209 Sttzung am 15. April 1919 werden ſoll, Rückſicht darauf genommen wird, daß der Schloßpark ein beliebter Erholungsplatz nament⸗ lich für alte und kranke Einwohner Charlottenburgs, insbeſondere aus der Gegend dort oben, iſt, daß alſo der Park nicht ausſchließlich der Jugend über⸗ liefert wird, ſondern daß auch die alten Charlotten⸗ burger ihre Erholungsſtätte nicht verlieren. Stadtv. Blum: Beide Anträge liegen in der Richtung jener Ausführungen, die meine Partei ſchon in der Sitzung vom 12. März durch mich hier gemacht hat. Wir ſtehen deshalb den Anträgen ſehr ſympathiſch gegenüber und werden ihnen zuſtimmen. (Die Verſammlung ſtimmt mit großer Mehrheit beiden Anträgen zu.) Vorſteher⸗Stellv. Dr Frentzel: Tagesordnung: Punkt 15 der Antvag der Stadtv. Pein und Gen. betr. Badean⸗ ſtalt im Freien. Druckſache 62. Der Antrag lautet: Der Magiſtrat wird erſucht, die Vorarbei⸗ ten für die im Jahre 1913 in Ausfiht ge⸗ nommene Errichtung einer Badeanſtalt im Freien unter den veränderten zeitlichen Ver⸗ hältniſſen ſofort in Angriff zu nehmen. Antragſteller Stadtv. Pein: Meine Damen und Herren! Dah⸗ ſad ſee hatten, der bedauerlicherweiſe zugeſchüttet wor⸗ den iſt, was das Bedauern weiteſter Kreiſe der Be⸗ völkerung hervorgerufen hat. Dort war die Er⸗ holungsſtätte für Charlottenburgs Einwohnerſchaft, dorthin pilgerten allſommerlich die Waſſer⸗, Luft⸗ und Sonnenbrüder, dort kamen die Schwimm⸗ ſportler zuſammen, dort wurden jährlich einige 100 Schüler im Schwimmen ausgebildet und maßen im Wettſchwimmen dann ihre Kraft und ihr Können. Wir alle ſtimmen wohl darin überein, daß die kör⸗ perliche Ertüchtigung der Jugend angeſtrebt werden muß. Das Baden und Schwimmen im Freien bie⸗ ten eine gute Gelegenheit zur Förderung dieſes Zie⸗ les. Die körperliche Ertüchtigung gilt aber auch für die Erwachſenen, nachdem alt und jung durch eine mehr als vierjährige Unterernährung an körperlicher Tüchtigkeit große Einbuße erlitten haben. Deshalb ſind wir der Meinung, daß eine drin⸗ gende Notwendigkeit vorliegt, die baldige Errich⸗ tung einer Badeanſtalt im Freien in Angriff zu nehmen. Die veränderten Verhältniſſe laſſen es wohl möglich erſcheinen, daß die großen Schwierig⸗ keiten, die ſich früher boten, eine Löſung finden. Ich kann mir beiſpielsweiſe denten, daß der große Karpfenteich im Schloßgarten oder die Wieſen nörd⸗ lich des Schloßgartens, die zu dieſem gehören, jetzt vielleicht leichter erreichbar ſind, als das früher der Fall war. Es iſt noch ein anderer Punkt, der die baldige Inangriffnahme der Badeanſtalt wünſchenswert macht: das iſt die Notſtandsarbeit. die dadurch ge⸗ ſchaffen würde und die einigen 100 Erwerbsloſen Beſchäftigung geben würde, wodurch wiederum der Arbeitsmarkt und die Erwerbsloſenfürſorge eine Entlaſtung erfahren dürften. Aus dieſen Erwäaungen heraus haben wir den Antrag geſtellt und bitten Sie, dafür zu ſtimmen. Stadtv. Wilk: Meine Herren! In Anbetracht der vorgerückten Zeit will ich nicht allzulange Aus⸗ führunaen machen. Wir ſchließen uns ſelbſtver⸗ ſtändlich dem Antrage der Herren Antragſteller an und bitten ebenfalls den Maaiſtrat, die Arbeiten für den Bau einer öffentlichen Badeanſtalt fo ſchnell wie möglich vorzunehmen. Mit dem Fortfall des Kochſees hat ſich in Charlottenburg das lebbafte Be⸗ dürfnis geltend gemacht, dafür einen Erſatz zu ſchaffen. Torm dafür zu ſor⸗ ir Charlottenburg e Freunde die in dem An⸗ an. Ob der Teich im usbildung einer Bade⸗