147 Sitzung am 2. April 1919 der Stadtv. Dr Hertz und Gen. als den weitergehen⸗ den zuerſt zur Abſtimmung. Ich bitte diejenigen, welche den Antrag annehmen wollen, mit Ja zu antworten, welche ihn ablehnen wollen, mit Nein. (Der Namensaufruf erfolgt. Ia die Stadtverordneten Heidrich, Dr Hertz, Hilſe, Jarius, Junck, Karrer, Kiefer, Klick, Dr Löwenſtein, Frau Nemitz, Schmidt, Suſe und Weidlich; mit Nein die Stadtverordneten Bade Blum, Bollmann, Dr Borchardt, Dr. Brix, Frau Deutſch, v. Eberhardt, Dr Feig, Dr. Feilchenfeld, Frank, Dr Frentzel, Gebert, Groß, Grüßer, Heilmann, Heiſe, Herzog, Frau Heyl, Horlitz, Jaſtrow, Kano, Kley, Frau Klockow, Dr. Krüger, Künzel, Frau Leupold, G. Leupold, Lichtenberg, Dr Liepmann, Dr. Luther, Marcuſe, Marzahn, Meyer II, Mickler, Dr Mommſen, Otto, Panſchow, Pein, Perl, Rackwitz, Frhr. v. Rechenberg, Fräulein Reinold, Richter, Dr Roſenfeld, Dr Rothholz, Scharnberg, Frau Schenkalowsky, Schröder, Seifert, Skaller, Dr Stadthagen, Dr Stephan, Toſt, Troebs, Wilk, Zielenziger und Frau Zucker. Das Ergebnis der Abſtimmung wird ermittelt.) Der Antrag iſt mit 57 gegen 13 Stimmen ab⸗ gelehnt. Ich bringe nunmehr den Antrag Bade zur Ab⸗ ſtimmung und bitte diejenigen, die für den Antrag ſtimmen wollen, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) — Das iſt die übergroße Mehrheit, faſt Ein⸗ ſtimmigkeit. Damit iſt dieſer Punkt der Tagesordnung er⸗ ledigt. Bevor wir weitergehen, teile ich noch mit, daß zwei Anträge eingegangen ſind: I. Die Stadtverordnetenverſammlung möge be⸗ ſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, einen größeren Betrag zur Verfügung zu ſtellen, damit — unberührt von der Schadenerſatz⸗ pflicht des Staates oder des Reiches — in Fällen dringender Notlage, die aus den durch die Unruhen veranlaßten Schäden herrührt, vorläufige Hilfe geleiſtet werden kann. Es ſtimmen mit 4 Veide Antrige ſind geſtelt von Dr Hert und Gen Für Unterſtüt ſerklären Stadtu. Dr. Hertz (zur Geſchäftsordnung): Die beiden Anträge, die geſtellt ſtnd, gehören zu dem Punkte der Tagesordnung, bei dem wir jetzt noch ſtehen, (Widerſpruch bei der Bürgerlichen Fraktion) und es muß geſchäftsordnungsmäßig darüber ab⸗ geſtimmt werden. Vorſteher Dr. Borchardt: Herr Kollege Hertz, geſtatten Sie, daß ich Sie unterbreche. Ueber die Frage, ob die Anträge zu dem von uns ſo lange be⸗ handelten Gegenſtande gehören, habe ich mich vorher mit dem Herrn Kollegen Klick verſtändigt. Ich war anfangs im Zweifel, weil Abänderungsanträge ein⸗ gebracht werden können und weil Abänderungs⸗ anträge in einem weſentlichen Zuſammenhang mit dem zur Verhandlung ſtehenden Antrag ſtehen müſſen. Nun ſtehen die eingebrachten Anträge in einem gewiſſen Zuſammenhang; man kann da zweifelhaft ſein, ob er weſentlich oder nur loſe iſt. Zu dem verhandelten Antrag ſind ſie aber — das ſchien Herrn Kollegen Klick ebenſo einleuchtend wie mir — nicht Abänderungsanträge, (Lebhafte Zuſtimmung) und deswegen war Herr Kollege Klick durchaus da⸗ mit einverſtanden, daß die Anträge gar nicht als Abänderungsanträge eingebracht wurden. Wenn das hätte geſchehen ſollen, Herr Kollege Dr Hertz, dann hätte einer Ihrer Herren Kollegen während der Ver⸗ handlungen die Anträge einbringen müſſen, (Sehr richtig!) und dann hätten wir darüber eine Entſcheidung her⸗ beiführen können, ob das Abänderungsanträge ſind. Jetzt kann ich aber dieſe Frage überhaupt gar nicht mehr zur Diskuſſion ſtellen, da wir mit dem ver⸗ handelten Gegenſtand bereits fertig ſind. Stadtv. Klick (zur Geſchäftsordnung): Ich glaube, daß dieſe beiden Anträge gar keine Debatte entfeſſeln werden (Widerſpruch) und in wenigen Minuten erledigt ſein können, nach⸗ dem der Herr Oberbürgermeiſter erklärt hat, daß er ſelbſt bereit iſt, dieſen Anträgen ſofort zuzu⸗ ſtimmen. (Sehr richtig!) 3 Vorſteher Dr. Borchardt: Herr Kollege, nach der langen Ausdehnung der vorigen Verhandlung werden Sie es, glaube ich, der Mehrheit nachfühlen können, wenn ſie nicht die Zuverſicht hat, daß Anträge von Ihrer Seite in Kürze erledigt werden. Stadto. Dr Gerg (zur Geſchäftsorbnung): Wir Ihnen, daß wir gar keine Debatte über dieſe Zuruſe bei den bingerlichen Parteien: Aber wirl) er eine Antrag lieg glaube ich, durchaus in Ihrem