um 14 000 ℳ, zuſammen 26 000 ℳ, erfahren Gürfte. Außerdem hätte ich noch gern eine Frage beant⸗ wortet. Mir fällt in Abſchnitt 3 der Ausgabe, Nr. 2, auf, daß das Gehalt für den Maſchinenmeiſter Henſchel bei einem Dienſtalter vom 1. April 1888 mit 4250 %ℳ angegeben iſt, während das Gehalt des weſentlich jüngeren Maſchinenmeiſters Horche, der im Dienſtalter 15 Jahre jünger iſt, 4350 ℳ beträgt. Das ſind 100 ℳ mehr. (Zuruf: Das iſt doch Ausſchußſache!) Stadtbaurat Bredtſchneider: Die Einnahmen für Lieferung von Dampf an die Desinfektionsanſtalt und an das Familienobdach in Abſchnitt 3 Nr. 3 und 4 ſind nach dem vorausſichtlichen Bedarf berechnet, der im Jahre 1919 ſtattfinden wird. Wie hoch der Be⸗ darf in Wirklichkeit ſein wird, kann man nicht vor⸗ ausſehen. Im laufenden Jahre, alſo 1918, war, wie feſtgeſtellt iſt, der Bedarf erheblich geringer, als er im Etat für 1918 veranſchlagt worden war; die Einnahme wird alſo im Jahre 1918 gegenüber dem Voranſchlag verhältnismäßig weniger ergeben, wäh⸗ rend im Jahre 1919 nach den bisherigen Annahmen nicht mehr, als im Etatentwurf vorgeſehen, zu er⸗ warten ſein wird. Was den Maſchinenmeiſter Henſchel betrifft, ſo iſt es richtig: er hat das höhere Dienſtalter: aber ihm wird von ſeinem Gehalt die Miete für die Dienſtwohnung abgezogen. Wenn man das hinzu⸗ rechnet, ſtellt ſich heraus, daß Henſchel ein ent⸗ ſprechend höheres Gehalt hat als der Aete Ma⸗ worden ſchinenmeiſter. (Die Verſammluna ſtellt Sondermlan Nr. 1 — Kanaliſation — in Ausgabe und Einnahme nach dem Voranſchlage des Maaiſtrats mit der vom Bericht⸗ erſtatter voraetragenen Aenderuna feſt und beſchließt außerdem noch mit aroßer Mehrheit in beſonderer Abſtimmuna die Feſtſetzung der Kanaliſationsgebühr auf 1,55% des Gebäudenutzungswertes.) zu dem Sitzung am 19. März 1919 meſr Stand, ſondern daß die Alle Bericht über den Sonderhaushalts⸗ plan N r. 9 „Müllbeſeitigung“. Berichterſtatter Stadtv. Panſchow: Der Sonder⸗ plan 9 hat im Ausſchuß eine eingehende Beſprechung erfahren. Ein Teil der Ausſchußmitglieder war der Meinung, daß die Steigerung der Müllgebühr um das Doppelte eine ſo immenſe Belaſtung des Haus⸗ beſitzes darſtelle, daß es gar nicht möglich ſei, ſie dem Hausbeſitz aufzuhalſen. Die Majorität des Aus⸗ ſchuſſes hat ſich aber nach eingehendem Für und Wider auf den Standpunkt geſtellt, daß es nach Lage der Sache gar nicht anders möglich ſei, als dieſe Un⸗ koſten dem Hausbefitz zu belaſſen. Ich habe deshalb namens des Ausſchuſſes den Antrag zu ſtellen, dem Sonderplan Nr. 9 nach den Vorſchlägen des Magi⸗ ſtrats zuzuſtimmen. Stadtv. Dr. Liepmann: Meine Damen und Herren! Das Unwetter, das die Schloſſen und Hagelſchauer der neuen Steuern und ihre ungeheure Belaſtung auf uns herunterpraſſeln laſſen wird, iſt ſchon im Anzug. Ob es ſich zunächſt über Weimar oder über unſere Stadt für uns entladen wird, wird von dem aleichen Effekt für uns ſein. Wir ſehen ſchon das widrige Gewölk jedenfalls in Geſtalt dieſer Vorlage und der eben behandelten, die Kanaliſation betreffenden, nahen, — eine Folge des unglücklichen Ausganges des Krieges und der Revolution, dieſer traurigen Ereianiſſe, die wohl die weniaſten in Rech⸗ nung geſtellt haben. Das bedeutet doch, wenn wir den Etat nach der Vorlage beſchließen, daß wir die bisherige Gebühr um das Doppelte erhöhen. Dieſe Erhöhung wirkt beſonders überraſchend und drückend, weil ſie eine Bürgerklaſſe trifft, den Hausbeſitz, der ſchon bisher unter den Nöten der Zeit ſtark zu leiden hatte. (Zurufe bei den Sozialdemokraten.) — Der Krieg, beſonders die erſten Krieasjahre, haben dieſen Stand hart betroffen, meine Herren! — Die Erhöhung wirkt deshalb beſonders über⸗ raſchend, weil der Maaiſtrat mit der Mehrheit dieſer Verſammlung, weniaſtens in ihrer vorjährigen Zu⸗ ſammenſetzung, bei Beratung des vorjährigen Etats ſich darüber einig war, daß der Geſundungsprozeß, wie es der Herr Kämmerer nannte, in dem der Haus⸗ beſitz nach den Kriegswehen hineinzukommen ſchien, nicht durch eine weitere Aufbürdung von Laſten unterbunden werden dürfe. Der Herr Kämmerer ſagte damals, daß der Maaiſtrat der Meinuna wäre, der Zeitpunkt ſei noch nicht gekommen, wo der Grundbeſitz der Stadtkaſſe erheblichere Einnahmen würde zahlen müſſen. Und nun ſehen wir ſo bald ſchon, daß nach der Anſicht des Maaiſtrats dieſer Zeitpunkt da iſt. Beſonders drückend wird die Er⸗ höhung wirken, weil der Hausbeſitzerſtand nicht kapitalkräftia iſt und, wie ich vorhin ſchon erwähnt habe, 2 1 erſten Krieasjahren hart mitaenommen — Date limmſte aber ſ 1 mtr, Daß ut. nur 4 09 n 22 rung gezeiat hat, daß die Ve der Unkoſten aut, die, 4 jedoch den Hausb und kann 2 Vorſteher Dr Borchardt: Wir kommen dann Rechten, §