machen. Aueitens ſcheint uns der Fragebogen da⸗ hin ergänzungsbedürftig, daß eine Einverſtändnis⸗ erklärung des Patienten gefordert wird, ob er ſich auf Verlangen einer körperlichen Unterſuchung durch den Vertrauensarzt unterziehen laſſen will. Durch dieſe Ergänzung wird es möglich ſein, gewiſſe G . fälligkeitsatteſte aus der Welt zu ſchaffen, zu deren Ausſtellung ſich die Aerzte, die ſich zum Teil in A bhängigkeit von den Patienten befinden, manch⸗ mal verſtehen; wir glauben, daß wir dadurch den Aerzten einen Rückhalt geben, in dem oder ſenem Falle von vornherein dem Patienten davon abzu⸗ raten, ſich um Nährmittel zu bewerben, weil es ausſichtslos erſcheint. Heute iſt der Arzt in einer gewiſſen Zwangslage gegenüber dem Patienten. Er wird durch dieſe Ergänzung des Fragebogens eher eine Ablehnung ausſprechen können, als er ſonſt ſchlechthin kann. Ich bitte alſo den Magiſtrat, fich mit der er⸗ wähnten Aerztekommiſſion in Verbindung zu ſetzen und nach den von mir berührten Punkten eine Nach⸗ prüfung der Richtlinien zu verlangen. Wir glau⸗ ben, daran die Hoffnung knüpfen zu können, daß dadurch in mancher Beziehung eine beſſere Grund⸗ lage geſchaffen wird. Wir wiſſen, daß heute bereits von unſerer Magiſtratsſtelle ein ſchwerer Kampf mit gewiſſen Aerzten geführt wird, die ſahrtafſig ihr Urteil abgeben und leichter geneigt ſind, Nähr⸗ mittel zu beantragen, als ſie es nach Lage der Sache tun dürfen. Wir halen anderſeits Kenntnis davon genommen, daß es eine große verantwortungsvolle Arbeit iſt, dje hier geleiſtet wird, daß täglich 300, 400 neue Atteſte einlaufen und Irrtümer vor⸗ kommen können. Aber dieſe ſchwere Verantwortung legt auch dem Magiſtrat und den Beamten die doppelte Pflicht auf, die Einrichtung 684 Möglich⸗ keit zu verbeſſern. Wir bitten den Magiſtrat, Aaſen Antrage 2 3u e, Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel: Bevor ich das Wart weiter erteile, will ich mitteilen, daß das Protokoll heute die Herren von Eberhardt, Groß und Grüßer vollziehen. ein: Der von dem der Herr Vorredner, zen Betriebe durch eigene] Mecht anerkannt hr 1 . Bade und Geen. zu. Sionng am 15. April 1919 daß in der Bevölkerung das Gerücht verbreitet iß, finden iſt, während in den ärmeren Stadtteilen 97 Dezernent für Stadtv. Dr Stadthagen: Meine Herren! Meine Freunde ſind einmütig der Anſicht, daß wir alle das volle Zutrauen zum Maaiſtrat und ſpeziell zu dern hier in Rede ſtehenden Dezernenten haben können, daß in Charlortenburg mii voll kommenſter Gerechtiakeit bei der Gewährung von Sonderzulagen auf Grund ärztlicher Atteſte verfahren wir d. Trotzdem verkennen wir nicht, daß in der Bevölkerung vielfach der Glaube verbreitet iſt, daß nicht immer vollkommen gerecht verfahren wird, un⸗ ſeres Erachtens zu Unrecht. Der einzelne wird ſich immer benachteiligt fühlen, wenn ihm etwas abge⸗ lehnt wird, was irgendeinem andern gewährt wor⸗ den iſt. Es iſt fraalos außerordentlich ſchwierig, erne Verleſſerung der jetzigen Einrichkung dadurch zu ſchaffen, daß man, wie die Antraagſteller wollen. eine Beſchwerdeſtelle einrichtet. — Stadtv. Ot to: Das haben ſie nicht verlangt!) — Sie haben dieſe Forderung nicht aufgehoben. — Trotz der Schwieriakeiten, die nach dieſer Richtung hin beſtehen, die ſich aber vielleicht doch dadurch be⸗ ſertigen laſſen, daß bei weiterer Beragtung des An⸗ trages eine andere Auffaſſung unter den Antrag⸗ ſtellern Platz areift — das war ja heute ſchon in der Rede des Bearünders des Antrages zu erkennen —, werden meine Freunde, jedenfalls in ihrer Mehrheit, für den Antrag ſtimmen. Stadtv. Klick: Meine Herren! Wir erkennen durchaus an, daß der Magiſtrat beſtrebt iſt, den Kranken gerecht zu werden. Trotzdem muß ich das beſtätigen, was Herr Kollege Stadthagen geſagt har, die bemittelten Klaſſen würden bei der Zuteilung der Krankennährmittel bevorzugt. Dem könnte der Magiſtrat ſehr leicht entgegentreten, wenn er eine Statiſtik aufmachte, in welcher Stcuerſtufe die ein⸗ zelnen Kranken ſind, denen Krankenkoſt zugewieſen wird. Es iſt z. B. allgemein die Anſicht verbreitet, daß in der Gegend des Kurfürſtendamms der Bolle⸗ wagen mit Milch faſt an jeder Ecke regelmäßig zu von nichts zu ſehen iſt. (Zuruf: Aber nicht vom Magiſtrat!) (Die Verſammlung ſtimmt dem Antrage der 2 Voſſcher telo, u. Frentet: Der Antrag r Stadw. Ir . und 5 ache Nr. 88, kgezogen. mit ſind die Gegenſtände der 5 i0 9 0