326 Es handelt ſich darum, daß die beiden Teile des Lietzenſeeparls miteinander verbunden werden. Es wird Ihnen nicht unbekannt ſein, daß wir ſeinerzeit unter erheblichen Opfern die prächtige Parkanlage, wie ſie innerhalb von Groß⸗Berlin wohl einzig da⸗ ſteht, dort herſtellten; aber es ſind die beiden Teile, die durch die Neue Kantſtraße getrennt worden ſind, nicht miteinander verbunden. Es iſt nur die natür⸗ liche Verbindung des eigentlichen Lietzenſees vorhan⸗ den; aber ein Fußgängerweg, um von dem einen Teil in den anderen zu gelangen, beſteht nicht. Wir haben daher den Antrag der Parkdeputa⸗ tion wieder aufgenommen und bitten Sie, demgemäß zu beſchließen. Es handelt ſich darum, daß die Kantſtraße quer durchſtochen wird, und zwar in der Form, daß eine direkte Verbindung vom Reichs⸗ militärgericht aus an dem neuen Spielplatz vorbei bis hinüber zum Dernburgplatz hergeſtellt wird. 2s war ſeinerzeit in dem Koſtenanſchlag eine Summe von 200 000 ℳ vorgeſehen. Das entſpricht einem heutigen Kriegspreis, wie ich hier aus einer Notiz erſehe, von etwa 800 000 ℳ. Ich möchte hierzu aber bemerken, daß dieſe Ueberteurung ja doch zum weſentlichen Teil mit vom Staate zu tragen ſern wird, ſobald unſererſeits ein entſprechender Antraz geſtellt wird. (Zuruf des Oberbürgermeiſters I). Schol 3.) — Ja, in bezug auf die Notſtandsarbeiten, Herr Oberbürgermeiſter, trifft das, glaube ich, zu. (Oberbürgermeiſter I). Scholz: Mit Friſt!) So? Das weiß ich nicht; wenn die Friſt ſchon verſtrichen iſt, wäre das ſehr bedauerlich. Aber in Anbetracht der ganzen ſozialen und hygieniſchen Ver⸗ hältniſſe würde ich jedenfalls dringend bitten, dieſer großartigen Vorlage Ihre Zuſtimmung zu erteilen und andererſeits auch die Möglichkeit zu geben, daß den nunmehr entlaſſenen ſtädtiſchen Parkarbeitern und auch den anderen Arbeitern wieder die Gelegen⸗ heit zu einem neuen Verdienſt geboten wird. Oberbürgermeiſter Dr Scholz: Meine Damen und Herren! Daß man in dieſer Sache verſchiedener Anſicht ſein kann, iſt ziemlich klar. Der Magiſtrat hat ſich aber bereits in zweimäliger Beratung gegen den Antrag ausgeſprochen, und zwar aus folgenden Gründen. Wir können nicht einfach alle Arbeiten ausfüh⸗ ren, weil etwa dabei Notſtandsarbeiter beſchäftigt wer⸗ den können, ſondern wir müſſen uns fragen, ob dieſe Arbeiten auch irgendeinen Sinn und Zweck für die Stadwerwaltung haben. Wir haben dabei nicht foſt⸗⸗ ſtellen können, daß dieſe Arbeit gar keinen Sinn Verhältnis zu den Koſten n ſprechenden Sinn und Zweck hat. (Sehr richtigt) Sitzung am 18 Juni 1919 und gar keinen Zweck hätte; aber wir haben ſeſt⸗ ſtellen zu müſſen geglaubt, daß dieſe Arbeit i m icht den ent. Atr und zwar für eine meine verehrten Damen und Herren, nehmen Sie den Ausdruck nicht übel — Röhre, die den einen Teil des Lietzenſeeparkes mit dem anderen verbindet und die, abgeſehen davon, daß ſie äſthetiſch nicht ſehr hübſch wirken, auch noch eine Reihe anderer Unbequemlichkeiten mit ſich bringen wird. Es wird ſich um eine, wie ich mich ausdrückte, 30 m lange Röhre handeln. Ich bitte, ſich auszumalen, was das für einen Eindruck ge⸗ währt und was dadurch herbeigeführt werden könnte. Der Magiſtrat glaubte, es nicht verantworten zu können, auch angeſichts der Finanzlage der Stadt, daß nun immer wieder ohne Berückſichtigung des Zweckes dic allergrößten Ausgaben hier ohne jedes Beſinnen von uns vorgelegt werden. Der Magiſtrat iſt, wie ich bereits ſagte, in zweiter, erneuter, durch dieſen Antrag veranlaßter Beratung dazu gekom⸗ men, den Antrag abzulelhnen, und ich glaube hier feſtſtellen zu müſſen, daß der Magiſtrat dieſe ſeine Anſicht nicht ändern wird. Stadtv. Mener 1: Meine Fraktion iſt nicht in der Lage, dem geſtellten Antrage zuzuſtimmen. Die Gründe, die früher gegen das Projekt vorgelegen haben, ſcheinen uns jetzt, wie bereits der Herr Ober⸗ bürgermeiſter zutreffend ausgeführt hat, in erhöh⸗ tem Maße zu beſtehen, und zwar einerſeits durch die ſchlechte Finanzlage, andererſeits durch die er⸗ höhten Ausgaben für die Ausführung eines ſolchen Projektes. Keinesfalls ſind wir der Meinung, daß die Stadtverordnetenverſammlung einen Anlaß hat, in dieſer Angelegenheit die Initiative zu ergreifen. Stadtv. Marcuſe: Ich hatte ſchon vor 10 Jah⸗ ren Gelegenheit, in einem Vortrage „Städtiſche Pflangenanlagen und Verkehrsmittel“ auf Mißver⸗ hältniſſe in Charlottenburg hinzuweiſen. Als Bei⸗ ſpiel iſt da vor allen Dingen der Wittenbergplatz zu nennen, der durch den unnötigen 18 m hohen Bau des Untergrundbahnhofs in ſeiner Anlage als vor⸗ züglicher gärtneriſcher Schmuckplatz beeinträchtigt worden iſt. Ein weiteres Beiſpiel bildet die Linien⸗ führung der Untergrundbahn unter der Mittelallee des Kurfürſtendamms, obwohl die Dammbreite von 54 m eine andere iſt der größte Teil regung Bismarcks luſte geweiht. Vorſteher Dr. Borchardt Kollege! Wir behandel Führung geſtattet hätte. Hier 1 des Baumbeſtandes der auf An⸗ angelegten Prachtſtraße dem Ver⸗ ech eine vortge bete führung des Cien Der Ueberſchlag, den Herr (Hört, hört!) Stadcbaurat Bredt⸗ ſchneider gemacht hat, beziffert ſich, wie der Herr] Vorredner, ſchon mitgeteilt hat, im Endeffekt