Sitzung am auch politiſcher Natur ſind. Nicht nur Ihre werte Fraktion, ſondern alle Fraktionen haben dieſe Schmerzen, und auch der Magiſtrat hat ſie. Ja, ſo⸗ gar der Zahn der neuen Zeit ſcheint nicht mehr ganz intakt zu ſein. Aber, Herr Kollege Dr Löwenſtein, Sie werden es verſtändlich finden, daß alle dieieni⸗ gen, die in ärztlicher Verſoraung rätig ſind, bei der] Gasſperre beſtändig an die Streiks erinnert werden] und in Wehmut an das Volkslied denken: „Freut euch des Lebens, ſo lange noch das Lämpchen glüht.“ (Heiterkeit.) Antragſteller Stadtv. uank (Schlußwort): Ich möchte den Antrag ſo verſtanden haben, daß der Magiſtrat erſucht wird, bei den zuſtändigen Stellen dahin zu wirken. Daß er das ſelber nicht machen kann, wiſſen wir auch. Er ſoll eben darauf hin⸗ wirken, daß das Verbot aufgehoben wird. Wenn wir jetzt keine Kohle bekommen, — bei der Ernte und nach der Ernte werden wir ſicher keine bekommen, und dann wird es noch viel ſchwieriger ſein, ſie zu beſchaffen. Wenn die Waſſerwege noch weiter ein⸗ trocknen als jetzt, wo noch Kohlen auf ihnen zu be⸗ fördern ſind, werden wir Kohlen überhaupt nicht er⸗ halten können. Es lann paſſieren, daß das Waſſer ſo fällt, daß der ganze Kohlentransport geſperrt wird. Wir müſſen alſo jetzt ſchon dafür ſoraen, daß wir mehr Kohlen haben als für 5 bis 6 Tage. Das iſt ja eine ſchreckliche Zukunft, der wir entaegenſehen, wenn da etwas verſagt und wir in 5, 6 Tagen in Finſternis tappen müſſen. Vorſteher Dr. Vorchardt: Wir kommen zur Ab⸗ ſtimmung. Sie haben alſo eine Abänderung bean⸗ tragt. Wenn ich Sie recht verſtanden habe, wünſchen Sie den Antrag dahin abzuändern: Der Magiſtrat wird erſucht, bei der zu⸗] ſtändigen Stelle auf möglichſt ſchnelle Auf⸗ hebung der Gasſperrſtunden wegen der erheb⸗ lichen Schädigung der gewerbetreibenden Bür⸗ gerſchaft hinzuwirken. (Zuſtimmung des Stadw. F a n k.) 1 Stadtrat Caſſmwer: Meine Damen und Herren! Auch zu dieſem abaeänderten Antrage ſteht der Ma⸗ giſtrat auf genau demſelben Standpunkt wie zu dem erſten Antrag. Es iſt nach Lage der Verhältniſſe eben nicht möalich, einen ſolchen Antrag zu unter⸗ ſtützen, weil wir nicht die Verantwortung dafür über⸗ nehmen können. Die Schlußausführungen des Herrn Antragſtellers ſprechen eigentlich ja alle da⸗ für, daß dieſem Antvage nicht entſprochen werden dürfe. Er hat darauf hingewieſen, daß die Kohlen⸗ verſorgung zurzeit ſehr ſchlecht iſt und daß wahr⸗ ſcheinlich auch für ſpätere Zeit mit einer weiteren 9 18. Juni 1919 82 halbe ſich tatſächlich ſchon auf die Sperrſtunden ein⸗ gerichtet haben und hierdurch weſentliche Erſparniſſe erzielt werden. Alſo der Magiſtrat kann auch zu dieſem abge⸗ änderten Antrage nur eine ablehnende Stellung einnehmen. Vorſteher Dr. Borchardt: Die Ausſprache iſt wieder eröffnet. Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich ſchließe ſie. Wünſcht der Herr Antragſteller noch das Schlußwort? Antragſteller Stadtv. Frank: Ja. — Ich meine, was der Magiſtrat kann oder nicht kann, das kann uns egal ſein. (Oho!) Das iſt doch Sache des Maaiſtrats, inwieweit er da vorgehen kann. Ich bitte die Kollegen, doch dafür zu ſtimmen, und den Magiſtrat bitte ich, auch ſein möglichſtes zu tun, um die Gasſperre aufzuheben. (Der Antrag der Stadtv. Frank und Gen. wird abgelehnt.) Vorſteher Dr Borchardt: Für den Ausſchuß zu Punkt 19 der Tagesordnuna ſind vorgeſchlagen die Kollegen Bade, Frau Deutſch, Dr Feilchenfeld, Heidrich, Frau Heyl, Hilſe, Karrer, Dr Krüger, Irau Leupold, Meyer 11, Mickler, Dr Mommſen, Fran Schenkalowsku, Troebs und Wilk. — Ich erkläre die Verleſenen für gewählt. Wir kommen zu Punkt 22: Beſchlußfaſtung über die Dauer der Sommerferien. Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß der Aelteſten⸗ ausſchuß beſchloſſen hat, Ihnen zu empfehlen, im Jahre 1919 von Sommerferien abzuſehen. Die Feſtſetzung von Sitzungstagen für das zweite halbe Jahr findet in der letzten Sitzung des Juni, alſo hgeut über acht Tage ſtatt. Sie haben es dabei durch⸗ aus in Ihrer Hand, regelmäßiae Sitzungen in den heiden Monaten Juli und Auauſt nicht feſtzuſetzen. Ich möchte auch noch mitteilen, daß der Aelte⸗ ſtenausſchuß den Vorſteher erſucht hat, von der Ein⸗ berufung regelmäßiger Sitzungen im Juli und Auauſt abzuſehen. Stadtv. Perl: Nach der Geſchäftsordnung wird in der erſten Sitzuna des Monats Juni über die Dauer der Sommerferien Beſchluß aefaßt. Heute iſt die erſte Sitzung im Monat Juni; wir müſſen alſo doch darüber Beſchluß faſſen. Vorſteher Dr. Borchardt: Jawohl, in der heuti⸗ gen Sitzung ſteht auf der Tagesordnung die Be⸗ ſt⸗ 10f ſchlußfaſſung über die Dauer der Sommerferier. Ich habe Ihnen Kenntnis gegeben von dem Antrage Ferien für dieſes Jahr abzuſehen. Es liegt natürlich 42 24 dieſem Antrage Folge zu geben ober HI —— 2* 8 2 Wortmeldungen hierzu vernehme ich nicht. . dann darf ich wohl feſtſtellen, daß Sie dem Antrage des Aeelteſtenausſchuſſes Folge geben. des Aelteſtenausſchuſſes, von dem Beſchließen von