168 Sttzung am — Sie alauben, dan man Maſchinengewehre an Stelle von Uhrberlocks mit ſich führt. (Zuruf bei den Unabhänaigen: Sie haben Beifall rechts!) — Herr Kollege, Sie dürfen ſich darau es wird die Gelegenheit kommen, wo ich Ihren Bei⸗ fall habe und den Beifall von rechts gar nicht, (Zuruf: Nie!) und ich werde mich dann ſelbſt Ihres Beifalls nicht ſchämen. (Wiederholter Zuruf: Nie!) daß Sie mir nicht Beifall zollen als Perſon. Aber es werden Gelegenheiten kommen, bei denen Sie ſachlich meine Stellungnahme vollkommen billigen müſſen, und wenn Sie es aus perſönlicher Gehäſſigkeit nicht tun, ſo freut es mich doppelt als Beweis dafür, daß Ihnen Ihre Partei⸗ gehäſſigkeit über jede ſachliche Rückſicht geht. Und das ſind dieſelben Leute, die immer von der Einigung der Arbeiterſchaft und den ſozialiſtiſchen Parteien reden — Es iſt ja möalich, (Unruhe nud Zurufe bei den Unabhängigen.) Ich fahre in meiner Darſtellung der Sachlage fort. Es kamen die Tage, da die Spartakiſten vor das Reichskanzlerhaus zogen und drohten: wir werden an einem der nächſten Tage dieſes ganze Neſt aus⸗ nehmen. Und Anfang Januar fing man wenigſtens damit an. Am 5. Januar wurde der Vorwärts und eine Reihe anderer Zeitungen bürgerlicher Richtung beſetzt, es wurden die Reichsdruckerei und eine Anzahl Regierungsgebäude in Beſchlag genommen. (Zuruf: Den 23. und 24. Dezember nicht vergeſſen!) — Am 23. und 24. Dezember war ein Konflikt zwiſchen der Leitung der Volksmarinediviſion und der Regierung. Die Leitung der Volksmarine⸗ diviſion hatte der Leutnant Dorenbach, der im Na⸗ men der Volksmarine auch die Verhandlungen führte. Dieſer Leutnant Dorenbach iſt inzwiſchen als Betrüger und Räuber entlarvt worden. (Zurufe bei den Unabhängigen: Freigeſprochen worden!) — Von krimineller Schuld freigeſprochen worden, (Zuruf des Stadtv. Dr Hertz) von ſeiner ſonſtigen politiſchen Schuld in keiner Weiſe freigeſprochen. (Erneuter Zuruf des Stadtv. Dr. Hertz.) — Aber Herr Dr Hertz, wollen Sie denn den verteidigen? Stadtv. Dr. Hertz: Nein!) — Auf einſtimmigen Beſchluß der Volksmarine⸗ tra diviſton iſt Dorenbach ſeines Amtes entſetzt, unter Anllage geſtellt worden. Das iſt Dorenbach. Wegen! f perlaſſen, Sie jetzt an, es zu beſtreiten J(Stadtw. Dr Hert: Er 2 Aprit 1019 dieſes Mannes ſind die Una gierung ausgetreten. (Unruhe und Zurufe bei den Unabhängigen.) Wegen dieſes Mannes haben ſie das einheitliche Zu⸗ ſammenwirken des Proletariats zerſtört. (unruhe und lebhafter Wideripruch bei den Unab⸗ hängigen.) bhängigen aus der Re⸗ — Am 24. Dezember war ein bewaffneter Konflikt zwiſchen Volksmarinediviſion und Regierungstrup⸗ pen. In dieſem bewaffneten Konflikt haben Sie der Regierung ſchuld gegeben und Dorenbach recht ge⸗ geben. Nachher hat die Volksmarinediviſion ein⸗ ſtimmig erklärt, ſie ſei von Dorenbach betroaen und durch Lüge in das Blutbad hineingehetzt worden. Das iſt Ihre Verurteilung. Deswegen ſind Sie aus der Regierung ausgetreten. (Rufe bei den Unabhängigen: Schwindel!) — Sie ſind wegen der Vorgänc (Große Unruhe und Zurufe bei den Unabhängiaen. — Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Dr Dorchardt: qch muſ biten, den Redner nicht dauernd zu unterbrechen. So können die Verhandlungen nicht geführt werden. Stadtv. Heilmann (fortfahrend): Ich weiß nicht, ob es Menſchen gibt, die ſo ſchwer von Begriff ſind, daß ſie nicht verſtehen, was ich ſage. Am 24. Dezember 2 (Erneute Zurufe bei den Unabhängigen) — Sie ſchreien die Wahrheit doch nicht tot — war ein bewaffneter Konflikt zwiſchen Regierung auf der einen, Volksmarinedivinon unter Führung Doren⸗ bachs auf der andern Seite. Weil die Unabhängigen glaubten, daß Dorenbach im Rechte ſei und daß die Regierung zu Unrecht Gewalt aegen ihn angewendet . darum ſind ſie aus der Regierung ausae⸗ chieden. 2 2 (Sehr richtig! bei der Sozialdemokratiſchen Frakrion.) . Wenige Tage ſpäter hat die Volksmarinediviñon er⸗ klärt, dieſer Dorenbach habe ſie nur durch Lügen dazu bewogen, den Anordnungen der Reaieruna nicht Folge zu leiſten; ſie hat gebeten, dieſen Mann zu verhaften und für das am 24. Dezember vergoſſene Blut zur Verantwortung zu ziehen. Die Volks⸗ trägt an dem Blutveraießen ſchuld. Volksmarinediviſion das ſelb beldenhafte Verteidiger des eole