344 dieſen Deputationen ſitzen, daß es jedoch dem Wunſche der t ee entſpräche, daß nicht die von den Parteien gewählten Herren, ſondern immer wieder neue, friſche, urſprüngliche Kräfte, die mit neuen Erziehungsidealen kraft ihrer Bildung aus⸗ gerüſtet wären, Raum und Gelegenheit finden ſoll⸗ ten, ihre Ideen in den Deputationen zu vertreten. Wir haben uns als die Freunde dieſer An⸗ ſchauung freilich dem nicht verſchloſſen, daß, wenn der Lehrerſtand eine berufsſtändiſche Vertretung in den Deputationen fordere und erhalte, naturgemäß auch andere Stände eine / rdern würden, daß insbeſondere die Elternſchaft ein Recht haben müßte, in allen Erziehungs und Schulfragen gehört zu werden, (Sehr richtig!) und wir haben auch als Freunde der Auffaſſung der Lehrerſchaft durchaus anerkannt, daß dieſe Enwick⸗ lungsmöglichkeit von uns willkommen geheißen würde, da wir auch für die Zukunft uns auf den] Standpunkt ſtellen, daß nicht in den Deputationen eine volle Verſchulung eintreten dürfe: ſondern daß auf dem Boden der Schulgemeinde, wie ſie ſich auch geſtalte, alle Faktoren des erzieheriſchen Lebens ein volles Recht erhalten müßten. Darum iſt der Ausſchuß zum Schluß mit Ma⸗ jorität zu dem Reſultat gekommen, daß in die ein⸗ zelnen Deputationen, die hier aufgeführt ſind, je zwei Bürgerdeputierte von der Stadtverordneten⸗ verſammlung nach der Liſte, die von der Lehrer⸗ kammer eingereicht werden würde, gewählt werden möchten. Zwar würde dann die Stadtverordneten⸗ verſammlung in gewiſſer Weiſe ein Recht aufgeben, weil ſie an eine Liſte gebunden ſei; aber ſie würdeſl doch nicht Gefahr laufen, ſich irgendwie einengen und preſſen laſſen zu müſſen, da ja die Liſte der Lehrerkammer für die Auswahl der Perſönlichkeiten weiten Spielraum laſſen würde. Eine Lücke enthält allerdings die Vorlage des Ausſchuſſes, indem die Fortbildungsſchuldeputation eine Verſtärkung ihrer Mitglieder auf dieſe Weiſe nicht erfahren ſoll. Ich perſönlich bin der Meinung und würde Sie auch bitten, falls Sie die übrigen Anträge des Ausſchuſſes annehmen, daß Sie dieſe Lücke ausfüllen und beſchließen möchten, daß in gleicher Weiſe eine Verſtärkung der Mitglieder der Fortbildungsſchuldeputation vorgenommen wird. Zuſammenfaſſend möchte ich noch einmal im Anſchluß an die Worte, die ich zur Begründung des Antrags vor einigen Wochen geſagt habe, empfehlen, doch dem Wunſche der Lehrerſchaft entgegenzukom⸗ men. Auch wenn techniſche und rechtliche Bedenken dem entgegenſtehen möchten, wollen wir doch von der Anſchauung aus, daß Erziehen und Bilden für die Zukunft werwoll iſt, damit wir Qualitäts⸗ menſchen ſchaffen und Qualitätsarbeit liefern können, den Wunſch dieſes Standes zu erfüllen uns bemühen. Stadtv. Dr. Borchardt: Meine Damen und Herren! Ich alaube, meine Freunde werden wohl nicht in den Verdacht kommen, erwa nicht lehrer⸗ freundlich zu ſein. Allerdings ſprechen meine Freunde es auch keiner andern Gruppe oder Fraktion ab, daß ihnen die Intereſſen der Schule außeror⸗ dentlich warm am Herzen liegen, wenn wir auch