Verſammlung nicht ein eindrinagliches Mitbeſtim⸗ mungsrecht der Lehrerſchaft bei den Dingen der Volksſchule wünſcht, daß aber auch die Mehrheit der Meinung iſt, daß bei der gegenwärtiaen Ordnung der Dinge das Mitbeſtimmunasrecht der Lehrer⸗ ſchaft reichlich gewahrt iſt. Denn auch die Stadt⸗ verordneten haben Wert darauf geleat, unter den Stadtverordneten, die ſie als Mitalieder entſenden, Vertrauensperſonen der Lehrerſchaft zu finden. So ſind denn unter den 5 Stadtwerordneten, die der Deputation angebören. zwei, die zualeich Mitalieder der berufsſtändiſchen Vertretung der Lehrer, nämlich Mitglieder der Lehrerkammer ſind und dort ſogar be⸗ ſondere Vertrauensämter wahrnehmen, alſo in aanz beſonderem Maße das Vertrauen der Lehrerſchaft genießen. Andererſeits hat die Deputation auch Wert darauf geleat, unter den ſachverſtändigen Mitalie⸗ dern, unter denen nach dem Geſetz ein Vertreter der Lehrer, ein Vertreter der Lehrerinnen und ein Ver⸗ treter der Rektoren ſein muß, Perſonen auszu⸗ wählen, die das Vertrauen der Lehrerſchaft age⸗ nießen. Von den Antraaſtellern und von Befürwortern des Antrags wird mehrfach darauf hingewieſen, daß dieſe Lehrer, die in der Devutation wirken, nicht auf Grund einer Vertrauenskundaebung ihrer be⸗ rufsſtändiſchen Vertretung, der Lehrerkammer, dort ihre Wirkſamkeit auszuüben. Meine Freunde können ſich der Wucht dieſes Arauments keinesweas verſchließen. Nichtsdeſtoweniger ſind meine Freunde nicht in der Lage, einer Aenderuna in der Zuſam⸗ menſetzung der Deputation einſeitig in dieſer Rich⸗ tung zuzuſtimmen, um ſo weniger, als aerade bei der gegenwärtigen Zuſammenſetzung die Lehrer⸗ ſchaft reichlich durch Perſonen, die das Vertrauen der Lehrerſchaft aenießen, vertreten iſt. Wohl wür⸗ den meine Freunde aern einer vollſtändigen Aende⸗ rung der Zuſammenſetzung der Deputation zuſtim⸗ men, bei welcher neben den ſachverſtändigen Mit⸗ aliedern vor allen Dinaen auch Mitalieder der Elternſchaft zuzuwählen wären, — eine Aenderung, die wir vorläufig nicht vornehmen können, die aber, wie wir zuverſichtlich hoffen, in ſehr abſehbarer Zeit kommen wird, da ja die geſamte Städteordnung in nächſter Zeit einer aroßzügigen Reform unterworfen werden wird. Sitzung am 25. Juni 1919 345 7 Deputationen notwendig ſei. Mein verehrter Herr Vorredner hat die Gründe, die auch den Magiſtrat zu ſeiner Haltung bewegen, eigentlich ſchon alle richtig dargelegt. Ich will noch einmal, ohne wiederholen zu wollen, darauf hinweiſen, daß es ſich hier nicht eiwa darum handeln kann, das Lehrerelement in den betreffenden Deputationen zu verſtärken. Das iſt, wie mein verehrter Herr Vor⸗ redner mit Recht hervorgehoben hat, nicht mehr not⸗ wendig. Ich will Ihnen nur eine Zahl nennen, die das ſchlagend beweiſt. Unter den 20 zurzeit amtierenden Mitgliedern der Volksſchuldeputation ſind 16 Sachverſtändige auf dem Gebiete des Lehrer⸗ berufs, davon 10 Lehrer im eigentlichen Sinne. der genannten (Hört, hört!) Man wird alſo kaum behaupten können, daß das Lehrerelement einer ſtärkeren Vertretung in dieſer Deputation bedarf. Außerdem würde ja auch inner⸗ halb des Rahmens der augenblicklich beſtehenden Ortsſtatute bzw. Gemeindebeſchlüſſe jederzeit die Möglichkeit gegeben ſein, auch Vertreter der Lehrer⸗ vereinigungen in dieſe Deputation zu bringen, vor⸗ ausgeſetzt, daß Stellen frei ſind. Aber der Magiſtrat ſieht eine ſtarke Gefahr darin, daß man ausgerechnet zu dem Zwecke, um den Lehrervereinigungen die Möglichkeit der Entſendung zu geben, die Mitglieder⸗ zahl dieſer Deputation vermehrt. 4 (Sehr richtig!) Denn damit wäre ausdrücklich ausgeſprochen, daß man eine berufsſtändiſche Vertretung innerhalb der Schuldeputation will, und das, meine verehrten Damen und Herren — darauf hat mein Herr Vor⸗ redner mit Recht hingewieſen —, iſt eine Angelegen⸗ heit von nicht überſehbarer Tragweite. Ich glaube auch — das hat mein Herr Vorredner ebenfalls mit Recht hervorgehoben —, daß eine Kategorie dann vielleicht mit größerem Recht wünſchen könnte, et⸗ was ſtärker in dieſen Deputationen vertreten zu ſein, nämlich die Eltern, die doch auch ſehr inter⸗ eſſiert an der Schule und ihren Ergebniſſen ſind. Eine ſchlagende Illuſtration dafür, daß der Herr ſen Konſequenzen recht hat, kann ich Ihnen inſofern mitteilen, als heute ein Antrag der Schuldiener erſchienen iſt, die, offenbar angeregt durch den An⸗ trag I)r Luther, nun auch ihrerſeits eine Vertretung in der Schuldeputation beantragen. 5 (Heiterkeit.) — Meine verehrten Damen und Herren, ich will Ihnen ganz offen ſagen, daß ich darin an ſich etwas Lächerliches nicht finde. Ich erwähne das nur, um feſtzuſtellen wohin die Konſequenzen führen; denn Sie werden das, was Sie dem einen zugeſtehen, dem andern nicht gut ablehnen können. Wenn man das alles berückſichtigt, ſo wird es zuf das zweckmäßigſte ſein, wenn Sie heute den An⸗ trag auch des Ausſchuſſes ablehnen und es bei den Zuſtänden belaſſen, wie ſie bisher beſtehen, die, wie h glaube, innerhalb der Deputationen zu Miß⸗ ſtänd en und Zweifeln nicht geführt haben. (brabo), Stadtverordnetenvorſteher mit der Furcht vor die⸗