230 tung feſtgeſtellt war, haben wir Ihnen die Voulage gemacht. Ich glaube, wenn wir es vorher getan hätten, würde es eine Halbheit geweſen ſein, die wir Ihnen gegenüber nicht gern vertreten. (Die Verſammlung beſchließt mit aroßer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats, für den Umbau des Hauſes Luiſenplatz 2 weitere 124 600 %%ℳ aus dem Grunderwerbs⸗ ſtock zu bewilligen.) Vorſteher Dr Borchardt: Punkt 5: Vorlage betr. Beihilfe für den Aktienverein des Zoologiſchen Gartens zu Berlin. — Druckſache 98. Stadtv. Brandt: Im Namen meiner Fraktion erkläre ich den Zuſchuß von 50 000 %ℳ als Beihilfe für den Aktienverein für nicht annehmbar. Es iſt wohl hier nicht der Platz und die Stadt hat wohl mücht den Zweck, notleidenden Aktionären und Abon⸗ memten im dieſer Höhe ein Geſchenk zu widmen. So bedauerlich es iſt, daß die Finanzlage des Zoologi⸗ ſalſẽen (Gartens ſo ſchlocht iſt, ſo müſſem doch die (Kründe anderswo geſucht werden. Wenn Jahr für Jahr in irgendeinem kaufmänniſchen Betriebe mit Unterhilanz gearboitet wird, ſo iſt es Sache des be⸗ trefſenden G¼ſchäftsführers, hier der Aktionäre, der Sache auf den Grund zu gehen. Es ſcheinen mir hier vermultungstechniſche Feihler vorzulſegen, und wir ſind wohl nicht dazu benufen, dieſe Sache zu baheben. (¼eſmwüß iſt der Zoologiſche Garten jedem Ein⸗ wohner Charlrutenburgs ans Herz gewachſen. Wir fremmen uns, menn unſere Kinder, wenn wir ſelbſt die Genüſſe des Zoologiſchen Gartens, welcher ja ein Sclmickc) em für unſere Stadt iſt, wahrnehmen kön⸗ Wir kommen zu men. Wir ſtellen deshalb den Antraa, die Beihiſe cuf 25 000 %ℳ zu ermäßigen, und wir ſtellen zugleich dem Magiſtrat anheim. für dieſen Betrag neue Ak⸗ tien zu übernehmen. Bei der drohenden Eingemein⸗ Dung von Croß⸗Berlin wird es ſich wohl auch emp⸗ feſzlen, in Crwägung zu ziehen, ob die Eemeinden (Caoß⸗Berüüns mücht evtl. dem Zoologiſchen Garten übennehmen könnten, allerdings nicht in eigene Ver⸗ waltung, ſondern indem der Earten, wenn er erwor⸗ ben wird, was ja cine unabweisliche Notwendigkeit iſt, wenn dieſe Bilanzveröffentlichungen ſo weiter cahen, aT derweilig an eimen Großounternehmer ver⸗ pachter wird. Vorſteher Dr Borchardt: Harr Kollege, darf ich e bitten, mir den Antrag etwas deutlicher zu ſa⸗ gen. Ich habe verſtanden: Sie beantungen, die Bei⸗ hilre auf 25 000 ℳ. u ermäßigen und für dieſen Botnagg Akrien zu übernehmen. g ſonderter Amtrag? (Stadtv. Brandt: Ein getrennter Antrag!) Sie leantragen alro zweierlei: eine Beihilfe von 25 000 %ℳ und d Erwerbung von Aktien 25 000 ℳ . (Stadtv. Brandt: ſund Herren! Iit das zweite ein für Nein, für dieſelbe Summe!) Dun Sie wollen alſo nichr zwei Anträge. Das wollte ich Sitzung am 14. Mat 1519 Sie wollen alſo nicht euge Beihilfe, ſondern Sie wollen, daß die Stadt für 25 000 ℳ Aktien über⸗ nimmt. Jedenfalls haben Sie nur eimen Antrag tellt, der untrenmbar jein ſoll, nicht zwei rrenn⸗ bare Beftandteile. Oberbürgermeiſter Dr. Scholz: Meime Damen Der Herr Voruedner ſcheint eine etwas zweifelhafte Auffaſſung von der (Ceſchäftstüchtigkeit D%s Megiſtrats zu haben; denn er hat in einem Atem eine ſehr ſtarke Kririk an der Betärigung des Akktienvereins geült und andererſeits dem Magiſtrat empfohlen, ſchleunigſt Aktionär zu werden. (Heiterkeit.) Ich weiß nicht, ob er annimmt, daß die Tattraft und die Geſinnungstüchtigkeit des Maaiſtuats ſo ſtark ſind, daß er infolge des Beſitzes von 25 000 % Aktien ſofort den gamzen Betrieb revolutionär um⸗ Jeſfultet und ihn auf eine nach ſeiner Auffaſſung rich⸗ tige Baſis führt, oder ob er uns zumuten will, in ein Ver iunernehmen durch Erwerb von 25 000 % Aktien hincinzugehen. Wir haben die Vorlage auf cimtem ganz anderen Grunde aufgebaur. Wir erbitten von Ihnen die ein malige Unterſtützung, nicht ane Dauerunter⸗ ſtützung dieſes Unternhmens. Ich glaube, daß gerade dir Ausführungen des Herrn Vorredners dazu beitragen müßten, dieſe Grundlage annehmbarer zu machen als ſeinen Vonſchlag. Wir wollen uns nicht mit der Geſchäftsfühnung des Aktienvereins Zoologi⸗ ſcher Garten identifizieren, die wir nicht zu beurtei⸗ len in der Lage ſind, ſondern wir wollen einfach aus dem Grunde, weil dictes Inſtirut, das ganz ahhne Zweiſek der Volksbüldung in hervorragendem Maße dient. erhalten bleiben muß, eine einmalige Unter⸗ ſtützung geben. Ueber die Höhe läßt ſich natürlich piuchen, und ich will ganz ofſem zugeben, daß ich peiſömich, als die Verhandlungen anfingen, auch die⸗ ſelbe Summe im Auge haute, die der Herr Vorredner ſelbſt eben genanmt hat, und zor deshalb, weil wir im allgemeinen, wenn es ſich um Bewilligungen von Berlin, Charlotrenburg und den anderen Voront⸗ ſtädten hamdelt, bezüglich des Verhältniſſes von Ber⸗ lin zu Charlottenburg die Ziffer 5 zu 1 oder höch⸗ ſtens 4 zu 1 anmehmen. Das würde in dieſem Falle etwa einer Summe von 20⸗ oder 25 000 ℳ ent⸗ ſpuochen. Es iſt) uns aber — und darauf haben wir in der Vorlage hingewiefen — klar und entſchieden nachgewieſen worden — und kein Verfündiger wird das beſtreiten —, daß die Charlottenburger Bevöl⸗ kerung durch die Lage des Eartens in ganz andevem Verhältnis von den Vorteilen des en Gar⸗ tens Genuß hat als die Berliner. Wir haben uns infolgedeſſen in dem Verhandlungen ſchließlich dazu bereitfinden laſſen, eine Beihilſe in Dei Höhe zn bewilligen. Daß 4 . 2. Lanlian von 200 00 %, Derin e ihre Sane a cben feſtſtellen. Sie wollen eine Verhilfe von 25 000 V. einba Mark (Stadtv. Brandt: Und für dieſe 25 000 40 die Summe Aktrien als Sicherheit!)