jachverſtändiaen 4 i mit den anderen Herren oft verſchiedener Meinuna i Sitzung am 25. Juni 1919 darüber ſind, worin die wahren Intereſſen der Schule bearündet ſind. Aber man wird meinen Freunden faum nachſagen können, daß uns die 82 tereſſen der Schule und der von der Lehrerſchaft 32 fördernden Schule nicht ganz beſonders am Herten liegen. Trotzdem ſind meine Freunde zu der An⸗ ſicht gekommen, den vorliegenden Antrag auch in der Form, wie er Ihnen von dem Ausſchuß vorge⸗ legt wird, abzulehnen. Aus dem Berichte des Herrn Kollegen Luther aing nicht klar hervor, wieſo denn eiaentlich der Ausſchuß dazu ackommen iſt, bei den Deputationen für die höheren Schulen je zwei weitere Büraerdepu⸗ tierte zu verlangen, bei der Deputation für die Volksſchule eine Verſtärkung um zwei ſachverſtän⸗ dige Mitglieder, dagegen bei der Deputation für die Fortbildungsſchulen den Antrag abzulehnen. Bei der Ablehnung des Anti wurde einmal ausge⸗ führt, daß, wenn man die Deputation für die Fort⸗ bildungsſchulen um Perſonen aus der Lehrerſchaft verſtärkt, die durch die berufsſtändiſche Vertretung der Lehrerſchaft berufen ſind, dann die Deputation aleichzeitig auch um eine Reihe anderer berufsſtän⸗ diſcher Vertreter verſtärkt werden müßte. — Sehr richtig! bei der Wirtſchaftlichen Vereinigung.) Andererſeits wurde von einem Mitgliede ausge⸗ führt, daß es wünſchenswert ſei, nicht ſowohl eine Vertretung der berufsſtändiſchen Vertretuna der Lehrerſchaft in dieſer Deputation vorzunehmen, als eine Vertretung des ſpeziellen Lehrkörpers, der an der Fortbildungsſchule beſchäftiat iſt. Es wurde her⸗ voraehoben, daß ein Miniſterialerlaß des Handels⸗ miniſters aus jünaſter Zeit eine ſolche Vertretung des Lehrkörpers in der Deputation für die Fort⸗ Lilvungsſchulen direkt den ſtädtiſchen Körperſchaften ans Herz legt. Aber dieſer Erlaß des Handels⸗ miniſters leat aleichzeitia ebenſo drinaend ans Herz eine ſtärkere berufsſtändiſche Vertretung auch einer Reihe anderer Erwerbsgruppen, die an der Fant⸗ bildungsſchule Anteil nehmen, und ſpricht naturge mäß davon, daß etwas Derartiges bei einer Nen. ordnung der Deputation zu berückſichtigen ſei. Da davon nicht die Rede war, ſondern ganz ausdrück⸗ lich von einer Seite verlangt wurde, dem Lehr⸗ körper der Fortbildungsſchule allein eine beſondere Vertretung zu aeben, ſo konnte die Mehrheit auf dieſen Weg nicht treten. Es wurde dieſer Antraa abgelehnt und in der Folge auch der Antrag, die berufsſtändiſche Vertreruna der Lehrerſchaft an den Fortbildunasſchulen zu verſtärken, indem dasjenige Mitalied der Deputation, das im Gegenſatz dazu eine Vertretung des Lehrkörpers wünſchte, auch gegen dieſen letzt ſkizzierten Antrag ſtimmte. So eam es zu dem merkwürdiaen Eraebnis, daß der Ausſchuß den Antrag für die 4 . 2 2 tation ablehnte, für die beiden fü 28 die durch Bürgerdeputierte aunahm. 275 Blieb noch die Voltsſchuldepntation, die Vertretung geſetzlich gereaelt iſt der ſachverſtändigen Mital gleicher Zahl wie Aeagiſer iſt. Hier würde⸗ es nch a tierte handeln, —.2