Sitzung am 15. April 1919 ſie bei den heutigen hohen Lohnverhättniſſen gerade zwei Arbeiter geliefert. (Sehr richtig!) Man kann daher auch nicht ſagen, daß man den Großbetrieben den Strom ſo billig liefern müſſe, weil dieſe ſich denſelben ſonſt ſelbſt herſtellen würden. Es muß dabei wohl ein anderer Geſichtspunkt maß⸗ gebend geweſen ſein. Um zu ergründen, ob eine Verbilligung des elektriſchen Lichtes möglich iſt, brauchen wir uns nur den Etat von 1913 anzuſehen und wir haben die Grundlage, wie unter normalen Verhältniſſen ein ſolcher Betrieb geleitet worden iſt, und welche Ver⸗ dienſtmöglichkeiten er gibt. Es ſind im Jahre 1913 an Einnahmen 5 600 000 ℳ erzielt worden. Auf der anderen Seite war ein Reingewinn von 2 500 000 ℳ vorhanden. Abſchreibungen wurden im Betrage von 900 000 ℳ vorgeſehen; dazu kommt noch die Straßenbeleuchtung, welche mit 350 000 ℳ veranſchlagt werden muß. Es war alſo bei 5 600 000 Mark Einnahmen ein Bruttogewinn von 3 750 000 Mark vorhanden. Wenn man ferner berückſichtigt, daß bei rationeller Bewirtſchaftung — das wird mir der Herr Stadtrat auch zugeben — das elektriſche Licht in Friedenszeiten ſchon für 6 Pf. herzuſtellen war, ſo muß man zu der Anſicht kommen, daß der Preis von 45 Pf. für eine Kilowattſtunde eine ſehr große Belaſtung der Gewerbetreibenden und auch der Konſumenten iſt. Wir halten es daher nicht nur im Intereſſe der Gewerbetreibenden, ſondern auch im Intereſſe unſerer geſamten Volkswirtſchaft für geradezu ſchädlich, daß ſo horrende Verdienſte in den Werken gemacht werden. Dadurch wird nicht nur der Kleinhandel und das Handwerk gelähmt, ſondern unſere ganze Volkswirtſchaft leidet darunter. Vorſteher Dr Borchardt: Wortmeldungen lie⸗ gen nicht weiter vor. Wir kommen zur Abſtimmung. Herr Kollege Karrer, von Ihnen liegt kein An⸗ trag vor? (Stadtv. Karrer: Nein!) — Es liegt nur der Antrag Perl vor. (Die Verſammlung lehnt den Antrag Perl ab und ſtellt darauf den Sonderetat Nr. 4 — Elektrizitäts⸗ werk — in Einnahme und Ausgabe nach dem Vor⸗ anſchlage des Magiſtrats mit den auf Druckſeite 115 der Vorlagen angegebenen und vom Berichterſtatter vorgetragenen Aenderungen feſt.) Wir kommen zu Sonderplan Ar. 5 — Gaswerte. Verichterſtatter Dr Irentel: Aüch der Sonder⸗ peen Ar. 5 iſt ſeiner Vedentung für unſere gang⸗ Wirtſchaft entſprechend einer eingehenden Prüfung und Beſprechung im Ausſchuß unterzogen worden. Eine A Alusſchuß nicht vorgenom⸗ men. alſo die Annahme in der 173 Vorſteher Dr. Borchardt: Wir kommen zu Sonderplan Nr. 6 — Stiftungen, Vermächtniſſe uſw. Berichterſtatterin Stadtv. Frau Klockow: Der Stadthaushaltsausſchuß empfiehlt die Annahme mit einer auf Druckſeite 109 der Vorlagen angegebenen Aenderung belr. die Pulsſche Erbſchaft. Es iſt eine Erhöhung vorgeſehen, die hauptſächlich mit der Be⸗ ſoldung des Perſonals zu tun hat. Außerdem wird folgende Beſchlußfaſſung be⸗ antragt: Der Magiſtrat wird erſucht, bei dem Deut⸗ ſchen Städtetag anzuregen, vorſtellig zu wer⸗ den, daß bei der in Ausſicht genommenen Ka⸗ pitalertragsſteuer für bereits beſtehende Stif⸗ tungen, Vermächtniſſe uſw. Steuerfreiheit im Geſetz feſtgelegt wird. (Die Verſammlung ſtellt Sonderplan Nr. 6 — Stiftungen, Vermächtniſſe uſw. — in Einnahme und Ausgabe nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit der auf Druckfeite 109 der Vorlagen angegebenen Aenderung feſt und ſtimmt der vom Ausſchuß bean⸗ tragten Entſchließung zu.) Vorſteher Dr Borchardt: Sonderplan Nr. 7 — Verbreiterung der Bismarck⸗ ſtraße. Berichterſtatter Stadtv. Toſt: Der Stadthaus⸗ haltsausſchuß hat ſich auch mit dieſem Sonderplan eingehend beſchäftigt und empfiehlt die unveränderte Annahme desſelben. (Die Verſammlung ſtellt Sonderplan Nr. 7 — Verbreiterung der Bismarckſtraße — in Einnahme und Ausgabe nach dem Voranſchlage des Magiſtrats unverändert feſt.) Vorſteher Dr Borchardt: Sonderplan Nr. 8 — Grunderwerbsſtock. Berichterſtatter Stadtv. Rackwitz: Der Stadt⸗ haushaltsausſchuß empfiehlt die Annahme mit den auf Druckſeite 110 der Vorlagen angegebenen Aen⸗ derungen. (Die Verſammlung ſtellt Sonderplan Nr. 8 — Grunderwerbsſtock — in Einnahme und Ausgabe nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den auf Druckſeite 110 der Vorlage angegebenen Aenderungen Vorſteher Dr Borchardt: Sonderplan Nr. 10 — Waſſerwerke. Berichterſtatter Stadtv. Toſt: Der Stadthaus haltsausſchuß hat Aenderungen an den Einnahmen und Ausgaben nicht vorgenommen und empfiehlt die unveränderte Annahme dieſes Sonderplans. (Die Verſammlung ſtellt Sonderplan Nr. 10 Saſſerwerke — in Einnahme und Ausgabe Voranſchlage des Magiſtrats unverändert ſeſ. her Dr Borchardt: Wir kommen zu